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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unabhängigen Staatengebildes. Die Waldgebiete um Bannister City herum wurden immer wieder von Lichtungen und Schneisen unterbrochen. Offenbar Spuren der Siedler…
    Taranos wählte eine der Lichtungen aus, um zu landen.
    »Zwei Marines bleiben beim Schiff, alle anderen kommen mit mir«, bestimmte Sunfrost. »Wie weit werden wir marschieren müssen?«
    »Keine zwei Kilometer«, erklärte Taranos. »Bannister City ist im Übrigen auch keine Großstadt. Ich schätze, da leben zweitausend Menschen, wenn es hoch kommt.«
    »Die Siedler leben hier ziemlich verstreut«, fügte Bruder Guillermo hinzu. »Die meisten betreiben irgendeine Form der Landwirtschaft.«
    »Verstehe«, sagte Sunfrost nickend.
    Sie überprüfte die Ladung ihres Nadlers, der sowohl einen fast immer tödlichen Strom von nadelförmigen Kleinstprojektilen oder einzelne Nadelprojektile verschießen konnte, die mit einem Betäubungsmittel versehen waren, das innerhalb eines Sekundenbruchteils für eine über Stunden andauernde Lähmung der Nerven sorgte.
    Das Außenschott glitt zur Seite, und Sunfrost trat ins Freie.
    Ein eigenartiges, vielstimmiges Urwaldkonzert unterschiedlichster Tierlaute empfing sie.
    Die Flora bestand aus sehr großblättrigen Pflanzen, von denen manche offenbar zumindest ihre Blätter gezielt bewegen konnten.
    Sie folgten einer der Schneisen, die mitten durch den Dschungel führten und offenbar für primitive Radfahrzeuge gedacht waren.
    »Ich kann Ihnen allen nur raten, sehr vorsichtig zu sein«, meldete sich Bruder Guillermo zu Wort. »Die Wälder von Bannister III sind bekannt für ihre bösartige Fauna und Flora.«
    »Waren Sie schon einmal hier?«, fragte Rena.
    »Nicht in den Wäldern, Captain. Während meiner Zeit auf Bannister V habe ich mich vornehmlich mit der Kultur der Qriid beschäftigt. Wir richteten Antennen aus, um möglichst viel von ihrem Funkverkehr mitzubekommen. Einmal erlebte ich, wie ein Schiff der heiligen Händler hierher kam. Ich war auch ein paar Mal in Asimovtown auf Planet IV. Doch mein Besuch in Bannister City war kurz, und ich habe das Schiff kaum verlassen.«
    »Woher haben Sie dann Ihr Wissen?«
    »Von Mitbrüdern, die hier zu tun hatten und nach Nummer V zurückkehrten.«
    Plötzlich hielt er Rena fest, riss sie zur Seite.
    Wie aus dem Nichts war ein grüner, schlangenartiger Arm aus dem Gestrüpp herausgeschossen, an dessen Ende sich spitze Stacheln befanden.
    Nur Zentimeter hatten gefehlt, und sie wäre getroffen worden.
    Der Tentakel zog sich langsam zurück.
    Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Rena begriffen hatte, dass es sich tatsächlich um eine Pflanze gehandelt hatte und nicht um ein Tier.
    »Darauf muss man hier achten«, sagte Bruder Guillermo. »Das war ein Mörder-Kaktus. Hat mit dem irdischen Kaktus nichts zu tun, außer der Tatsache, dass beide Pflanzen stacheln haben.
    Irgendein unvorsichtiger Dummkopf hat diese Spezies auf Planet V eingeschleppt, wo sie sich rasend vermehrt hat. Aber das lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen.«
    »Ich danke Ihnen, Bruder Guillermo« erklärte Sunfrost.
    »Nicht der Rede wert. Achten Sie einfach mehr darauf, wenn sich in den Büschen etwas bewegt. Die Nadeln enthalten übrigens ein tödliches Gift, Captain.«

    *

    Wenig später erreichte die Gruppe Bannister City.
    Die »Stadt« – wenn man denn von einer solchen sprechen mochte – bestand aus einem Labyrinth von Baracken, die aus Einzelelementen errichtet worden waren. Manche hatten die Form von Quadern, andere sahen aus wie Kuppeln oder Halbkegel.
    Nur eins war ihnen allen gemeinsam. Es schien in Bannister City nicht ein einziges zweigeschossiges Haus zu geben, wofür der Grund auf der Hand lag. Es gab auf dem Planeten mit seiner lächerlich geringen Einwohnerzahl einfach Platz genug, sodass jeder, der es wollte, sich ausbreiten konnte. In die Höhe zu bauen machte da einfach wenig Sinn.
    Die Bauten lagen wie hingeworfen da. Es gab keine erkennbaren Straßen oder irgendeine Form von Ordnung. Am Rande der Stadt gab es ein Landefeld, auf dem mehrere kleinere Raumboote und Transportschiffe standen.
    Eine große Menschenmenge erwartete das Landeteam.
    Die L-1 war bei der herrschenden klaren Sicht deutlich am Himmel zu sehen gewesen.
    »Passen Sie auf, Captain«, raunte Rolfson Sunfrost von der Seite zu. »Ich sehe jede Menge Waffen und eine ziemlich aufgeheizte Stimmung.«
    Abdul Anderson, der selbst ernannte Präsident des Bannister Freistaats trat ihnen mit mehreren Dutzend bewaffneten

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