Caravan
Wasser vollspritzen. Genau
wie in Donezk.
ICH BIN HUND ICH BIN NASSER HUND ICH LAUFE ICH SPIELE IM WASSER WUFF PLATSCH ICH LAUFE IM WASSER TRAUM VON MEINER WELPENZEIT
KINDER NASSE KINDER |362| SPIELEN MIT MIR WUFF PLATSCH ICH LAUFE ICH BIN FROH SIE STREICHELN MICH MIT KLEINEN NASSEN HÄNDEN GUTER HUND SAGEN SIE ICH
BIN GUTER HUND MEIN MANN SIEHT ZU ICH LAUFE ZU MEINEM MANN ICH SCHÜTTEL WASSER SCHÜTTEL SCHÜTTEL GEH WEG NASSER HUND SAGT
MEIN MANN ICH LAUFE ICH SPIELE ICH BIN FROH ICH RENNE ICH SPIELE ICH BIN NASSER HUND ICH BIN HUND
Da ist ein Café am Rand des Platzes mit Tischen, die in der Sonne stehen. Eine sehr große junge Frau mit kurzem blondem Haar
kommt auf sie zugelaufen und schließt Rock in die Arme. Seine Nase ist ungefähr auf Höhe ihrer Brüste, die klein und fest
sind und kaum bedeckt von dem ausgewaschenen orangen Top. Auch sie hat einen Hund, den sie an einem Seil führt.
»Ich hab noch was vor«, sagt Rock. »Muss mich der rohen Gewalt dieser Lady ergeben. Wir treffen uns um sechs hier.«
Irina verkündet, dass sie auch was vorhat und einen Schaufensterbummel machen will. Andrij sieht ihr hinterher, als sie in
der Menge verschwindet. Hund, pudelnass von seinem Bad im Brunnen, trottet ihr nach. Dann greift er nach seinem Geldbeutel
und sucht einen Zettel heraus. Er macht sich auf die Suche nach einer Telefonzelle.
Ich dachte an Natascha und Pierre aus
Krieg und Frieden
, an den flammenden Moment der Liebe, als sie sich vereinigen, als all ihre Schönheit und Leidenschaft in ihn fließt und all
sein Geist und seine Stärke in sie, und wie sie von da an gemeinsam der Welt entgegentreten, von ihrem glorreichen Turm der
Liebe aus. Wenn Sie das lesen, kommen Ihnen die Tränen, das verspreche ich Ihnen, es sei denn, Sie haben ein Herz aus Stein.
Und nachdem Natascha ihre große |363| Liebe gefunden hatte, ging ihre Leidenschaft langsam in zärtliche Alltagsliebe über, und sie wurde eine gute Ehefrau, die
für ihre vier Kinder alles tat und sich dem Haus und den Familienangelegenheiten widmete. Ich frage mich, ob es bei Andrij
und mir auch so wird. Erste Anzeichen sind schon da. So habe ich zum Beispiel heute bemerkt, dass Andrij neue Unterhosen braucht.
Die, die er trägt, sind in einem ähnlichen Zustand wie die Unterhosen der Krieger. Das ist nicht sehr anziehend bei einem
Mann.
Das ging mir durch den Kopf, als ich mich auf die Suche nach der Einkaufsstraße machte, durch die wir gekommen waren, denn
ich hatte mir gemerkt, dass sie dort solche Artikel verkauften – sexy Schnitte in interessanten Farben, nicht nur ein dunkelgrünes
unförmiges Einheitsmodell wie in der Ukraine. Und ein paar kleine Damenslips aus Spitze. Ich dachte, wenn ich den Weg zurück
fand, würde ich mich dort mal umsehen. Aber ich war anscheinend irgendwo falsch abgebogen, denn plötzlich kam mir die Gegend
fremd vor, ein Büroviertel mit roten Backsteingebäuden, wo es nur wenige Cafés und Geschäfte gab, und die verkauften keine
Kleider, sondern Putzmittel, Schreibwaren, Bürobedarf und anderes nutzloses Zeug. Ich war schon seit einer halben Stunde unterwegs
und verirrte mich immer mehr. Der nasse Hund trottete hinter mir her oder lief voraus, manchmal trödelte er herum und verschwand
in irgendeiner Gasse, und er schnüffelte auf seine eklige Art an jedem vollgepinkelten Laternenpfahl.
Obwohl es noch heiß war, wurden die Schatten auf dem Asphalt bereits länger. Hier war kein Mensch zu sehen, und die Straßen
waren Einbahnstraßen, so dass die wenigen Autos schnell vorbeifuhren. Inzwischen war auch der Hund verschwunden, und ich war
allein. Während ich versuchte, dahinterzukommen, wo ich falsch abgebogen war, und mich |364| nach jemandem umsah, den ich nach dem Weg fragen konnte, fuhr ein großes graues Auto langsam neben mir her. Der Fahrer starrte
mich an und bewegte die Lippen. Ich ignorierte ihn, und er fuhr weiter. An der Straßenecke stand eine blonde Frau, die eine
Zigarette rauchte. Sie trug lächerlich kurze, glänzende Shorts und hochhackige Stiefel. Als ich auf sie zuging, um sie nach
dem Weg zu fragen, hielt das Auto neben ihr an, und der Fahrer ließ das Fenster herunter. Sie wechselten ein paar Worte, und
dann stieg sie zu ihm ins Auto. Hm. Ich hatte wirklich keine Lust, noch länger in dieser Gegend zu bleiben. Also machte ich
auf dem Absatz kehrt und ging mit schnellen Schritten den Weg zurück, den ich gekommen war, als mir
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