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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem unweigerlichen Ende entgegenzugehen. Der Hunger nach Leben hätte dich beinahe dazu getrieben, zu riskieren, dass dein Volk ohne Band zu den Ahnen dasteht…
    Aber jetzt war Shaziru bereit, er musste es sein.
    Er hatte sich entschieden.
    Eine Zukunft für die Kinder der Flut war wichtiger als seine persönlichen Bedürfnisse. Sein Leben hatte lange genug gewährt.
    Wenn der Herrscher sich begraben lässt, trifft er keine Entscheidungen mehr! Shaziru war sehr zufrieden mit sich.
    Das wird sowohl Schnabelköpfen als auch Menschen einleuchten.
    Für die Zeit des Interregnums ging die Macht an den Oberpriester. Er würde die Möglichkeit haben, selbst eine Entscheidung zu treffen, oder das Begräbnis des Herrschers als Argument dafür zu benutzen, dass im Augenblick keine Entscheidung möglich war. Die Fash'rar würden daher auch von der Rache der Sieger in diesem Konflikt verschont bleiben.
    »Die Flut kommt in Kürze!«, rief der Herrscher.
    Die anwesenden Fash'rar wurden still. Sie starrten Shaziru mit ihren Fischaugen an und man hätte in diesem Augenblick in der Heiligen Halle eine Stecknadel fallen hören können.
    Millionen von Fash'rar, die dieses Zeremoniell über die Medien verfolgten und für die es von frühester Jugend an bis zu ihren letzten Augenblicken vor dem Selbstbegräbnis den Tag einteilte, hingen in diesem Augenblick wie gebannt an den Maulwülsten ihres Herrschers und spirituellen Oberhauptes.
    »Und noch etwas werde ich hiermit verkünden«, brachte Shaziru schließlich heraus. Als er fortfuhr, benutzte er die für diesen Anlass übliche rituelle Formel: »Das Band zu den Ahnen geht in den Sand!«

    *

    »Die L-3 befindet sich mit äußerst niedrigem Energiestatus auf der Oberfläche von Heptagon«, erklärte Fähnrich Jamalkerim die Ergebnisse ihrer Scans.
    Eine vergrößerte Darstellung des Zielgebietes wurde auf einem der Nebenbildschirme angezeigt und die gegenwärtige Position der Landefähre markiert. »Was ist da passiert?«, fragte David Kronstein.
    »Alle Anzeichen deuten auf ein Gefecht, an dem mehrere Gleiter beteiligt sind, deren Energiesignaturen auf eine Qriid-Herkunft hinweisen.«
    Kronstein ballte die Hände unwillkürlich zu Fäusten.
    »Wir hätte von Anfang an vorsichtiger sein müssen«, murmelte er.
    Waffenoffizier Robert Ukasi jedoch widersprach. »Das ist Unsinn, David. Ich nehme an, dass sich die jetzt eingesetzten Gleiter zunächst in deaktiviertem Zustand befanden, um sie besser zu tarnen. Sie unter diesen Umständen zu orten wäre kaum möglich gewesen.«
    »Ein schwacher Trost«, meinte Kronstein.
    Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf.
    Er musste jetzt eine Entscheidung treffen.
    Eine Entscheidung, die nicht von Emotionen verwässert war, sondern durch ein Höchstmaß an Rationalität bestimmt wurde.
    »Was ist mit den Qriid-Raumern?«, erkundigte er sich, mehr um einen Moment Zeit zu gewinnen.
    »Die Qriid-Einheiten nähern sich weiter«, meldete Fähnrich Jamalkerim mit einem Blick auf die Ortungsanzeigen.
    »Inzwischen sind zwei weitere ihrer Schiffe am Rand des Systems aufgetaucht. Sie kreuzen beide die Umlaufbahn von Tardelli XXI.«
    »Danke, Fähnrich«, murmelte David Kronstein.
    Er tickte nervös mit zwei Fingern der rechten Hand auf der Armlehne des Kommandantensessels herum. Die Lage war alles andere als gut.
    Inzwischen hatte das Oberkommando des Space Army Corps den Großteil der im Niemandsland zwischen dem Einflussbereich der Humanen Welten und dem Qriid-Imperium operierenden Flotteneinheiten ins Tardelli-System beordert. Schließlich war jedem klar, dass es die Qriid hier auf eine offene, breit angelegte Konfrontation abgesehen hatten. Unter anderem war die CALLISTO, ein Dreadnought unter Admiral Vladimir Bennett, mit ihren Begleiteinheiten unterwegs in Richtung Heptagon.
    Aber selbst unter günstigsten Voraussetzungen konnten die ersten Verstärkungseinheiten erst einige Stunden nach den Qriid-Schiffen den Orbit des Planeten der Fash'rar erreichen.
    Zu spät für die STERNENKRIEGER…
    Lieutenant Kronstein wandte sich noch einmal an Fähnrich Jamalkerim.
    »Haben Sie inzwischen den Botschafter erreicht?«
    »Nein, Sir. Auch nicht den Marine, der ihn begleitet. Es liegt allerdings keine Störung vor. Beide haben ihre Kommunikatoren deaktiviert. Ich nehme an, damit sie die Zeremonie, die sie besuchen, nicht stören.«
    David Kronstein nickte zustimmend und nachdenklich.
    Doch wenige Momente später straffte er sich und stellte eine Kom-Verbindung

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