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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Große Panoramafenster vermittelten einen fantastischen Blick.
    »Ich danke Ihnen, Commodore«, wandte sich der Admiral an seinen Adjutanten, nachdem er Sunfrost begrüßt hatte, und schwieg, bis Hart den Raum verlassen hatte. »Dies ist ein inoffizielles Vier-Augen-Gespräch, Commander Sunfrost. Setzen Sie sich.«
    Er deutete auf eine Sitzgruppe aus Schalensesseln, die um einen Glaskubus herum gruppiert waren, der als Tisch diente.
    Rena setzte sich.
    »Möchten Sie etwas trinken, Commander?«
    »Nein, danke, Sir.«
    »Dann kommen wir zur Sache.« Der Admiral setzte sich ebenfalls, lehnte sich zurück und schlug dabei die Beine übereinander. Er unterzog Rena anschließend einer intensiven Musterung, ehe er schließlich sagte: »Sie werden sich über die Umstände dieses Treffens vielleicht etwas wundern.«
    »Das ist wahr, Sir.«
    »Nun, ich bin als Vertreter des Space Army Corps im Hohen Rat zwar offiziell noch im Dienst, aber nicht mehr Teil der eigentlichen Befehlskette. Stattdessen beteilige ich mich auf politischer Ebene an der Entscheidungsfindung. Die Debatte um eine eventuelle Kürzung des Space Army Corps-Etats werden Sie vermutlich verfolgt haben.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich hoffe, dass ich am Ende das Schlimmste verhindern kann. Aber das ist so mühsam wie das Bohren dicker Bretter, und ich bin mir keineswegs sicher, ob es am Ende reichen wird. Wissen Sie, was die Anhänger unseres Vorsitzenden Ling vorgeschlagen haben? Eine Reduzierung des Etats um ein Drittel. Das sind doch alles Bürohengste, die von Raumfahrt so viel Ahnung haben wie ein Toter vom Beißen. Kein Mensch hat sich Gedanken darüber gemacht, wie wir den Betrieb der Flotte auf einem auch nur halbwegs zu vertretenden Niveau mit einer derart drastischen Kürzung aufrecht erhalten sollen. Dutzende von Dreadnoughts würden in Depots verschwinden und eingemottet werden. Das Corps käme nicht umhin, qualifiziertes Personal zu entlassen, das wir mühsam jahrelang ausgebildet haben. Es ist nicht zu fassen!«
    Raimondo atmete tief durch.
    Die gegenwärtige Debatte im Rat schien ihm einfach nicht aus dem Kopf zu gehen. Rena hatte die Entwicklung am Rande verfolgt und die Vorschläge von Julian Lang und seinen Anhängern wie ein heraufziehendes Gewitter betrachtet.
    »Trauen Sie dem Frieden mit den Qriid?«, fragte Raimondo schließlich nach einer Pause. Er wartete Renas Antwort gar nicht erst ab. »Meiner Ansicht nach kann aus dem kalten Krieg, der zwischen uns und den Qriid herrscht, jederzeit wieder eine heiße Auseinandersetzung werden. Im Moment scheinen sie vor allem mit sich selbst beschäftigt zu sein. Möglicherweise gibt es sogar interne Machtkämpfe. Aber irgendwann werden sie ihre Expansionsbestrebungen fortsetzen. Und all diejenigen, die glauben, dass unsere Siege im Qriid-Krieg dazu geführt hätten, dass die andere Seite jetzt Respekt vor der Menschheit hat und an einem ernsthaften Frieden interessiert ist, halte ich für Träumer.«
    »Ich bin Ihrer Meinung, Sir«, sagte Sunfrost.
    »Tatsache ist, wir wissen nicht, weshalb ihr Expansionsdrang nach der Schlacht im Tridor-System plötzlich verebbte. Sie hätten mit Sicherheit über ausreichend Ressourcen verfügt, den Kampf fortzusetzen, und ich frage mich, ob sie nicht lediglich auf einen günstigeren Zeitpunkt warten. Ich nehme an, Sie wissen über das Bannister-System Bescheid, Commander.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Ein weiterer Punkt, der mir Sorgen macht«, bekannte Raimondo. »Ich sage Ihnen, da braut sich was zusammen, was uns allen noch um die Ohren fliegen wird!«
    Das Bannister-System war 56 Lichtjahre von der Erde entfernt und lag damit deutlich außerhalb des 50 Lichtjahre-Radius, den die Menschheit zurzeit als ihr Siedlungsgebiet beanspruchte. 15
    Planeten umkreisten eine Sonne von doppelter Sol-Masse. Es war eine Kolonie, die mitten im Niemandsland zwischen dem Einflussbereich der Humanen Welten und dem Qriid-Imperium lag.
    In letzter Zeit hatte die Gründung eines so genannten Bannister-Freistaates in den Medien Schlagzeilen gemacht. Eine Gruppe von Siedlern akzeptierte die Autorität der Humanen Welten nicht mehr, weil man sich durch den Space Army Corps nicht ausreichend geschützt fühlte. Auslöser waren bis dato geheim gehaltene Pläne aus dem Umkreis des Ratsvorsitzenden Ling gewesen, die im Zusammenhang mit den Kürzungen des Space Army Corps-Etats zu sehen waren. Danach sollte das Bannister-System evakuiert und den Qriid im Tausch gegen einen sichereren Frieden

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