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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENKRIEGER gewundert haben.«
    »Das können Sie laut sagen, Sir«, bestätigte Rena. »Meines Wissens ist die STERNENKRIEGER jetzt das einzige Schiff im Space Army Corps, dass über so eine Konstruktion aus ultraleichten Karbonstangen verfügt, mit denen man eine Art Zelt aus Aluminiumfolie auffächern kann!«
    Jackson lächelte und selbst Admiral Fabri konnte nicht umhin, wenigstens verhalten zu schmunzeln.
    »Die Mission, die für die STERNENKRIEGER vorgesehen ist, unterliegt strengster Geheimhaltung«, erklärte Jackson schließlich. »Darum war es bisher nicht möglich, Sie und Ihre Besatzung über den Sinn dieser Maßnahmen zu informieren. Ich werde das aber heute nachholen. Inzwischen haben wir nämlich von politischer Seite grünes Licht. Der Humane Rat ist damit einverstanden, dass Sie tief ins Gebiet der Qriid vorstoßen. Zur Tarnung war es daher notwendig, das Äußere der STERNENKRIEGER so zu verändern, dass es Ihnen möglich ist, einen von Qriid besiedelten Planeten anzufliegen, um dort Kontakt mit sechs Dissidenten aufzunehmen und die Möglichkeiten einer effektiven Zusammenarbeit auszuloten.«
    Rena hob erstaunt die Augenbrauen.
    »Es gibt Dissidenten im Qriid-Imperium?«, fragte sie verwundert. »Bislang machte ihre politische Struktur doch eher den Eindruck eines monolithischen Blocks – abgesehen vielleicht von vagen Hinweisen auf ein paar Rivalitäten zwischen Militär und Priesterschaft.«
    Ein verhaltenes Lächeln erschien auf Tim Bray Jacksons Gesicht. »Das entsprach der Außenansicht«, erklärte er. »Seit wir Dank Ihrer Mission im Tardelli-System die sieben Monde von Heptagon als Relaisstation eines vorgeschobenen Horchpostens verwenden können, haben wir viele Erkenntnisse über die innere Struktur des Qriid-Imperiums hinzugewonnen. So hat sich beispielsweise der Verdacht bestätigt, dass die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen durch die Qriid mit der Auswahl eines neuen Aarriid durch die Priesterschaft in Zusammenhang steht. Der Aarriid ist ja dem Glauben der Qriid nach Stellvertreter und Stimme Gottes im Universum. Stirbt er, bedeutet dies auch zunächst ein Ende des Heiligen Krieges bis ein Nachfolger bestimmt ist, was offenbar manchmal viele Jahre dauern kann.«
    »Geschah dies auch vor elf Jahren, als die Qriid sich nach der Schlacht um Tridor plötzlich zurückzogen, obwohl es dafür militärisch gesehen eigentlich keinen zwingenden Grund gab?«, hakte Rena nach. Eine Frage, die sie schon seit langem beschäftigt hatte.
    »Die bisher gewonnenen Informationen deuten genau in diese Richtung«, nickte Jackson.
    Dann hatte ich mit meiner Vermutung also Recht, ging es Rena durch den Kopf. Der damalige Sieg über die Qriid hatte nichts mit der Stärke des Space Army Corps zu tun, sondern damit, dass für die Vogelartigen zwischenzeitlich die theologische Legitimation des Krieges in Frage gestellt war.
    »Dann waren die diplomatischen Bemühungen von Botschafter Aljanov im Bannister-System also von vorn herein zum Scheitern verurteilt«, stellte Sunfrost fest.
    Jackson nickte. »Ja, zumindest in dem Augenblick, als die Priesterschaft einen neuen Aarriid bestimmt hatte, denn das herrschende Dogma des Qriid-Glaubens besteht darin, dass in diesem Fall die Fortsetzung des Heiligen Krieges zwingend vorgeschrieben ist. Sie sehen sich als das auserwählte Volk, das von Gott die Mission erhielt, sein Heiliges Imperium bis in die Unendlichkeit hinein auszudehnen. Allerdings haben wir durch Entschlüsselung der Funkdaten auch erfahren, dass es offenbar vor allem in längeren Phasen des Interregnums – und damit des Friedens! – immer wieder Abweichler gab, die als Ketzer bezeichnet wurden. Qriid, die sich offenbar an die Annehmlichkeiten des Friedens gewöhnt hatten und weit weniger bereit waren, ihr Leben und ihre Kraft dem Dienst am Imperium zu opfern, als es Priesterschaft und Militär für richtig hielten.«
    »Hatten diese Ketzerbewegungen denn jemals auch nur den Hauch einer Chance, sich gegenüber der Zentralgewalt durchsetzen zu können?«, fragte Sunfrost ziemlich skeptisch.
    Jackson hob die Schultern. Mit einer schnellen Handbewegung strich er sich über den völlig haarlosen Kopf, auf dem sich das Licht spiegelte.
    »Noch existiert im gesamten Einflussbereich der Humanen Welten nicht ein einziger Experte für Qriid-Geschichte, der diese Bezeichnung auch verdienen würde, aber die Geheimdienstspezialisten im Heptagon-System sammeln ständig weitere Daten, die sich irgendwann

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