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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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noch konsumierte Getränk einigermaßen passabel zuzubereiten vermochte.
    Ein Wirrwarr unterschiedlichster Gedanken hatte sich inzwischen in ihrem Kopf breit gemacht.
    Warum hatte sie bei ihm nur immer den Eindruck, dass es nie Zufall war, wenn sie sich trafen, sondern pure Berechnung?
    Renas Verstand wusste, dass diese Annahme Unsinn war.
    Auf einem nur etwa hundert Meter langen Schiff wie der STERNENKRIEGER war es bei längeren Missionen so gut wie unmöglich, sich aus dem Weg zu gehen. Die Wahrscheinlichkeit, sich in den Aufenthaltsräumen zu treffen, war einfach ziemlich hoch.
    Und doch hat man bei ihm das Gefühl, dass er immer genau dann auftaucht, wenn man ein Problem hat, zu dem man gerne eine unabhängige Meinung hätte, überlegte Rena.
    »Sie glauben, ich kann von Schlichten nur deshalb nicht leiden, weil er mir andauernd reinredet, während ich andererseits das Gefühl habe, dass er mir einige relevante Fakten vorenthält.«
    »Und so jemandem können Sie nicht vertrauen.«
    Guillermos Worte waren eine Feststellung, keine Frage. Sein Blick war offen. Er musterte Rena auf eine Weise, die ihr nicht gefiel.
    »Schon möglich«, murmelte sie.
    »Sie werden mit ihm zusammenarbeiten und ihm vertrauen müssen, Rena. Ob Sie nun wollen oder nicht. Letzteres schon deswegen, weil er Ihnen unendlich viel Wissen über Antimaterie voraushat.«
    Genau das ist der Grund, weshalb ich ihn nicht leiden kann!, durchzuckte es Rena siedend heiß. Und Guillermo hat es von Anfang an gewusst!

    *

    »Eintritt ins Normaluniversum«, meldete John Taranos. Auf dem Bildschirm war keinerlei Veränderung feststellbar – abgesehen von der Tatsache, dass sich die scheinbare Bewegung der Sterne, die dort zu sehen war, verlangsamte.
    Die STERNENKRIEGER befand sich nun im Unterlichtflug.
    Der Punkt, an dem der Leichte Kreuzer aus dem Sandströmraum austrat, war so gewählt, dass die Entfernung zum Apollo-System groß genug blieb, um die nötigen Bremsmanöver durchzuführen. Andernfalls wäre das Schiff mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf die beiden Teilgestirne des Systems zugerast und innerhalb weniger Sekunden an ihnen vorbeigeschnellt.
    Dieser Bremsvorgang würde sich über Stunden hinziehen, ehe die STERNENKRIEGER schließlich in der Lage sein würde, mit Hilfe der Ionentriebwerke zu manövrieren und die drei Planeten des Systems anzufliegen: Armstrong, Aldrin und Collins.
    Letzterer war das Endziel dieser Reise.
    Collins umlief den Doppelstern Apollo in einer Bahn, die so weit entfernt war, dass er für eine einzige Umkreisung beinahe tausend Erdenjahre benötigte.
    Seine Entfernung zu Armstrong und Aldrin, den beiden anderen Planeten des Apollo-Systems, war derart groß, dass selbst im ungünstigsten Fall nicht davon auszugehen war, dass es bei der Zerstörung des äußersten Trabanten zu irgendwelchen negativen Auswirkungen kommen würde. Das galt selbst für den Fall, dass sich durch die Antimaterie-Explosion ein Mini Black Hole bilden würde, von dem anzunehmen war, dass es keine große Stabilität besaß und sehr schnell wieder in sich zusammenstürzen könnte. Rena hatte dieses Szenario von Wong noch einmal durchrechnen lassen.
    Der Erste Offizier der STERNENKRIEGER hatte herausgefunden, dass selbst unter Annahme eines hohen Stabilitätsfaktors, Auswirkungen auf das Gesamtsystem erst in Jahren zu spüren sein würden, sodass in jedem Fall Zeit genug für Evakuierungsmaßnahmen bliebe.
    Das, was im näheren Raum um Collins herum beim Einsatz von SEETEE SHOCK 005 geschehen würde, war jedoch nach Wongs weiter gehenden Berechnungen viel schwerer zu kalkulieren, als das Team des Far Galaxy-Konzerns um Yasuhiro von Schlichten dies wahrhaben wollte.
    Man hätte mit der Erprobung warten sollen, bis diese Waffe wirklich ausgereift ist, ging es Rena Sunfrost nicht zum ersten Mal durch den Kopf. Dass sie selbst für diese in ihren Augen übereilte und hastig herbeigeführte Entscheidung nicht verantwortlich war, tröstete sie kein bisschen. Schließlich ging es nicht zuletzt auch um das Schiff, auf dem sie das Kommando führte, und um dessen Besatzung.
    Rena blickte auf die Anzeige ihrer Konsole, auf der eine schematische Darstellung des Apollo-Systems zu sehen war.
    Im Augenblick befand sich der merkurgroße und von kristallinen Strukturen übersäte Planet Collins in Relation zur STERNENKRIEGER gesehen auf der entgegengesetzten Seite des Systems.
    Eine wesentlich engere Bahn um den Doppelstern zog der Gasriese Armstrong, der von

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