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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hat sich in letzter Zeit verschärft. Vor allem auch die Gegensätze zwischen den Freistaatlern und all denen, die sie Qriid-Freunde oder Geierkopf-Sklaven nennen. Darunter fallen unsere Ordensbrüder genauso wie die Merillium-Händler auf Nummer VI.«
    »Ich wünschte, es gäbe etwas, was wir tun könnten«, sagte Rena.
    »Es gäbe etwas«, erwiderte der Abt. »Sie brauchten den Freistaatlern nur Brief und Siegel darauf geben, dass das Bannister-System bis in alle Ewigkeit Teil der Humanen Welten bleibt und in keinem Fall Tauschobjekt für einen Frieden mit den Qriid wird.« Der anfangs eher heitere Grundton des Abtes hatte sich nun gänzlich verloren. Er wirkte sehr ernst.
    »Aber das können Sie nicht, Captain Sunfrost. Das wissen wir beide. Auch wenn die Siedler Botschafter Aljanov Unrecht tun, indem sie glauben, dass es diesmal bereits zu einem derartigen Handel kommen könnte, so bin ich davon überzeugt, dass Julian Lang seine auf Eis gelegten Pläne schon bald wieder hervorkramen wird. Vorausgesetzt, wir haben nicht schon vorher einen zweiten Qriid-Krieg.«
    Captain Sunfrost sah Abt Montgommery etwas erstaunt an.
    Er sagt das, als ob daran nichts mehr zu ändern wäre!, ging es Rena durch den Kopf. »Haben Sie denn irgendwelche Anhaltspunkte, dass Ihre Hypothese zutrifft?«
    Der Abt hob die Augenbrauen. »In erster Linie den, dass wir einfach nicht wissen, warum der Krieg damals überhaupt geendet hatte. Bei den Qriid ringen Geistliche und das Militär um die Herrschaft. Wir vermuten, dass der Krieg aus religiösen Gründen beendet wurde – nicht wegen der Verluste, denen das Space Army Corps ihnen bei Tridor zugefügt hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Militärs wieder an die Macht gelangen. Und die Priester scheinen Probleme zu haben.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie sollten sich mal mit den Merillium-Preisen beschäftigen, Captain. Merillium wird bei den Qriid nur bei religiösen Zeremonien in großen Mengen benötigt. Abgesehen davon ist es wertlos. Seit einiger Zeit zahlen die Heiligen Händler der Qriid, die unser System anlaufen, fast jeden Preis. Der Gewinn pro Kilogramm unbehandeltem Roh-Merillium steigt exponentiell, Captain. Das ist unserer Ansicht nach ein sicheres Zeichen. Entweder bereiten sich die Priester auf ein Ritual vor, wie es seit über 15 Jahren nicht geschehen ist – oder sie sind verzweifelt…« Der Abt zuckte die Achseln.
    »Was halten Sie für wahrscheinlicher?«
    »Ist es möglich, dass Sie Ihre wenigen Quellen falsch deuten?«
    Abt Montgomery schnaubte. »Angesichts unserer bruchstückhaften Informationen über das Heilige Imperium der Qriid wäre das nicht weiter verwunderlich. Aber es ist die beste Theorie, die Ihnen der Orden der Olvanorer bieten kann.«
    »Ich verstehe«, murmelte Sunfrost. »Danke für Ihre Informationen.«
    »Meine Brüder und ich stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, falls Sie Unterstützung benötigen, Captain.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Sollte die Vermutung des Abtes der Wahrheit entsprechen, kann es sich bei dem bevorstehenden Treffen eigentlich nur um eine Falle handeln!, durchzuckte es Rena wie ein greller Blitz.

    *

    Captain Sunfrost betrat die Brücke der STERNENKRIEGER. Die diensthabenden Offiziere waren an ihren Konsolen. Lieutenant Wong führte das Kommando und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
    Die STERNENKRIEGER kreiste inzwischen in einem stabilen Orbit um die Wasserwelt Bannister IV, deren Hauptstadt Asimovtown ursprünglich auch das administrative Zentrum des gesamten Systems gewesen war.
    Hier waren unter anderem die wenigen bewaffneten Raumboote stationiert, die für eine Verteidigung gegen Angriffe von Außen zur Verfügung standen.
    Seit der Abspaltung der Freistaatler hatte Asimovtown seinen Rang jedoch mehr oder weniger eingebüßt.
    Als blauweiße Kugel schimmerte Planet IV auf dem großen Panoramaschirm. Gut erkennbar schwebte auch ein Schiff der Heiligen Händler im Orbit. Wie Sunfrost inzwischen erfahren hatte, flogen die meisten Händler-Schiffe der Qriid zunächst Bannister IV an, bevor es sie zu den Merillium-Minen auf Planet VI zog. Der Grund war einfach. Sie konnten mit Hilfe ihrer Landefähren in Asimovtown Ware aufnehmen, die in den Merillium-Minen dringend gebraucht wurde. Technisches Gerät vor allem, aber auch Luxusgüter für die Minenmannschaften. So war ein schwunghafter Dreieckshandel entstanden und Asimovtown profitierte direkt vom derzeitigen Merillium-Boom auf dem sechsten

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