Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
kommenden Schlachten«, fuhr Wong fort.
    Rena nickte.
    Die Ereignisse im Bannister-System hatten auf die Etat-Verhandlungen des Hohen Rates natürlich einen durchschlagenden Einfluss gehabt.
    Renas Kommunikator summte. Es war die Schiffsärztin Dr. Simone Nikolaidev. Sie hatte Kassan Rendup in ein künstliches Koma versetzt und versuchte seit Tagen, behutsam an das Implantat heranzukommen, über das er gesteuert worden war.
    »Doktor?«, sagte der Captain. »Gibt es Neuigkeiten?«
    »Leider keine guten. Ich dachte, ich hätte einen Weg gefunden, ihn von diesem Ding zu befreien. Aber plötzlich kam es zu einem rapiden Anstieg des Energieniveaus. Es ist zerschmolzen und hat Rendup dabei getötet.«
    »Ein Selbstzerstörungsmechanismus«, schloss Sunfrost.
    »Vermutlich.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Rena unterbrach die Verbindung, erhob sich und schritt zur Tür.
    »Captain!« Die Stimme ihres Ersten Offiziers ließ sie noch einmal anhalten und sich halb herumdrehen.
    »Was ist noch, I.O.?«
    »Es kommt vielleicht etwas verspätet, aber: Auf gute Zusammenarbeit, Commander Sunfrost…«
    Sie nickte lächelnd. »Vielen Dank, I.O.«

Band 2
Sieben Monde

    Eine schwere Erschütterung durchlief das Raumschiff.
    Alarmsignale heulten auf. Der große Panoramabildschirm auf der Brücke fiel für Sekunden aus. »Der Plasma-Schirm ist zusammengebrochen, Captain!«, meldete der Ortungsoffizier. »Schwere Schäden in den Sektionen eins bis vier. Ein Hüllenbruch ist eingetreten. Eines der Sandström-Aggregate wurde beschädigt.«
    Das bedeutet, wir haben im Augenblick nur die Ionentriebwerke zur Verfügung und können nicht auf Überlichtgeschwindigkeit gehen, erkannte Commander Max Albertson, seines Zeichens Kommandant des Leichten Kreuzers BATTLE OF TRIDOR. Er wurde blass. Wir
    sind verloren!

    *

    Erneut gingen Erschütterungen durch die BATTLE OF TRIDOR, deren Name in Erinnerung an die entscheidende Schlacht zwischen den Raumflotten der Menschheit und den vogelähnlichen Qriid gewählt war. Elf Jahre lag diese Schlacht zurück, in der es dem Space Army Corps der Humanen Welten gelungen war, die Flotte der Vogelartigen zurückzuschlagen. Seitdem hatte es einen unerklärten Waffenstillstand gegeben. Eine Art Kalten Krieg, der sich seit der jüngsten Krise im Bannister-System immer mehr in einen heißen verwandelte.
    Die BATTLE OF TRIDOR hatte Kurs auf das Tardelli-System genommen. Die Entfernung zur Erde betrug 65 Lichtjahre, die Distanz zum Bannister-System, dem äußersten Vorposten der Humanen Welten fast zehn Lichtjahre.
    Die gelbe Sonne Tardelli lag mitten im Niemandsland zwischen den Einflussbereichen der Menschheit und dem Qriid-Imperium, über dessen innere politische Verfassung es nach wie vor nur bruchstückhafte Informationen gab. In dieser Zone existierten Dutzende von Sonnensystemen, die zumeist kaum erforscht waren. Es existierten kleinere Zivilisationen verschiedener intelligenter Spezies in diesem Gebiet, von denen die meisten die interstellare Raumfahrt noch nicht entdeckt hatten. Manche dieser Systeme befanden sich auch offen oder verdeckt in einem Vasallenverhältnis zum Heiligen Imperium der Qriid.
    Die BATTLE OF TRIDOR befand sich auf einer diplomatischen Mission.
    Aber kurz nachdem sie am Rand des Tardelli-Systems aus dem Sandström-Raum aufgetaucht und auf Unterlichtgeschwindigkeit gegangen war, hatte man den Leichten Kreuzer unter Feuer genommen. Captain Albertson wollte gar nicht daran denken, wie verschwindend gering die Wahrscheinlichkeit war, in Schussweite zu einem feindlichen Schiff aus dem Sandström-Raum zu kommen.
    »Ich habe soeben den größten Teil der aktiven Ortung verloren«, meldete der Ortungsoffizier. »Und circa dreißig Prozent der passiven.«
    »Zielprogrammierung der Gauss-Kanonen nur bedingt einsetzbar!«, ergänzte der Waffenoffizier. »Wir erhalten weitere, sehr gezielte Treffer mit Schäden in mehreren Decks.«
    Captain Albertsons Lippen waren zu einem dünnen Strich geworden. Die Anzeige des Panorama-Schirms fiel jetzt völlig aus. Auch die meisten Displays wurden dunkel. Überall blickten kleine rote Lichter.
    Uns geht es jetzt wie dem Geblendeten aus der Odyssee!, ging es dem Captain der BATTLE OF TRIDOR durch den Kopf.
    »Dauerfeuer aus allen Rohren!«, ordnete er an. »Irgendetwas werden wir treffen. Kein Gegenschub! Dafür verschwenden wir keine Energie!«
    Je näher wir am Gegner dran sind, desto besser!, überlegte Albertson.
    Je geringer die Distanz zum Gegner war,

Weitere Kostenlose Bücher