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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war es notwendig, mit dem ganzen Schiff zu zielen und dem Feind mit den Seiten anzuvisieren.
    Der Waffenoffizier konnte nur kleine Korrekturen an der Feuerrichtung vornehmen. Doch auf den großen Entfernungen beim Kampf im All wirkten sich auch diese aus. Außerdem war er dafür verantwortlich, dass der Geschossstrom unterbrochen wurde, wenn Verbündete gefährdet wurden.
    Die punktgenau feuernden Traser der Qriid waren deutlich treffsicherer. Allerdings war ihre Feuerrate wesentlich geringer.
    »Kurskorrektur!«, rief Sunfrost, markierte auf ihrem Display die gewünschte Route und leitete die Daten weiter.
    »Ist eingeleitet, Ma'am!«, bestätigte Lieutenant John Taranos, der Rudergänger.
    Der glühende Vernichtungssturm der STERNENKRIEGER schwenkte bei der Kurskorrektur mit durchs All und richtete sich auf die Qriid-Raumer. Lieutenant Ukasi gab eine leichte Korrektur in den Computer – und einer der Angreifer wurde von Hunderten von Treffern durchsiebt.
    Keines der Geschosse der STERNENKRIEGER explodierte beim Aufprall. Stattdessen rissen sie einen zehn Zentimeter durchmessenden Tunnel durch das komplette Ziel.
    Gefrierender Sauerstoff und Stickstoff sowie Kühl- und Treibstoffgase schossen ebenso wie die Wasservorräte in schockgefrierenden Fontänen ins All. Keinen Lidschlag später wurde das Qriid-Schiff von einer Explosion zerrissen.
    Trümmerteile flogen durch das All.
    »Kurskorrektur abgeschlossen!«, meldete Lieutenant Taranos.
    »Volle Beschleunigung liegt an.«
    Der Weg führte sie jetzt zwischen die feindlichen Kriegsschiffe.
    Auf diesen Augenblick hatte Sunfrost gewartet. »Bringen Sie das Schiff in Rotation, Lieutenant Ukasi!«
    »Aye, Ma'am!«
    Die STERNENKRIEGER begann, sich um ihre eigene Achse zu drehen und dabei das Dauerfeuer beizubehalten. Bei vier Breitseiten – oben, unten, links. rechts; wenn man so sagen wollte – schleuderten die Gauss-Geschütze jetzt achttausend Geschosse pro Minute ins All.
    Das war eine Methode, mit der Space Army Corps-Schiffe gegen zahlenmäßig überlegene Gegner kämpften, um jede Breitseite einsetzen und so die Feuerkraft optimieren zu können.
    Der Plasma-Schirm der STERNENKRIEGER war bereits bedenklich dünn durch das Traser-Feuer der Qriid. Wenn diese weiterfeuerten, würden sie gar nicht erst in den Vernichtungssturm der Gauss-Projektile geraten.
    Aber das können die Geierköpfe ja nicht ahnen, hoffte Captain Sunfrost.
    Es war nicht mehr als ein Bluff – der aufging!
    Die Qriid-Schiffe änderten den Kurs und beschleunigten Richtung Systemgrenze. Schnell befand sich die STERNENKRIEGER außerhalb der Reichweite ihrer Traser.
    Das Gefecht war entschieden, wenn auch zu einem hohen Preis – dem Verlust der JEFFERSON.
    Rena löste die verkrampfte Hand von ihrem Talisman.
    Bedenke, dass du sterblich bist, dachte sie. Und tu dennoch das Richtige…

    *

    »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg, Ma'am«, sagte Lieutenant Commander Wong einige Erd-Standardtage später.
    Er und sein Captain saßen allein im Konferenzraum der STERNENKRIEGER. »Ich muss sagen, Ihre Taktik war… wagemutig.«
    »Sie war tollkühn und verzweifelt«, berichtigte Sunfrost. »Aber sie hat funktioniert…«
    Rena musterte Wongs Gesicht, und in diesem Moment fiel ihr etwas auf, dass sie zuvor noch nie an ihm bemerkt hatte: Verunsicherung.
    Er fragt sich, ob er selbst ebenfalls Erfolg gehabt hätte, wurde Sunfrost klar. Ob er auch alles riskiert hätte…
    Einige Augenblicke verlegenen Schweigens folgten.
    »Abt Montgomery hat uns berichtet, dass die Qriid einen neuen Aarriid ernannt haben«, erzählte Sunfrost, nur um irgendetwas zu sagen. »Es scheint sich um ihren höchsten Herrscher zu handeln.«
    »Vielleicht können wir ja mit dem einen Frieden aushandeln«, sagte Wong hoffnungsvoll.
    »Das glaube ich kaum.«
    Der Erste Offizier der STERNENKRIEGER nickte traurig. »Es ist deprimierend.«
    Niemand rechnete mehr mit Frieden.
    Botschafter Aljanov schien diese niederschmetternde Erkenntnis nur schwer verarbeiten zu können. Seit Tagen hatte er die Kabine, die man ihm auf der STERNENKRIEGER überlassen hatte, nicht verlassen.
    Längst war Verstärkung ins Bannister-System unterwegs. Den Freistaatlern war der Wind aus den Segeln genommen worden, und »Präsident« Anderson hatte bekannt gegeben, dass sie ihre Abspaltungsbestrebungen beenden würden. Sunfrost hoffte nur, dass man die Mörder ihrer beiden Marines ermitteln konnte.
    »Aber wenigstens gehen wir nicht mit gekürztem Etat in die

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