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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aus!«, sagte Captain Sunfrost ruhig. »Voller Schub!«
    Die ganze Zeit war die STERNENKRIEGER, nur von der Trägheit getrieben, durchs All gerast. Längst war der neue Kurs programmiert.
    Taranos folgte Sunfrosts Befehl, und jetzt verringerte sich der Abstand zu den Qriid-Raumern noch schneller.
    »Waffen«, wandte sich Rena an Lieutenant Ukasi, »wenn Sie eine Trefferchance mit dem Buggeschütz sehen, steht es Ihnen frei zu feuern.«
    »Aye, Ma'am.«
    Als hätte der Waffenoffizier nur auf die Freigabe gewartet, begann die STERNENKRIEGER, den Tod auszuspeien. Das Gauss-Geschütz hatte die Aufwärmphase offenbar bereits hinter sich. Zweihundert Schuss verließen pro Minute die STERNENKRIEGER und jagten mit halber Lichtgeschwindigkeit auf den Feind zu. Sollte eines der Projektile auf Widerstand treffen, würde es nicht einmal merklich langsamer werden.
    »Trefferwahrscheinlichkeit bei knapp über null Prozent«, meldete Ukasi. »Aber man weiß ja nie.«
    Rena nickte. Es war fast unmöglich, dass sie ihr Ziel erwischten. Aber vielleicht hatten sie ja Glück – und über Munition verfügten sie in mehr als ausreichendem Maß.
    »Schwenk für Breitseitenfeuer in zehn Sekunden«, kündigte Lieutenant Taranos an.
    Ukasi nickte, während er hektisch Daten in sein Display tippte. Er war bereit.
    »Kurskorrektur…«, warnte der Ruderoffizier vor, »jetzt!«
    Sofort stellte das Buggeschütz sein Feuer ein und wurde durch die Breitseitenbewaffnung abgelöst. Jetzt waren es zweitausend Projektile, die jede Minute wie eine Mauer in Richtung des Qriid-Raumers jagten. Durch die sich ständig verringernde Entfernung und die verzehnfachte Stückzahl schnellte die Trefferwahrscheinlichkeit in die Höhe.
    Für einen Moment beobachtete Sunfrost den Waffenoffizier fasziniert. Ukasi schien geringfügige Korrekturen schneller einzugeben, als der Computer sie berechnen konnte.
    Doch verlor sie besorgt eine andere Anzeige nie aus den Augen. Die Integrität des Plasma-Schirms war auf 43 Prozent gefallen. Die sich verringernde Entfernung half natürlich auch den Qriid.
    »Treffer an Bandit 1!«, rief Lieutenant Kronstein.
    Auf dem Hauptbildschirm erschien das Bild des feindlichen Schiffes.
    »Treffer« bedeutete bei der Bewaffnung der STERNENKRIEGER fast immer, dass gleich mehrere Projektile das Ziel durchschlagen hatten. So auch hier.
    Das trudelnde Schiff hatte das Feuer eingestellt. Sieben Geschosse hatten die Außenhaut des Qriid-Schiffes durchschlagen und je einen Kanal von zehn Zentimeter Durchmesser durch den gesamten Raumer geschlagen.
    Gasfontänen traten aus – Atemluft, Kühlgase der Triebswerksaggregate und Wasserdampf –, die sofort zu Kristallnebeln gefroren…
    »Energie-Level von Bandit 1 sinkt schnell«, meldete Lieutenant Kronstein. »Wir haben wohl das Fusions-Kraftwerk erwischt und…«
    Das Qriid-Schiff zerplatzte mit einem grellen Blitz.
    »Bandit 1 ist vernichtet, Ma'am«, sagte der Ortungsoffizier der Form halber.
    Aber auch die STERNENKRIEGER hatte viel einstecken müssen – zu viel!
    »Schutzschirm zusammengebrochen!«, rief Raphael Wong.
    Da durchlief bereits die erste Erschütterung das Schiff, für einige Momente flackerte das Licht.
    Verlust und Schadensmeldungen liefen über das Display des Ersten Offiziers. Doch da nichts davon die Kampfkraft der STERNENKRIEGER beeinträchtigte, war es nicht nötig, den Captain zu diesem Zeitpunkt davon zu unterrichten. Rena Sunfrost musste sich auf die Schlacht konzentrieren.
    Treffer auf Deck 2, stellte Wong fest. Hüllenbruch. Die betroffene Sektion war bereits abgeschottet. Drei Tote und ein schwer Verletzter.
    Er biss sich auf die Lippen.
    Als er seine Konzentration wieder dem Kampf zuwandte, hatte sich die STERNENKRIEGER längst auf den zweiten Gegner eingestellt. John Taranos flog Ausweichmanöver, indem er abrupt die Beschleunigung oder den Kurs änderte. Doch dadurch machte er Ukasi das Zielen nahezu unmöglich.
    Allerdings wurden die reflektierenden Partikel des Plasma-Schilds jetzt wieder schneller ersetzt, als die Traser sie wegbrennen konnten. Der Schirm lag im Moment bei elf Prozent. Sobald Taranos seine Manöver beenden würde, würde sich das allerdings schnell wieder ändern. Die Qriidischen Traser waren einfach zu stark, als dass es der Menschheit bislang gelungen wäre, eine perfekte Verteidigung zu entwickeln.
    In wenigen Augenblicken würde die STERNENKRIEGER den Qriid-Raumer passieren und die Entfernung sich wieder vergrößern. Sunfrost musste jetzt

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