Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Zitat unseres Ordensgründers Abt Mombo Uruwo. Sie sollten seine Schriften lesen, dann wäre Ihr Inneres deutlich ausgeglichener.«
    Rendup machte eine wegwerfende Geste, wandte sich abrupt um und schlenderte über die Plattform.
    »Ein widerlicher Kerl«, sagte Wong spontan und froh, dass nur Bruder Guillermo diese emotionale Entgleisung mitbekam und nicht ein reguläres Mitglied ihrer Crew.
    Der Olvanorer tat das einzig richtige und ignorierte diesen Ausrutscher schlicht und ergreifend.
    Wong bemerkte, wie Rendup eine seltsam ruckartige Bewegung vollführte. Er griff sich in den Nacken, so als würde er unter plötzlich einsetzendem Schmerz leiden.
    Im nächsten Augenblick schien es vorbei zu sein.
    Wong maß dieser Beobachtung zunächst keinerlei besondere Bedeutung zu…

    *

    Zorstan-Gas stakste auf seinen Vogelbeinen in der Zentrale seines Flaggschiffs auf und ab.
    Dor-Moktron, der priesterliche Verhandlungsführer, hatte darauf bestanden, dass kein Tanjaj an den Verhandlungen mit den Menschen teilnahm.
    Er muss sich sehr mächtig wähnen, wenn er diesen Affront gegen mich, den Vertrauten des Tanjaj-Mar wagt!, überlegte der Kommandant.
    Die Abmachung hatte eigentlich anders gelautet und mochte der Priester ihm auch formal in der Hierarchie des Imperiums übergeordnet sein, so war diese Vorgehensweise doch sehr ungewöhnlich.
    Aber Zorstan-Gas dachte nicht im Traum daran, auf deren Einhaltung zu bestehen und etwa mit einer eigenen Landefähre auf der Plattform zu landen, die als Treffpunkt dienen sollte.
    Vielleicht war es auch ganz gut, wenn Dor-Moktron sich mit dem Menschenbotschafter unbeobachtet glaubte.
    Zorstan-Gas hatte jedoch vorgesorgt. Unter den Tempelkriegern, die Dor-Moktron begleiteten, befand sich ein Agent, der Zorstan-Gas treu ergeben war.
    Mein Auge und mein Ohr am Ort der Schande!, durchfuhr es ihn.
    »Ehrenwerter Kommandant«, durchbrach der Funker in diesem Moment seine Grübeleien, »ich erhalte soeben die erwarteten Peilsignale von der Planetenoberfläche. Das, was wir an Bord nehmen wollten, befindet sich inzwischen dort…«
    »Gut«, murmelte Zorstan-Gas und schnalzte dabei mit dem Schnabel.

    *

    Die Landefähren der Qriid setzten sanft auf der Plattform auf.
    Bewaffnete stürzten in staksigem Gang heraus und gingen mit ihren Waffen in Stellung. Sie misstrauten der Menschengruppe augenscheinlich.
    »Wäre nicht schlecht, wenn wir jetzt auch einen Verhandlungsführer hier vor Ort hätten«, raunte Bruder Guillermo.
    »Geduld«, forderte Wong, obgleich auch seine Nerven bereits zum Zerreißen gespannt waren.
    Die Qriid-Krieger waren gegenüber den Marines in einer vielfachen Übermacht.
    Das entspricht nicht den Abmachungen, dachte Wong.
    Aber das natürlich kein Grund, die Verhandlungen abzubrechen, noch bevor sie eigentlich begonnen hatten.
    Rolfson trat neben ihn und sagte: »Kelleney hat da etwas auf dem Schirm des Ortungsmoduls, was mir gar nicht gefällt.«
    »Was ist es?«
    »Eine sehr schwache Energiesignatur. Ich halte es für eine Bombe. Irgendein Ei, das uns die Freistaatler hier gelegt haben.« Wong stellte keine Fragen. Wenn die Marines sagten, dass sie etwas gefunden hätten, hatten sie etwas gefunden.
    Rolfson und er wechselten einen kurzen Blick. Auch das noch, schienen beide zu denken.
    Der Marine hob die Schultern. »Tut mir Leid, Sir, aber wir hatten keine Zeit, die Überprüfung abzuschließen, bevor diese Vogelschädel hier auftauchten!«
    »Es macht Ihnen niemand einen Vorwurf, Sergeant. Kennt sich einer Ihrer Männer mit so etwas aus?«
    »Ich werde persönlich hinuntergehen und den Dreck beseitigen, den uns da jemand hinterlassen hat. So einen Befehl würde ich keinem meiner Leute gerne geben…«
    »Ich werde Sie begleiten«, mischte sich Rendup ein, der sich unbemerkt von hinten genähert und alles mitbekommen hatte. Dafür schien er eine Art siebten Sinn zu haben.
    »Ich weiß nicht«, knurrt Rolfson. Dem Marine-Sergeant war anzusehen, dass ihm dieser Gedanke nicht gefiel.
    Rendup setzte sein verzerrtes Lächeln auf.
    »Ich habe in einer Sprengstoffspezialeinheit angefangen«, verriet er. »Außerdem habe ich eine Ausbildung als Spezialist für Sender- und Empfangstechnik in mikrotechnischen Systemen.«
    »Klingt ja beeindruckend«, sagte Rolfson unbeeindruckt.
    Wong bemerkte die Ironie in den Worten des Marine sofort, Rendup schien dazu unfähig zu sein.
    Rolfson nickte schließlich. »Soll er mitkommen. Mehr als dass uns hier alles um die Ohren fliegt, kann

Weitere Kostenlose Bücher