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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wirklich Zeit, dass die Kinder der Flut wieder einen Herrscher haben, der auf eigenen Flossen zu gehen vermag, ging es Shaziru durch den Kopf.
    Die Tatsache, dass er dazu nicht mehr fähig war, war eine unmittelbare Folge seines hohen Alters. Dasselbe galt für die im Vergleich zu anderen Fash'rar -gleich welchen Geschlechts – abnorme Größe, zu der er im Lauf all der Flutzyklen angeschwollen war, die er durchlebt hatte.
    Das hohe Tor zur Heiligen Halle öffnete sich.
    Unter dem Gesang der Priester wurde der Herrscher ins Innere des Raumes getragen. Millionen Fash'rar verfolgten dieses Ereignis über die Medien und hatten auf diese Weise unmittelbar Teil an dem, was hier geschah.
    Shaziru ließ den Blick schweifen.
    Er bemerkte den Abgesandten der Erdmenschen mit dem zu seiner Sicherheit abgestellten Begleiter. Der Botschafter hatte in der Gruppe der Ehrengäste Platz genommen. Er saß mitten zwischen den Mächtigen aus der Verwaltung, der Raumflotte und den Sicherheitskräften.
    In der Mitte des Raums befand sich ein großes Becken, das mit fein gearbeiteten Mosaiken gefliest war. Das Wasser war vollkommen klar.
    Der Gesang der Priester veränderte sich.
    Shaziru erinnerte sich daran, dass einer der Kapuzenträger, denen man ebenfalls die Ehre hatte zuteil werden lassen, der Zeremonie des Heiligen Bades beizuwohnen, anschließend diese Laute mit den Gesängen einer Gattung von riesenhaften Meeressäugetieren verglichen hatte.
    Shaziru hatte dieser Vergleich amüsiert. Allerdings hatte er den Fremden empfohlen, derartige Assoziationen besser nicht zu äußern, wenn sie ausufernde theologische Diskussionen vermeiden wollten. Es gehörte nämlich zu den Grundfesten der Religion des Flutgottes, dass die Fash'rar die einzigen Kinder der Flut waren.
    Sieben Priester trugen die Sänfte des Herrschers an den Rand des Beckens und ließen Shaziru anschließend in das glasklare Wasser gleiten.
    Schon nach wenigen Augenblicken stellte sich seine Atmung um und die Kiemen begannen, ihn mit Sauerstoff zu versorgen.
    Für einen Fash'rar war der Wechsel von einem Element ins andere und die damit verbundene Umstellung des Metabolismus vollkommen unproblematisch. Es schien so, als wäre jeder Fash'rar zu jedem Zeitpunkt darauf vorbereitet, dass die Flut aus dem Boden seines Heimatplaneten hervorbrach.
    Shaziru bewegt seine Extremitäten, von denen in diesem Augenblick deutlich wurde, dass sie sich sowohl als Flossen als auch zum Greifen und Gehen benutzen ließen.
    Vielleicht ist es gut, wenn die Abgesandten der Humanen Welten mit den Qriid zusammentreffen, überlegte der Herrscher. Wer sonst könnte uns aus den Klauen dieser gierigen Eroberer befreien?
    Schmerzlich wurde Shaziru bewusst, dass ihm und den Fash'rar in dieser heraufdämmernden Auseinandersetzung nichts weiter als eine Zuschauerrolle blieb. Um tatsächlich in das Geschehen eingreifen zu können, verfügten die Kinder der Flut einfach nicht über die nötigen Machtmittel.
    Das Angebot, das der Botschafter uns gemacht hat, war verlockend, überlegte Shaziru. Aber die Qriid werden ihre Vasallen nicht so einfach entlassen…

    *

    Rena Sunfrost fluchte leise vor sich hin. Die Gruppe hatte sich noch weiter zwischen die Felsen zurückgezogen. Hier gab es zumindest Deckung und Sichtschutz. Außerdem war es nicht ganz so anstrengend, sich fortzubewegen, da man nicht bei jedem Schritt bis zu den Knöcheln in den Sand einsank.
    Immerhin hatte sich Marine Braun erholt. Doch das rechte Kniegelenk ihrer Rüstung war noch immer blockiert. Keiner von ihnen wusste etwas über den Zustand von Stevens und Crewman Oranda, doch von keinem der beiden gab es ein Lebenszeichen. Inzwischen hatte sie mehrmals versucht, Kontakt zur STERNENKRIEGER aufzubauen. Doch sie erhielt keine Antwort.
    Raphael Wong hatte inzwischen ebenfalls vergeblich versucht, eine Kom-Verbindung herzustellen. Mit seinem Ortungsmodul versuchte er nun, der Ursache auf den Grund zu gehen.
    »Es gibt hier ein äußerst starkes Funkstörfeld«, sagte der Erste Offizier der STERNENKRIEGER und bestätigte damit Renas Verdacht.
    Sergeant Rolfson blickte von seinem Fernorter auf.
    »Mehrere Gleiter nähern sich aus Westen.«
    Im nächsten Moment wurde der Erste dieser Gleiter am Himmel sichtbar.
    Er tauchte hinter einem der Felsen hervor und flog in einer Höhe von weniger als fünfundzwanzig Metern über die Gruppe hinweg. Traserschüsse zuckten grell aus den Geschützen des Gleiters. Rena Sunfrost und die Crewmitglieder des

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