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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wie sie selbst damals auf Dambanor II. Sie hatten den Gegner nicht ernst genug genommen und sich wahrscheinlich bei geöffnetem Außenschott die Beine vertreten.
    Das hatten die Angreifer ausgenutzt und zugeschlagen.
    Offenbar hatten es Andersons Leute von Anfang an auf das Beiboot abgesehen. Ihre Rechnung war aufgegangen.
    Und jetzt zeigen sie denen, die sie für die Repräsentanten des Hohen Rates hielten, welche Verachtung sich in ihnen angestaut hatte.
    Diese war kaum noch zu überbieten.
    Auf der Erde macht sich kaum jemand einen Begriff davon, was sich hier wirklich zusammenbraut!, ging es Rena durch den Kopf.
    Die Aktion der Kaperer wurde lauthals von der Menge bejubelt. Die Fähre schickte sich unterdessen an, auf dem Landefeld des Raumhafens niederzugehen.
    Sunfrost und ihre Männer hatten inzwischen den Waldrand erreicht.
    Einer der Siedler trat ein paar Schritte vor, stoppte jedoch sofort, als sie ihm ein Gauss-Geschoss vor die Füße brannte.
    Der Einschuss war enorm. Er riss ein Loch vom Durchmesser eines menschlichen Kopfes tief in den Boden.
    Wie weit dieser Einschuss hinabging, darüber konnte man nur spekulieren.
    Die Siedler wurden etwas vorsichtiger.
    Sunfrost stellte über den Armbandkommunikator eine Verbindung zur STERNENKRIEGER her und erläuterte Wong die Situation mit knappen Worten.
    »Ich schicke Ihnen jemanden, der Sie raufholt« versprach der Erste Offizier der STERNENKRIEGER. »Lassen Sie die Peilsender Ihrer Kommunikatoren eingeschaltet.«

    *

    Als die den Waldrand erreichten, wandte sich Sunfrost an Rolfson und wies ihn an, den Gefangenen zurück zu seinen Leuten zu lassen.
    »Vielleicht werden Sie das noch bereuen, Ma'am«, wandte Rolfson ein, löste aber sofort den Klammergriff, mit dem er Abdul Anderson festhielt, und stieß den Anführer der Freistaatler von sich.
    »Auf der Flucht wäre er uns ohnehin nur hinderlich, Sergeant«, gab Sunfrost zu bedenken. »Außerdem möchte ich nicht wissen, was hier los ist, sollte Anderson etwas zustoßen…«
    »Diese Bande hat zwei meiner Männer auf den Gewissen!«, knurrte Rolfson. »Sie brauchen nur den Befehl zu geben, und meine Männer räumen mit diesem Mörderpack auf!«
    Aber genau das war es, was Sunfrost vermeiden wollte. Die Mission auf Bannister III war bereits jetzt ein katastrophaler Fehlschlag. Wenn die Marines jetzt ein Blutbad anrichteten, bestärkte das die Freistaatler nur in ihrer Ansicht, dass die humanen Welten sie verraten und verkauft hatten und sie die Bauernopfer in einem großen Machtspiel zwischen dem Qriid-Imperium und dem Rat darstellten.
    »Man wird die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen, Sergeant«, versprach sie.
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Captain.«
    Sunfrost warf Rolfson sein Gewehr zu. Der Marine fing es sicher auf.
    »Und jetzt: Nichts wie weg!«, befahl der Captain.
    Während Andersen seiner Freiheit noch nicht so recht traute und eher zögernd auf seine Leute zuging, hatten Sunfrost und ihr Landeteam Gelegenheit, in den Wald zu flüchten und dort Deckung zu finden. Die ganze Zeit über, während Anderson sich noch mitten im Schussfeld befand, wagte es keiner seiner Anhänger zu feuern, was dem Landeteam der STERNENKRIEGER den entscheidenden Vorsprung gab.
    Sunfrost und die Männer des Landungsteams hetzten in den Dschungel hinein und folgten dabei zunächst den von den Siedlern gezogenen Schneisen. Sie mussten so schnell wie möglich Distanz zwischen sich und die Siedler bringen.
    Die Marines waren gut trainiert und körperlich in einem Zustand, der das Prädikat topfit verdiente. Ihnen machte es nichts aus, in voller Montur durch den Dschungel von Bannister III zu sprinten. Ähnliches galt für Lieutenant Taranos und Captain Sunfrost, die mit den Marines einigermaßen mithalten konnten.
    Bei Bruder Guillermo sah das etwas anders aus. Seine Ausdauer war deutlich geringer. Darüber hinaus behinderte ihn sein zum Laufen ausgesprochen schlecht geeignetes Ordensgewand. Er stolperte über eine Schlingpflanze. Die beiden Marines, die die Nachhut bildeten, rissen ihn auf die Beine und zerrten ihn mit sich, ohne auch nur langsamer zu werden.
    Schließlich hielten sie inne. Guillermo schnappte nach Luft und war unfähig, einen Ton herauszubringen.
    Sunfrost bedeutete den anderen mit einem Handzeichen zu schweigen und lauschte.
    In der Ferne waren Stimmen zu hören.
    »Sieht nicht gut aus«, meinte Taranos, der ein tragbares Ortungsmodul bei sich trug. »Andersons Leute verfolgen uns auf breiter Front. Sie

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