Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Höhlenkomplex. Er war bislang offenbar abgeschirmt. Jedenfalls ist er jetzt Teil eines Meeres. Die Sensordaten weisen auf mehrere Explosionen hin.«
    Rena fand das zwar interessant. Doch im Moment interessierte sie vor allem, wie sie die Situation nutzen konnte.
    Die Minuten verrannen.
    Der feindliche Captain muss doch langsam begreifen, dass er nicht entkommen kann, überlegte Sunfrost.
    Sie wollte Lieutenant Kronstein gerade anweisen, das Qriid-Schiff zu rufen, da sagte dieser: »Ma'am, wir werden kontaktiert.«

»Schalten Sie durch auf mein Display.« Rena straffte sich.
    Man sollte ihr ihre Erschöpfung nicht anmerken.
    Auf dem Schirm erschien der Kopf eines Qriid. Rena hatte wie die meisten Menschen Schwierigkeiten, die Außerirdischen auseinander zu halten. Doch sie hielt ihr Gegenüber für Gorator-San.
    Ihr Verdacht wurde sofort bestätigt.
    »Ich bin Gorator-San«, sagte der Qriid. »Kommandant der Tanjaj.«
    »Wir kennen uns«, antwortete Rena. Ob wir uns für die Qriid genauso ähneln, wie sie sich für uns?
    »Captain Sunfrost, wie nett, Sie wiederzusehen. Ihre Fähigkeit, zu überleben, ist erstaunlich.«
    »Wie es aussieht, werden wir bald die Ihre testen«, entgegnete Rena. Ihre Stimme klang kalt, obwohl sie wusste, dass derartige Feinheiten nicht übersetzt wurden.
    »Mein Leben ist unwichtig. Ergeben Sie sich, Captain, und vielleicht werden wir ihre Crew verschonen.«
    »Und was ist mit Ihren Forschungsergebnissen? Und mit den Wissenschaftlern, die sie mit Sicherheit an Bord haben? Soll alles vergebens gewesen sein?«
    Gorator-San zögerte nicht einmal für die Dauer eines Lidschlags. »Die Daten wurden bereits an die anderen Schiffe übermittelt.«
    »Zumindest die, die Sie bei ihrer Flucht retten konnten.« Mit einem Mal war sich Captain Sunfrost ihrer Sache sehr sicher.
    Nun herrschte das Schweigen des Tanjaj etwas länger. »Was verlangen Sie?«
    »Ihre Flotte zieht sich sofort zurück. Auch wir erwarten Verstärkung, und Sie können dieses System mit den vorhandenen Einheiten sowieso nicht halten. Sie werden mir außerdem Ihre Forschungsergebnisse überspielen. Sobald meine Wissenschaftler, die Daten auf Vollständigkeit überprüft haben, lasse ich Sie entkommen.«
    »Das ist indiskutabel!«
    »Sie haben immer noch die Wissenschaftler«, wollte Captain Sunfrost argumentieren, doch die Verbindung war bereits unterbrochen.
    Verdammt!, fluchte Rena innerlich. »Lieutenant Ukasi, das Jagdgeschütz… Feuer!«
    Plötzlich jagte ein alles vernichtender Projektilstrom durchs All. Auf diese relativ geringe Entfernung war ein Treffer durchaus wahrscheinlich.
    Tatsächlich durchschlugen wenige Sekunden später drei Gauss-Projektile das Qriid-Schiff. Atemluft quoll aus den Löchern.
    Rena mochte sich gar nicht vorstellen, was jetzt an Bord des feindlichen Raumers los war.
    »Feuer einstellen«, befahl sie. »Lieutenant Kronstein, stellen Sie mir eine Verbindung zu Gorator-San her.«
    Es dauerte einige Zeit, bis die Qriid reagierten. Schließlich erschien ein Vogelkopf auf dem Schirm, der nicht zu dem Tanjaj-Kommandanten gehörte. Im Hintergrund waren Funken und Rauch zu erkennen.
    »Ich bin Redak-Jer«, stellte er sich vor. »Wir nehmen Ihre Bedingungen an. Allerdings wurde unser Speicherkern beschädigt. Die Daten, die wir Ihnen übermitteln werden, sind also wahrscheinlich unvollständig.«
    Er erwähnt seinen ehemaligen Kommandanten mit keinem Wort, stellte Sunfrost fest.
    Sie hielt den beschädigten Speicherkern für eine List. Doch gleichzeitig war sie sich sicher, dass es der beste Handel war, den sie abschließen konnte. Erst recht, weil sich die feindliche Flotte immer mehr näherte. Sie hatte keine Zeit für längere Verhandlungen.
    »Einverstanden«, sagte sie daher.
    Nur wenige Augenblicke später änderte die sich nähernde Qriid-Flotte ihren Kurs.
    »Empfange Daten«, meldete Lieutenant Kronstein.
    »Okay«, bestätigte Captain Sunfrost. »Ruder, Kurs auf Heptagon.«
    Rena war sich darüber im Klaren, dass sie den Qriid-Raumer eigentlich nicht entkommen lassen dürfte. Vielleicht befand sich Wissen an Bord, das die Kriegsanstrengungen der Vogelköpfigen noch verbesserte.
    Ich bin gespannt, wie sich das in meiner Akte niederschlägt, überlegte sie. Aber ich bin nicht bereit, für ein »Vielleicht« mein Schiff und meine Crew zu opfern…

    *

    Eine Standardwoche später…
    Rena Sunfrost saß im Konferenzraum und lehnte sich im Schalensessel zurück. Die Besprechung hatte in erster Linie

Weitere Kostenlose Bücher