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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mit dem Federstrich unter einen Vertrag sollte für ihre Existenzen das Ende kommen.
    Sunfrost gestand zu, dass das alles nur schwer hinnehmbar für jemanden war, der sich fern der mit guter Infrastruktur versehenen älteren Kolonien wie dem Mars oder den Wega-Planeten etwas im Schweiße seines Angesichts aufgebaut hatte.
    Aber das, was zumindest ein Teil der Bannister-Siedler im Moment veranstaltete, glich einem Amoklauf.
    Im Notfall hatte ein Bannister-Freistaat natürlich nicht den Hauch einer Chance, sich selbst zu behaupten. Weder gegen die Humanen Welten, noch gegen die Qriid.
    Die L-1 tauchte unterdessen in die kobaltblau schimmernde Stratosphäre von Bannister III ein.
    »Diese Welt gleicht einem Paradies«, erklärte Bruder Guillermo. »Ich war schon einmal dort. 24 Prozent Sauerstoff! Da können Sie mal wieder tief durchatmen, Commander!«
    »Ich hoffe nur, dass wir nicht in Auseinandersetzungen verwickelt werden«, sagte Sunfrost und wandte sich an Sergeant Rolfson. »Keiner von Ihren Marines sollte sich provozieren lassen. Die Gemütslage der Kolonisten dürfte der Empfindlichkeit eines rohen Eis entsprechen!«
    »Keine Sorge, Ma'am!«, erwiderte Rolfson. »Das ist nicht der erste heikle Job, den wir erledigen.« Er grinste breit.
    »Ich nehme jetzt direkten Kurs auf Bannister City«, erklärte Taranos. »Soll ich auf dem offiziellen Landefeld des dortigen Raumhafens landen?«
    »Nur, wenn wir bis dahin eine Erlaubnis dazu haben. Andernfalls landen wir einfach in der Nähe und gehen zu Fuß bis zur Stadt.«
    Ein Ruck ging durch Taranos. Er blickte auf seine Anzeigen.
    »Ein Funkspruch, Captain. Aus Bannister City.«
    Rena atmete tief durch. »Na endlich! Schalten Sie ihn durch, Taranos.«
    »Aye, Captain.«
    Auf dem Hauptbildschirm bildete sich ein Teilfenster, in dem das grimmig wirkende Gesicht eines bärtigen Mannes erschien.
    »Hier spricht Abdul Anderson, gewählter Präsident des Bannister Freistaats. Sie schicken sich an, auf unserem Planeten zu landen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie unsere Hoheitsrechte verletzen und die Konsequenzen dafür tragen müssen.«
    »Hier spricht Commander Sunfrost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENKRIEGER. Wir sind hier, um Sie zu schützen und die Lage im System zu beruhigen, nicht, um Öl ins Feuer zu gießen.«
    Anderson lachte auf. »Sie wollen unsere Heimat an die Qriid verschachern, weil sie glauben, dass es dann zu einem dauerhaften Frieden kommt.«
    »Nein, das ist nicht wahr.«
    »Dann haben Sie keine Verhandlungsvollmacht darüber, mit den Geierköpfen über das Schicksal dieses Systems zu verhandeln?«
    »Wer hat Ihnen denn dieses Gerücht erzählt? Ich habe keinerlei Verhandlungsmandat«, versicherte Rena.
    »Dann sind Sie nur die Begleiteskorte der eigentlichen Verräter, wie? In meinen Augen sind Sie dadurch kein bisschen besser, Commander.« Der Bärtige spuckte aus.
    Sunfrost blieb ruhig. »Wie auch immer, Mister Anderson. Sie sind formal gesehen immer noch Bürger der Humanen Welten, und wir schützen hier deren Hoheitsrechte.«
    »Alles Geschwätz, Commander. Wir werden unsere Heimat verteidigen. Gegen die Qriid und notfalls auch gegen menschliche Verräter.«
    »Das ist doch Wahnsinn!«
    »Wir haben keine Flotte, die diese Namen verdient«, gab Anderson zu. »Nur ein paar Raumboote und Transportschiffe – ohne Sandström-Antrieb – die sich auch kaum zu Schlachtkreuzern umrüsten lassen. Aber hier am Boden werden wir jedem, der uns unsere Freiheit nehmen will, über Jahre hinweg die Hölle bereiten.«
    »Ich schlage ein persönliches Treffen vor, Mister Anderson«, sagte Sunfrost.
    Anderson zögerte.
    Er wandte den Kopf und schien sich kurz mit jemandem im Hintergrund zu beraten, dessen Gesicht in dem Bildausschnitt des Videosignals nicht zu sehen war.
    »In Ordnung«, erklärte Anderson schließlich.
    »Wir werden ein Stück von Ihrer Stadt entfernt landen«, schlug Sunfrost vor, weil sie befürchtete, die Landefähre eines Space Army Corps-Kreuzers der Scout-Klasse könnte die Aggressionen noch schüren.
    »Gut«, erklärte sich Abdul Anderson einverstanden.
    Die Verbindung wurde unterbrochen.

    *

    Planet III hatte ein Verhältnis von 50:50 von Wasser und Land.
    Die Meere waren offenbar sehr flach und wurden teilweise von mangrovenartigen Wäldern bedeckt.
    Inmitten eines großen Waldgebietes oberhalb des Äquators lag Bannister City, das Verwaltungszentrum der Kolonie und nach Auffassung der Freistaatler nun wohl Hauptstadt ihres

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