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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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durchkämmen den Wald.«
    »Uns trifft jetzt ihre ganze Wut über die ihrer Ansicht nach verfehlte Politik des Rates«, stellte Sunfrost fest.
    »Unsere Beiboote sind gut genug bewaffnet, um diese Bande zu vertreiben«, sagte Rolfson. »Ein gezielter Schuss in ihre Barackensiedlung und der Fall ist erledigt.«
    »Das wäre Wasser auf die Mühlen der Freistaatler«, erinnerte ihn Sunfrost. »Nein, das geht nicht. Wir müssen irgendwo an Bord genommen werden, wo das ohne eine Kampfsituation möglich ist.«
    Rolfson verzog das Gesicht. »So viel Nachsicht haben diese Leute nicht verdient.« Er zuckte die Achseln. »Aber Sie sind der Captain.«
    Sunfrost nickte zufrieden. Der Sergeant meinte, was er sagte, und würde sich an ihre Befehle halten.
    »Was ist mit dem Beiboot?«, fragte Taranos. »Wollen Sie es denen überlassen? Immerhin verfügt es über ein Geschütz, dessen Wirkungskraft…«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Lieutenant Taranos«, unterbrach Sunfrost den Ortungs- und Kommunikationsoffizier der STERNENKRIEGER. »Aber der Schaden – der entsteht, wenn wir den Freistaatlern das Beiboot vorerst überlassen – ist geringer als der, den wir dadurch verursachen, wenn wir ihnen die Fähre mit Gewalt wieder abnehmen.«
    Taranos' Blick war starr auf das Display des Ortungsmoduls gerichtet, bevor er mitten in den Dschungel deutete. »Ein paar Meilen in diese Richtung liegt eine relativ sichere Lichtung.
    Dorthin sollten wir das Rettungsteam von der STERNENKRIEGER beordern.«
    »Okay, nichts wie los«, befahl Sunfrost. »Funken Sie die STERNENKRIEGER an und instruieren Sie das Landungsteam entsprechend.«
    »Aye, Captain.«

    *

    Die Gruppe kämpfte sich vorwärts. Immer dichter wurde die großblättrige Vegetation. Eine Unzahl von Stimmen erfüllte die Luft.
    »Wussten Sie, dass es hier Pflanzen gibt, die Tierstimmen imitieren, Captain?«, fragte Bruder Guillermo, der inzwischen wieder zu Atem gekommen war. Der hohe Sauerstoffanteil der Bannister-III-Atmosphäre trug natürlich erheblich zu seiner relativ schnellen Regeneration bei.
    »Warum sollten Pflanzen so etwas tun?«, erwiderte Sunfrost.
    »Um eiweißhaltige Beute anzulocken«, erläuterte Guillermo. »In dem Jahr, das ich in unserer Siedlung auf Planet V verbrachte, starb einer unserer Mitbrüder bei seiner Forschungsexpedition in diesen Urwälder. Er war hierher gekommen, um die in der erforschten Galaxis einzigartige Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen zu studieren und fiel gewissermaßen seinen Forschungsobjekten zum Opfer.«
    »Wahrscheinlich haben das diese Freistaatler behauptet, nachdem sie den Mann ermordet hatten«, meinte Rolfson grimmig.
    »Ich wollte Sie alle nur zur Vorsicht mahnen«, erklärte Bruder Guillermo, der schon die ganze Zeit sehr aufmerksam den Blick schweifen ließ.
    Schlingpflanzen wandten sich um die Stämme von bis zu zehn Meter dicken Bäumen, die dadurch trotz ihrer imposanten Größe von über fünfzig Metern wie riesige verzerrte Bonsais aussahen. Die groben Rinden beherbergten jede Menge Parasiten. Moosplatten siedelten dort, die sich plötzlich zusammenzuziehen vermochten, um sich ein paar der zahllosen Insekten einzuverleiben.
    Plötzlich war in den Wipfeln eine Bewegung zu sehen. Ein markerschütternder, fast menschlich klingender Schrei durchdrang den Chor der Dschungelstimmen. Sunfrost blickte auf und entdeckte ein affenähnliches Wesen, das von einer Schlingpflanze gepackt und erwürgt wurde.
    »Ganz so paradiesisch ist diese Welt wohl doch nicht«, meinte Taranos.
    »Aber die Bedingungen für Landwirtschaft sind hervorragend«, stellte Bruder Guillermo fest. »Ich bin mir sicher, dass sich die Siedler inzwischen hervorragend mit der hier heimischen Tier- und Pflanzenwelt arrangiert haben.«
    Endlich erreichten sie die Lichtung.
    Ein Funkspruch erreichte Sunfrosts Kommunikator, auf dem Display erschien das Gesicht von Raphael Wong. »Das Landeteam müsste in etwa fünfzehn Minuten an der angegebenen Position sein. Ich habe den Piloten angewiesen, in einiger Entfernung runterzugehen und die Ortungsanlagen, über die Bannister City möglicherweise verfügt, zu unterfliegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Freistaatler militärtaugliche Sensoren haben.«
    »Danke, I.O.«, sagte der Captain.
    »Fragt sich nur, ob wir lange genug durchhalten können«, überlegte Lieutenant Taranos laut, der sich inzwischen wieder auf die Anzeigen seines Ortungsmoduls konzentriert hatte.
    Rolfson hob wie automatisch die

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