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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das Raumschiff von Dor-Moktron, dem priesterlichen Verhandlungsführer, unterstand nicht seiner Befehlsgewalt. Es war im Gegensatz zu den anderen im Anflug auf den Verhandlungsort befindlichen Qriid-Schiffen auch nicht mit Tanjaj bemannt, sondern mit gewöhnlichen Tempelwächtern.
    Dor-Moktron schien den Gotteskriegern seines Volkes nicht zu trauen.
    Zorstan-Gas erinnerte sich an die Worte seines großen Mentors, des Tanjaj-Mar, der ihm gesagt hatte: »Du hast vollkommen freie Hand. Was immer du für die Erhaltung und Fortführung des Imperiums für richtig erachtest, das tue! Aber tue es schnell und entschlossen. Vor Zauderern habe ich keine Achtung.«
    Die Worte klangen immer wieder im Bewusstsein des jungen Tanjaj-Kommandanten wider.
    Ich werde mich würdig erweisen!, so hatte er es sich vorgenommen.
    Und das bedeutete paradoxerweise diesmal weniger einen genauen Blick auf den Feind als auf Dor-Moktron, den Ersten Verhandlungsführer der Priesterschaft.
    Der Ortungsoffizier meldete sich. »Das Menschenschiff namens STERNENKRIEGER befindet sich bereits im Orbit um den Planeten, den wir mit dem Verhandlungsführer der Ungläubigen als Treffpunkt vereinbart haben… Sie senden Grußbotschaften.«
    »Ignorieren!«, befahl Zorstan-Gas. »Wir wissen, dass unter den Ungläubigen ungehobelte Sitten herrschen, aber dass sie uns verhöhnen, indem wir durch einen Lakaien gegrüßt werden, hätte ich nicht für möglich gehalten.«
    »Nach allem, was wir wissen, ist das keineswegs als Verhöhnung gemeint«, erklärte der Erste Offizier, der als Experte für Menschen galt.
    Zorstan-Gas hob die Schulter und rieb die Schnabelhälften hörbar gegeneinander.
    »Es gibt gewisse Gesten, die sind universell verständlich«, war er überzeugt. »Das hat mit einer verschiedenartigen Kultur nichts zu tun.«
    »Wir empfangen gerade eine getarnte Nachricht, ehrenwerter Kommandant«, meldete der Funker. »Offenbar ist das, was wir in Empfang nehmen wollen, tatsächlich an Bord der STERNENKRIEGER.«
    »Gut«, sagte Zorstan-Gas nachdenklich. Ein triumphierendes Schnabelschaben konnte er sich nicht verkneifen.
    Es gilt einen Schatz von unschätzbarem Wert entgegenzunehmen!, ging es Zorstan-Gas durch den falkenartigen Kopf, dessen große, hervortretenden Augen einen Rundumblick erlaubten. Danach mag der Krieg weitergehen… je schneller desto besser für das Reich und die Tanjaj… Vielleicht konnte er ja einen Beitrag dazu leisten.
    Hatte ihn der Tanjaj-Mar nicht geradezu ermutigt?
    Krieg, dachte Zorstan-Gas, ist die Grundlage unserer Existenz als Diener Gottes. Das sollten wir niemals vergessen…

    *

    »Wir sind uns in allen Details über den äußeren Ablauf der Verhandlungen einig«, erklärte Botschafter Aljanov. »Die Qriid haben WHALE ONE vor der Küste von Asimovtown als Treffpunkt sofort akzeptiert.«
    »Das freut mich zu hören«, erwiderte Rena, während sie auf den Bildschirmausschnitt schaute, auf dem Kopf und Oberkörper des Botschafters zu sehen waren.
    »Ich nehme doch an, dass Sie an der Verhandlung teilnehmen, Captain Sunfrost.«
    »Es wäre mir eine Ehre. Aber ich schlage vor, dass sich mein Erster Offizier bereits jetzt mit einem Landeteam hinunter begibt, um alle Sicherheitsfragen zu checken.«
    »Dasselbe Recht müssen wir der anderen Seite auch zugestehen«, gab Botschafter Aljanov zu bedenken.
    Sunfrost atmete tief durch. »Gut, wie Sie meinen!«
    »Instruieren Sie Ihren I.O., aber lassen Sie ihn erst starten, wenn ich mit den Qriid gesprochen habe und ich Ihnen das Okay gebe«, verlangte der Botschafter. »Eventuell wünschen unsere Verhandlungspartner eine zahlenmäßige Einschränkung der anwesenden Sicherheitskräfte.«
    »Auch damit wäre ich einverstanden.«
    »Schön, dass wir uns einig sind, Captain Sunfrost. Wir werden in circa zwei Stunden bei Ihnen sein. Aljanov Ende.«
    Das Bild des Botschafters verschwand.
    Sunfrost wandte sich an den Waffenoffizier, Lieutenant Robert Ukasi. »Sorgen Sie bitte sicherheitshalber dafür, dass wir gefechtsbereit sind. Man kann nie wissen. Und im Ernstfall haben wir es mit einer Übermacht zu tun.«
    »Aye, aye«, bestätigte Ukasi.
    Rena wandte sich an Wong. »Sie sollten sich vorbereiten, I.O.«
    »Jawohl, Captain.«
    »Sergeant Rolfson und ein paar seiner Männer werden Sie begleiten.«
    Wong nickte. »Ich möchte außerdem Bruder Guillermo mitnehmen. Auf seinen Sachverstand will ich nicht verzichten.«
    »Einverstanden.«
    »Ich bestehe darauf, ebenfalls bei den

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