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Caras Gabe

Caras Gabe

Titel: Caras Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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Gebäude und aus meinem Blickfeld.
    Blitze zuckten auf, wurden von Dunkelheit verschluckt und erstickt. Die anderen Lichtträger schienen sich der unerwarteten Gegenwehr bewusst zu werden. Einer von ihnen wurde von menschlichen Soldaten arg bedrängt. Wie auf ein Zeichen warfen die übrigen Lichtträger ihre Arme gen Himmel. Lichtsäulen schossen aus den Wolken hinab, hüllten sie ein und verschluckten sie. Als die Säulen erloschen, war es, als habe es sie niemals gegeben.
    Aus dem Nichts erschien Arun vor mir. Ich schrie und fiel zu Boden. Er hockte auf Händen und Knien, als habe er gerade erst die Gestalt des Biestes verlassen, keuchte und hustete. Schnell rappelte ich mich auf und kroch zu ihm. Besorgt strich ich sein Haar zurück, spähte in sein rußverschmiertes Gesicht. Seine Augen tränten, er hatte einen Schnitt an der linken Hand und sicherlich weitere Verletzungen, die er vor mir verbarg.
    Ich legte ihm eine Hand auf den Rücken. „Hast du Schmerzen?“
    Arun schüttelte den Kopf und setzte sich schwer atmend auf. Er sah mitgenommen aus und übel zugerichtet, doch er schien keine ernsthaften Wunden zu haben. Dennoch war seine Haut heiß und gerötet. Ich nahm seinen Umhang ab und legte ihn über ihn. Ein erleichterter Seufzer kam über seine Lippen.
    „Wer ist der andere Lichtträger?“, stieß ich hervor und wies auf die brennende Stadt.
    Arun musste nicht nachfragen, um zu wissen, wen ich meinte.
    „Lurian“, sagte er rau. „Er war der erste von Marmons Kreaturen. Es ist ihm gelungen, sich von seinem Erschaffer loszusagen.“ Schwerfällig kam Arun auf die Beine. „Die Nacht erlaubt ihm große Macht, obwohl die Sonne fort ist.“
    Ich erhob mich ebenfalls, versuchte meine Gedanken zu ordnen. „Er … er ist ein Lichtträger, der nicht mit den Priestern im Bunde ist?“
    Arun schüttelte den Kopf. „Oh nein. Er hasst sie leidenschaftlich.“ In seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, den ich nur als Schmerz deuten konnte. „Wie du“, sagte er und wandte sich ab. Die Hände zu Fäusten geballt lief er unruhig auf und ab.
    „Sollten wir ihnen nicht helfen?“, fragte ich und deutete auf die brennende Stadt. Der seltsame Verbündete, den er Lurian genannt hatte, war dabei, die Flammen zu löschen, indem er sie in seinen Körper zog. Fasziniert beobachtete ich ihn und für die Dauer eines Herzschlages war ich vollkommen im Bann der ungewöhnlichen Erscheinung.
    Arun fuhr zu mir herum. „Wir können nicht mehr helfen.“
    Ich erschrak vor seinem Ton und wich einen Schritt zurück. „Was hast du?“
    „Oh, Cara.“ Er kam zu mir, schlang die Arme um mich und senkte die Stirn an meinen Hals. Seine Haut brannte an meiner. „Die Lichtträger haben dich gehört.“ Er hob den Kopf und sah mich an, seine Hände umschlossen mein Gesicht. „Sie werden zurückkommen und dich suchen!“
    Ich machte mich von ihm los. „Was? Wie können sie überhaupt bei Nacht hier sein?“
    Arun schaute hinter sich auf die tosenden Flammen. „Ich weiß es nicht“, gestand er. „Entweder Marmon ist mächtiger als wir befürchtet haben, oder dies war eine verzweifelte Maßnahme, um –,“ Er brach ab. Sein Blick ging zu den Wolken. „Wir müssen weg.“
    Schwindel erfasst mich und zog mich fort.
    In Rosanas Haus kam ich wieder zu mir. Ich taumelte. Fehrs und Millies erstaunte Gesichter blickten mir entgegen. Rosana sah nur kurz auf. Sie war damit beschäftigt, Verbände, Salben und Kräuter in einen Beutel zu packen.
    „Wie sieht es aus?“, fragte Millie bang.
    Ich schüttelte den Kopf. „Sie brennen. Aber die Lichtträger sind vertrieben.“ Ich warf einen Blick auf Arun. „Lurian ...“, der Name fühlte sich seltsam an auf meiner Zunge, „… ist noch dort und löscht die Flammen.“
    Rosana hatte sich einen Umhang umgelegt. „Fehr, ich will, dass Karem ins Haus kommt und Millie und Enis bewacht. Du wirst mich nach Gibbons Tal begleiten.“ Sie wuchtete den Beutel auf ihre Schultern. „Es wird mehr Brandwunden und Verletzungen zu behandeln geben, als Heilkräuter im verdammten Wald wachsen.“ Für einen Moment sah sie sich in ihrem Haus um, als suche sie verzweifelt nach etwas, das sie noch mit sich nehmen konnte. Dann gab sie sich einen Ruck. „Wir müssen los. Fehr!“
    Der Bote war bereits aufgesprungen, um ihren Befehlen nachzukommen.
    Rosana lief zu Millie, die sich mühte von den Stühlen vor dem Feuer aufzustehen. „Bleib sitzen“, mahnte Rosana sanft, nahm einen kleinen, versiegelten Tonkrug

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