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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dazu gedient, ihre Offiziere über die Ergebnisse der Mission zu unterrichten.
    Botschafter Aljanov hatte es geschafft, mit dem Oberpriester der Fash'rar zu einer Übereinkunft zu gelangen, die den Menschen die Nutzung der Heptagon-Monde als Relaisstation erlaubte. Die Fash'rar erhielten dafür Hilfe bei der Entwicklung von Überlichttriebwerken und deren Wartung. Außerdem wurde ein beiderseitiger Beistandspakt geschlossen, der in der Praxis wohl einseitiger Natur war. Die Fischartigen würden in den nächsten Jahrzehnten wohl kaum in der Lage sein, sich an der Verteidigung der Humanen Welten zu beteiligen.
    Zusammen mit einigen anderen Schiffen war die STERNENKRIEGER im Tardelli-System zurückgeblieben.
    Sobald die Verhandlungen des Botschafters abgeschlossen waren, hatte sie Order, ins Sol-System zurückzukehren.
    Marine Stevens hatte überlebt. Ihm war jedoch für mindestens sechs Monate Genesungsurlaub verschrieben worden. Anschließend würde er wohl auf einem anderen Schiff den Dienst antreten.
    Die Offiziere verließen nacheinander den Raum des Captains.
    Nur David Kronstein blieb noch.
    »Sie haben ein Anliegen, Lieutenant?«, fragte Rena.
    »Ja. Ma'am.«
    »Dann sprechen Sie.«
    »Wenn wir ins Sol-System zurückkehren…« Kronstein zögerte. »Äh… wäre es vielleicht möglich, dass wir dicht am Mars vorbeikommen?«
    »Nun…«
    »Ich möchte meinen Urlaub dort verbringen und würde fast einen Tag gewinnen«, fuhr der Lieutenant hastig fort.
    Rena schluckte. Sie wünschte im nächsten Moment, sie hätte sich besser unter Kontrolle gehabt, aber da war die Frage bereits ausgesprochen. »Haben Sie Angehörige auf dem Mars?«
    Warum quälst du dich selbst, du Närrin?, durchfuhr es sie gleichzeitig.
    Kronstein nickte. »Meine Freundin. Ihr Name ist Yona Ramesh und wir…«
    »Ich verstehe«, sagte Rena betont neutral. »Wir fliegen via Mars, Lieutenant Kronstein. Das lässt sich sicherlich arrangieren.«
    »Danke, Ma'am.« Kronstein lächelte sie an, drehte sich um verließ den Raum.
    Rena starrte auf die Schiebetür, die sich hinter ihm geschlossen hatte. Schade…

Band 3
Prototyp

    Der pockennarbige, atmosphärelose Planet von Merkurgröße schimmerte braungrau im fernen Zwielicht einer Doppelsonne. Commander Rena Sunfrost blickte angespannt auf den Hauptbildschirm in der Zentrale des Leichten Kreuzers STERNENKRIEGER. Ein roter Punkt blinkte auf. Er markierte die Position einer Rakete, die mit dem Prototyp eines neuartigen Antimaterie-Sprengkopfs ausgerüstet war. Der rote Punkt näherte sich unaufhaltsam der Planetenoberfläche.
    »Einschlag in zehn Sekunden«, meldete Lieutenant Robert Ukasi, der Waffenoffizier. Der Countdown lief.
    Wenige Augenblicke später war auf der Planetenoberfläche eine aufblitzende Lichterscheinung zu sehen. Die Antimaterie des Sprengkopfes sorgte für eine so heftige Reaktion, wie sie selbst die größten bisher entwickelten atomaren Sprengsätze nicht hätten hervorrufen können.
    Aber die gewaltigen Energiemengen, die bei dieser Explosion frei wurden, waren erst der Anfang. Der gesamte Planet würde sich innerhalb von wenigen Minuten in einen Glutball verwandeln…

    *

    »Die Fusionskettenreaktion hat jetzt bereits ein Viertel der Planetenmasse erfasst und setzt sich mit exponentieller Geschwindigkeit fort, Captain!«, meldete Raphael Wong, seines Zeichens Erster Offizier an Bord der STERNENKRIEGER, während sein Blick an den Anzeigen seiner Konsole hing und sich seine Augenbrauen leicht zusammenzogen.
    »Unvorstellbar«, murmelte Rena Sunfrost, während sie dem Inferno zusah, das sich da vor ihren Augen entwickelte.
    Die Feuersbrunst fraß sich regelrecht in den Planeten hinein und verschlang ihn.
    »Unvorstellbar?«, echote Professor Dr. Yasuhiro von Schlichten, der Chef jenes Entwicklerteams, das für den Prototyp dieser neuartigen Waffe verantwortlich zeichnete.
    »Ich würde eher sagen, dass wir hier ein Beispiel optimaler Energieeffizienz haben. Es ist genau wie bei den primitiven ersten Atomwaffen des zwanzigsten Jahrhunderts…«
    Sunfrost sah ihn erstaunt an.
    »Wo sehen Sie da die Analogie, Professor?«
    Von Schlichten lächelte verhalten. Sein Gesicht war hager und fast haarlos. Es hatte Sunfrost von Anfang an einen Totenschädel erinnert – schon als der Wissenschaftler dem Captain der STERNENKRIEGER von Commodore Tim Bray Jackson auf Spacedock 13 vorgestellt worden war.
    »Die Analogie liegt doch auf der Hand. Bei den ersten Wasserstoffbomben waren es

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