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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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allen Apollo-Planeten der STERNENKRIEGER im Moment am nächsten war.
    Die Armstrong-Monde waren von kaum tausend Prospektoren der Outerspace Mining Corporation (OMC) und ihren Familienangehörigen besiedelt, die dort Rohstoffe förderten.
    Außerdem umkreiste seit dreißig Jahren ein weiterer Satellit diesen Riesenplaneten: Die irdische Raumstation EAGLE, auf der etwa einhundert Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete ihren Dienst taten und deren Aufgabe es war, die teilweise bizarren Verhältnisse im Apollo-System zu erforschen.
    Insbesondere hatte man natürlich jahrelang versucht, die genaue Wirkungsweise der Störung des Überlichtfunks zu ermitteln, die von Collins ausging.
    Bisher allerdings vergeblich.
    Die Bahn des dritten Apollo-Planeten verlief vollkommen exzentrisch. Im Gegensatz zu Armstrong und Collins umkreiste er lediglich Apollo A auf einer stark gedrückten und senkrecht gegen die Hauptebene des Systems gekippten elliptischen Bahn, die ihn im Verlauf von exakt 1243 Erdenjahren um die größere der beiden Apollo-Sonnen herum führte. Dabei verlief sein Weg zwangsläufig durch die Zone zwischen den beiden Sternen vom G-Typ hindurch. Aldrin hatte in etwa Erdgröße, eine auch für Menschen atembare Atmosphäre mit einem Sauerstoffgehalt von fast dreißig Prozent. Die Schwerkraft lag auf Grund der geringeren Dichte bei gerade 0,8 g. Aber die Temperatur war starken Schwankungen unterworfen. Wenn Aldrin die Zone zwischen den Sonnen passierte, heizte sich die Atmosphäre in Äquatorhöhe auf über zweihundert Grad Celsius auf. Der Planet war für mehr als ein Jahrhundert ungeheuer hohen Strahlendosen ausgesetzt, bevor er auf seiner kometenähnlichen Bahn weit hinaus in den Weltraum getrieben wurde und vor Kälte geradezu erstarrte. Minus einhundertzwanzig Grad Celsius war die Durchschnittstemperatur an der am weitesten von Apollo A entfernten Position, die Aldrin während seines mehr als ein Jahrtausend währenden Planeten Jahres einnahm.
    Erstaunlicherweise existierte auf Aldrin eine intelligente Spezies, die sich selbst Neetrass nannten, und es offenbar irgendwie geschafft hatte, sich an die extremen Lebensbedingungen anzupassen.
    Eine Forschungsgruppe der Olvanorer befand sich seit mehreren Jahren auf Aldrin und versuchte herauszufinden, wie es die Neetrass geschafft hatten, dass ihre Kultur die regelmäßig wiederkehrenden Zeiten sengender Hitze und mörderischer Strahlung überlebt hatten.
    »Wir empfangen ein Begrüßungssignal im Unterlichtfrequenzband«, sagte Lieutenant David Kronstein, der für Ortung und Kommunikation zuständige Offizier auf der Brücke. »Es stammt von Commander George Riffkor, der die Raumstation EAGLE befehligt.«
    Rena hob die Augenbrauen.
    »Commander Riffkor?«, fragte sie erstaunt. »Nach meinen Informationen handelt es sich bei der EAGLE um eine Forschungsstation und nicht um eine Militärbasis.«
    »Das ist richtig, Captain«, meldete sich Wong zu Wort. »Aber die Verwaltung der Station ist formal dem Space Army Corps unterstellt und wird daher von einem Flottenoffizier im Rang eines Commanders geleitet, der sich darüber hinaus aber auch mit herausragenden Arbeiten zur Radioastronomie einen Namen gemacht hat.«
    Scheint so, als könnte selbst ich noch etwas über diese Organisation lernen, dachte Sunfrost.
    Rena nickte knapp und wandte sich wieder Kronstein zu.
    »Schalten Sie die Phase frei«, befahl sie.
    »Aye, aye, Captain.«
    Auf dem Hauptschirm erschien das breite, bärtige Gesicht von Commander Riffkor.
    »Ich grüße Sie, Captain«, sagte Riffkor. »Ein Kampfschiff des Space Army Corps in diesem abgelegenen Winkel des Universums? Was verschafft uns die Ehre? Wie Sie wahrscheinlich wissen, leben wir hier im Apollo-System in einer Art natürlichem Überlichtfunkschatten, sodass bei uns Neuigkeiten immer etwas verspätet eintreffen.«
    »Das ist mir durchaus bekannt, Commander«, erwiderte Rena, wobei sie das offene Lächeln ihres Gegenübers erwiderte.
    »Ich hoffe nicht, dass die Lage so ernst ist, dass unsere Feinde sich bereits anschicken, ihre Hände oder Greifklauen oder womit sie sonst ihre Beute fest zu halten pflegen, nach diesem einsamen Plätzchen auszustrecken – dem hintersten Winkel der Humanen Welten.«
    Rena schüttelte den Kopf.
    Sie verstand sehr gut, dass der Besuch der STERNENKRIEGER für Commander Riffkor eine Überraschung darstellte. Schließlich war die Besatzung der Raumstation aus Sicherheitsgründen ebenso wenig über die

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