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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Bedingungen natürlich verschwindend klein, zumal in einem von der Menschheit beherrschten Radius von etwa 50 Lichtjahren um das Sol-System herum eine ganze Reihe vergleichsweise paradiesischer erdähnlicher Welten zur Verfügung stand.
    »Ich weiß, dass das eine Sisyphus-Arbeit ist, Ma'am«, stimmte Wong zu. »Aber ich habe das Gefühl, sie Captain Reilly schuldig zu sein.«
    »Ich verstehe. Ist dieses unbekannte Shuttle denn vom Stationsrechner von Spacedock 13 nicht registriert worden?«
    »Der Auskunft nach, die ich erhielt – nein.«
    »Seltsam…«, sagte Rena.
    »Ein halbwegs geschickter Hacker kann die Daten löschen, Ma'am.«
    »Wie wäre es, wenn sich Lieutenant Kronstein nach der Rekonfiguration des Kommunikationssystems den gesamten gespeicherten Datenverkehr vor der Explosion vornimmt und in Hinblick auf verdächtige Merkmale untersucht. Schließlich muss es einen Grund gegeben haben, dass Reilly an Bord kam, und vielleicht gab es vorher einen Funkspruch, eine Datentransmission – irgendetwas!«
    »Den Vorschlag halte ich für gut«, sagte Wong. »Ich würde es allerdings bevorzugen, wenn Sie Lieutenant Kronstein darum bitten würden.«
    »Weshalb?«
    Wong hob die Schultern. »Er hält meinen Verdacht, dass Captain Reilly ermordet wurde, für unbegründet.«

    *

    Sunfrost suchte die Brücke auf und trug Kronstein ihr Anliegen vor.
    Er lächelte.
    »Hat Lieutenant Commander Wong Sie also mit seiner Mordtheorie eingewickelt«, sagte er. »Mir persönlich stand Captain Reilly auch sehr nahe, aber jeder, der im Space Army Corps tätig ist, weiß, dass damit gewisse Risiken verbunden sind. Und die liegen nicht in einer möglichen Feindberührung oder Verwicklungen in Kampfhandlungen. Das Versagen technischer Systeme führt immer wieder zu Unfällen und kostet Menschenleben. Commander Reilly hatte Pech. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Der offizielle Bericht bestätigt dies.«
    »Ich möchte Ihnen in dieser Sache keinen Befehl erteilen, Lieutenant Kronstein«, sagte Sunfrost, die genau wusste, auf welch schmalem Grad aus Paragraphen der Dienstvorschrift sie sich bewegte. »Ich bitte sie einfach um einen Gefallen. Sehen Sie, ich möchte einfach etwas genauer über das Bescheid wissen, was mit meinem Vorgänger im Amt des Captains geschehen ist.«
    »Dafür habe ich Verständnis«, sagte Kronstein. Seine dunklen Augen musterten sie einen Augenblick lang.
    Sie erwiderte den Blick. »Ich könnte natürlich eine zweite Untersuchung verlangen, aber dazu reichen Wongs Indizien wohl tatsächlich noch nicht aus.«
    »Ich werde mir den gespeicherten Verkehr vornehmen, Captain. Ab morgen laufen hier alle Systeme wieder einwandfrei.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Sunfrosts Armbandkommunikator piepte. Sie betätigte den Annahmeknopf des Gerätes.
    Auf dem Minibildschirm erschien das Gesicht von Commodore Tim Bray Jackson. »Ein Shuttle ist unterwegs zum Spacedock 13 und wird Sie in einer halben Stunde zur Orbitalbasis Delta bringen. Admiral Raimondo wünscht Sie dort zu einem informellen Gespräch zu treffen.«
    Sunfrost war verwundert. Es war schon ungewöhnlich gewesen, dass Raimondo ihr die Ehre hatte zuteil werden lassen, an ihrer Einführungszeremonie teilzunehmen. »Hat der Admiral gesagt, was der Grund für dieses Treffen ist?«
    »Nein, Commander. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug.«
    Commodore Jackson unterbrach die Verbindung.
    Er weiß mehr, als er sagt, dachte Rena.

    *

    Orbitalstation Delta war ein ziviles Weltraumhabitat, das in einer geostationären Umlaufbahn die Erde umkreiste. Etwa hunderttausend Menschen lebten hier. Eine regelrechte Orbitalstadt. Die Wohnungspreise waren entsprechend hoch.
    Der Flug mit dem Shuttle dauerte für Rena Sunfrost keine halbe Stunde. Nachdem es angedockt hatte, wartete ein Mann in der Uniform eines Space Army Corps-Angehörigen auf sie. An den Rangabzeichen sah sie gleich, dass er ihr übergeordnet war.
    »Commander Sunfrost?«, sprach er sie an.
    »Ja, Sir?«
    »Commodore Ponlo Hart«, stellte er sich vor. »Ich bin der persönliche Adjutant von Admiral Raimondo und habe den Auftrag, Sie zu seiner Wohnung zu bringen«
    »Seiner Wohnung?«, echote Rena etwas erstaunt.
    »Ja, Commander. Der Admiral hat eine Wohnung hier auf Delta. Das hat vor allem Sicherheitsgründe. Seit er eine herausragende politische Rolle im Hohen Rat spielt, ist er ein potentielles Ziel von Attentaten.«
    Wenig später empfing Raimondo sie in einem weiträumigen, ganz in blau gehaltenen Raum.
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