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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENKRIEGER deswegen in Spacedock 13 festgesessen.
    Das Raketensilo hatte ebenso modifiziert werden müssen wie die Rakete selbst. Die Antimaterie musste durch ein Eindämmungsfeld gehalten und abgeschirmt werden, da sie auf keinen Fall mit Normalmaterie in Verbindung kommen durfte.
    Bis zum Augenblick der Detonation.
    Ich muss darauf vertrauen, dass die Spezialisten und von Schlichten das alles im Griff haben, ging es Rena durch den Kopf. Wohl war ihr allerdings nicht bei dem Gedanken, eine derart explosive Ladung an Bord zu haben.

    *

    Seit Kurzem hatten die Humanen Welten auf Seiten der reptiloiden Fulirr in den Krieg gegen das Reich der K'aradan eingegriffen. Allerdings bestand diese Parteinahme kaum in aktiver Beteiligung an Kampfhandlungen, sondern beschränkte sich im Wesentlichen auf technische, logistische und nachrichtendienstliche Unterstützung. Auf Grund des in jüngster Zeit eskalierenden Konflikts mit den vogelähnlichen Qriid, wäre die Menschheit auch gar nicht in der Lage gewesen, aktiver zu werden, obwohl durch das Bestreben der K'aradan, ihr altes Reich in früherer Größe wiederzuerrichten, durchaus eine zukünftige Gefahr für die Humanen Welten heraufdämmerte, die mittelfristig nicht unterschätzt werden durfte.
    Aber der Humane Rat war klug genug, sich nicht auf einen Zweifrontenkrieg einzulassen.
    Die verbündeten Fulirr verfügten über Antimateriewaffen, waren jedoch trotz des ansonsten mit der Menschheit gepflegten Technologie-Austauschs nicht bereit, diese waffentechnische Errungenschaft mit ihren Alliierten zu teilen.
    Raphael Wong, der Erste Offizier, meldete sich zu Wort und wandte sich direkt an Professor Yasuhiro von Schlichten.
    »Ist es richtig, dass mehrere Parameter, auf denen diese Simulation beruht, bislang nur das Ergebnis von Vermutungen sind, Professor?«
    Von Schlichtens Gesichtsausdruck verzog sich zu einer verkrampften Maske.
    »Begründete Hypothesen – nicht einfache Vermutungen«, korrigierte von Schlichten pikiert.
    »Aber Sie stimmen mit mir darin überein, dass schon eine geringfügige Differenz bei einem oder mehreren dieser Parameter zu einem völlig anderen Verlauf der Simulation geführt hätte«, hakte Wong nach. »Ich habe das mit Lieutenant White ausführlich erörtert und sie bestätigt meine Ansichten dazu.«
    Von Schlichten lächelte kühl.
    »Es gibt natürlich mehrere Varianten für einen möglichen Verlauf unserer Mission«, gestand der Wissenschaftler ein. »Ich habe den Verlauf mit der größten Wahrscheinlichkeit für die Simulation ausgewählt.«
    »Den mit der größten Wahrscheinlichkeit oder den, der Ihnen als Projektleiter am wünschenswertesten erscheint«, erwiderte Wong.
    Sein Tonfall blieb dabei von einer eiskalten Sachlichkeit, die von Schlichten schlucken ließ.
    Er muss noch lernen, nicht jedem zu zeigen, wie brillant er ist, dachte Rena Sunfrost. Sonst wird er sich unnötig viele Feinde machen.
    »Der Humane Rat der Solaren Welten hat mir die Aufgabe übertragen, ein neuartiges Waffensystem zu entwickeln, dass in seinem Potenzial gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann«, sagte von Schlichten. »Dabei werde ich nicht davon ausgehen, dass alles schief läuft, was theoretisch schief laufen könnte.«
    Wong hob die Augenbrauen und wandte sich an Rena.
    »Captain, ich habe mir erlaubt, eine eigene Simulation mit geringfügig abweichenden Parametern zu erstellen. Das Ergebnis ist ein völlig anderer Verlauf.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Ihre Pflichten als Erster Offizier der STERNENKRIEGER Ihnen zu derartigen Spielereien die nötige Zeit lassen«, versetzte Yasuhiro von Schlichten.
    Wong zuckte die Achseln.
    »Während eines Sandström-Fluges gibt es zumeist nur Routineaufgaben, die für einen I.O. mit meiner Diensterfahrung leicht zu bewältigen sind«, erwiderte Wong trocken.
    »Liegt wohl immer ganz daran, was man unter einer gewissenhaften Pflichterfüllung versteht«, versetzte von Schlichten.
    »Meine Herren, nicht in diesem Ton!«, griff jetzt Rena Sunfrost ein. Die Animositäten zwischen den beiden Männern waren vom Beginn der Mission an spürbar gewesen, aber inzwischen drohten sie zu eskalieren und die Zusammenarbeit der STERNENKRIEGER-Crew mit Yasuhiro von Schlichtens Spezialistenteam empfindlich zu stören.
    Rena wandte sich an Wong.
    »Ich würde Ihre Simulationen gerne sehen, I.O.«, erklärte sie.
    »Jawohl, Captain«, nickte Wong. Seine Finger glitten über das Terminal seiner Konsole. Auf dem Hauptbildschirm

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