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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Für die relativ kurze Zeit, in der wir auf Aldrin sind, könnte ihre Assistentin die Aufgaben der Schiffsärztin übernehmen und falls es zu einer ernsthaften Erkrankung an Bord kommen sollte, wäre Dr. Nikolaidev ja innerhalb von Stunden wieder verfügbar.«
    »Warum ist Ihnen Nikolaidevs Anwesenheit wichtig?«
    »Die Neetrass sind die einzige bekannte Spezies, die es bislang geschafft hat, Strahlendosen wie sie zwischen den beiden Apollo-Sonnen herrschen, zu überleben. Ich möchte gerne eine Expertin dabei haben, die auf diesem Gebiet vielleicht Näheres herausfinden kann.«
    »Einverstanden. Sonst noch etwas?«
    »Nein, das war's.«
    »Wegtreten, Lieutenant.«
    »Aye, Captain.«
    Kronstein nahm Haltung an, drehte sich um und verließ den Raum. Rena sah ihm nachdenklich nach, auch als die Schiebetür sich längst hinter ihm geschlossen hatte. Eigenartig, dachte sie. Noch vor kurzem war ich bis über beide Ohren in diesen Mann verliebt und jetzt ist da nichts weiter als ein reibungsloses dienstliches Verhältnis und eine Freundschaft, die dem in keiner Weise zuwider läuft. Klinisch rein sozusagen.
    Rena musste in diesem Augenblick unwillkürlich schmunzeln.
    Was ist geschehen? War da nur die rationale Einsicht, dass es Liebesverhältnisse in einer Befehlskette einfach nicht geben darf oder hat es dich abgeschreckt, dass eine Freundin auf dem Mars auf ihn wartet? Sei ehrlich, Rena! Wenn es mehr als eine momentane Schwärmerei gewesen wäre, hätte dich das alles nicht einschüchtern können und du wärst bereit gewesen den Kampf aufzunehmen.

    *

    Titus Naderw, der etatmäßige Pilot der L-1, blickte angestrengt auf seine Kontrollanzeigen. Die Landefähre der STERNENKRIEGER war vor etwa einer Viertelstunde ausgeschleust worden und beschleunigte gerade. Der Leichte Kreuzer selbst setzte unterdessen seinen Weg in Richtung von Armstrong und der Raumstation EAGLE fort.
    Außer Kronstein und Bruder Guillermo gehörten noch Dr. Nikolaidev, Bootsmann Tommy Osurac sowie die Marines Norbert Gento, Ray Kelleney und Paolo DiStefano zum Außenteam.
    Dr. Simone Nikolaidev war Ende dreißig, schlank und zierlich.
    Ihre Größe von 1,62 ließ sie in Kronsteins Augen beinahe zerbrechlich erscheinen, aber er kannte sie gut genug, um zu wissen, welche Energie in dem Rotschopf steckte.
    »Ich bin froh, dass Sie mich in Ihr Außenteam genommen haben«, meinte sie an Kronstein gewandt. »Diese Neetrass zu erforschen ist mit Sicherheit interessanter als zu beobachten, wie ein Felsbrocken in die Luft gesprengt wird.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Kronstein zu.
    Nikolaidev hielt seit dem Start der L-1 einen Handheld-Computer in ihrer Rechten. Sie hob ihn etwas an und erklärte: »Ich habe auf die Schnelle versucht, mich über diese Neetrass zu informieren. Viel war es nicht, was man aus der Datenbank unseres Bordrechners abrufen konnte.«
    »Viel ist auch nicht über sie bekannt«, mischte sich nun Bruder Guillermo in das Gespräch ein.
    Nikolaidev lächelte dünn. »Und das Wenige, was bisher über sie herausgefunden wurde, liegt wahrscheinlich in irgendwelchen Geheimspeichern Ihres Ordens, oder irre ich mich da?«
    »Es gibt keine Geheimspeicher in unserem Orden«, korrigierte sie Bruder Guillermo auf seine sanfte, aber sehr bestimmte Art. »Wir teilen unser Wissen gerne, allerdings müssen wir immer wieder feststellen, dass sich das Interesse an Informationen über die Kulturen fremder Spezies stark in Grenzen hält. Erst wenn der Heimatplanet der betreffenden Lebensform in den Brennpunkt der interstellaren Machtpolitik gerät, ändert sich das mit schöner Regelmäßigkeit sehr abrupt.«
    »Sie werden wohl damit leben müssen, dass es stärkere Kräfte gibt, als den reinen Drang nach Wissensvermehrung«, meldete sich nun Norbert Gento zu Wort. Er war derzeit Stellvertreter des Corporals im Marines-Team des Schiffs.
    Damit war Gento gegenwärtig nach Sergeant Oliver Rolfson und Corporal Bat McConnarty der dritte Mann in der zwanzigköpfigen Marines-Einheit, die an Bord des Leichten Kreuzers STERNENKRIEGER ihren Dienst tat und aus hoch spezialisierten Kämpfern bestand, die mit ihren High-Tech-Kampfanzügen für Spezialeinsätze jeder Art geeignet waren.
    Eine Feuerwehr, die einspringen musste, wenn sich die Sicherheitslage zuspitzte, ein Außenteam, evakuiert werden musste oder es anderweitige Probleme gab, die nicht anders als durch den Einsatz einer derartigen Truppe zu lösen waren.
    Bruder Guillermo wandte sich zu Gento

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