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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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herkömmliche auf dem Prinzip der Kernspaltung basierende Hiroshima-Bomben als Zünder, um die zur Auslösung einer Fusion notwendige Energie zu erzeugen«, dozierte von Schlichten und Sunfrost fragte sich, was es wohl war, das sie an diesem Mann von Anfang an abstoßend gefunden hatte. »In diesem Fall ist es fast genauso«, erklärte von Schlichten. »Die Antimaterie bewirkt eine so heftige thermische Reaktion, dass ein Fusionsprozess in Gang gesetzt wird, dessen Brennstoff der Planet selbst ist.«
    Jetzt weiß ich, was ich an ihm nicht ausstehen kann!, überlegte Sunfrost. Es ist die Faszination für die Zerstörungskraft, die in jedem seiner Worte mitschwingt…
    Immerhin war es eine neuartige und in ihrem vollen Zerstörungspotenzial noch völlig unerforschte Waffe, zu deren Test die STERNENKRIEGER zum 48,5 Lichtjahre von der Erde entfernten Doppelsternsystem Apollo aufgebrochen war. Eine Waffe, die den Berechnungen von Schlichtens und seiner Mitarbeiter nach in der Lage war, einen ganzen Planeten zu vernichten, wenn man sie richtig einsetzte.
    Wie zur Bestätigung wurde der Planet in diesem Augenblick zu einer Art Mini-Sonne. Einem feurigen Glutball, dessen äußere Schichten nun von ihm wegplatzten. Der Planet verlor in einem gigantischen Outburst den Großteil seiner Materie, die jetzt in Form hunderttausender glühender Gesteinsbrocken abgestoßen wurde.
    »Unseren Berechnungen nach besteht eine über achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass die bei der Explosion zurückbleibende Materie von Apollo A angezogen und absorbiert wird – und zwar in einem Zeitraum von maximal zehn Jahren«, erläuterte von Schlichten. »Aber selbst, wenn das nicht geschieht, besteht für die anderen beiden Planeten des Apollo-Systems keinerlei Gefahr.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, bemerkte Rena.
    Auf dem Hauptbildschirm der STERNENKRIEGER-Zentrale erschien jetzt ein Schriftzug.
    SIMULATION BEENDET.
    Vor vier Tagen war die STERNENKRIEGER von dem im Erdorbit befindlichen Spacedock 13 aus aufgebrochen, um im Apollo-System eine neuartige Antimaterie-Waffe zu testen, die aus den Entwicklungslabors des einst von dem berühmten Samuel Sandström gegründeten Far Galaxy-Konzerns stammte. Seit den Bahn brechenden Forschungen Sandströms, die den Überlichtflug möglich gemacht hatten, war dieser Konzern führend in der Raum- und Waffentechnik. Yasuhiro von Schlichten war gegenwärtig einer der Stars im Reigen hoch angesehener Forscher und Ingenieure, die in den Diensten des Konzerns standen.
    Testobjekt sollte in diesem Fall der merkurgroße dritte Planet des Apollo-Systems sein, der nach dem am ersten Mondflug beteiligten Astronauten Michael Collins benannt worden war.
    Der Planet war auf Grund seiner äußerst starken, fluktuierenden Magnetfelder und einer von ihm ausgehenden besonderen Strahlungskomponente, die in den Sandströmraum hineinwirkte, ein Ärgernis für die Raumkommunikation. Diese Strahlungskomponente verhinderte das Funktionieren des Überlichtfunks im gesamten System, sodass sowohl für die auf den Nachbarplaneten Armstrong und Aldrin stationierten Wissenschaftler und Bergleute, als auch für die Besatzung der in Anlehnung an die erste menschliche Mondmission benannte Raumstation EAGLE keine Möglichkeit der schnellen Kontaktaufnahme zur Erde oder zu anderen zum Bund der Humanen Welten gehörenden Planeten bestand.
    Sie waren mehr oder minder von der Außenwelt abgeschlossen.
    Das Oberkommando des Space Army Corps und die Führung des Humanen Rates erhoffte sich wohl, dass der Test des Antimateriesprengkopfs auf diese Weise noch einen nützlichen Nebeneffekt hatte. Die Zerstörung des Planeten Collins bedeutete auch das Ende der Beeinträchtigung des Sandström-Funks, von dem der Betreffende heimgesucht wurde.
    Zumindest ist dies die Ansicht der Fachleute, rief sich Rena Sunfrost in Erinnerung. Und was bleibt jemandem wie mir schon anderes übrig, als ihrem Urteil zu vertrauen?
    In den vier Tagen seit ihrem Start hatte sich die STERNENKRIEGER – abgesehen von der Beschleunigungsphase – im Sandström-Kontinuum befunden. Zwei Drittel der Strecke zum Apollo-System lag hinter ihr. In achtundvierzig Stunden würde das Schiff am Zielort eintreffen. Zeit, die mit Testsimulationen genutzt werden konnten.
    Schließlich befand sich nur ein einziger Antimateriesprengkopf an Bord der STERNENKRIEGER. Er war in eine der Raketen integriert worden, die sich in den Silos des Leichten Kreuzers befanden. Eine ganze Woche hatte die

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