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Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)

Titel: Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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den Atem. Gemeinsam mit Manu und Sofie bleibt sie an der Tür stehen und hält nach einem freien Tisch Ausschau.
    Sofie scheint den Speisesaal mit ihren Blicken abzutasten. Allerdings sucht sie keine freien Plätze, wie Carlotta bemerkt, sondern offensichtlich den Haarschopf des Neuzugangs.
    „Da ist er!“, quietscht sie plötzlich und krallt ihre Fingernägel in Carlottas Ärmel. „Dahinten am Fenster!“
    Manu grinst. „An seinem Tisch sind noch drei Stühle frei. So ein Glück!“
    Bevor Carlotta oder Sofie protestieren kann, strebt Manu auf den Ecktisch zu, an dem ein dunkelhaariger Junge sitzt und mit gesenktem Kopf in seiner Suppe rührt. Fasziniert beobachtet Carlotta, wie Manu sich mit dem Neuen unterhält und ihm offenbar klarzumachen versucht, dass die drei freien Stühle mit sofortiger Wirkung besetzt sind.
    „Hi!“, sagt plötzlich eine Stimme hinter Carlotta. Nikolas schiebt sich mit zwei Freunden vorbei. Ihre Schultern berühren sich leicht und Carlotta spürt einen winzigen Funken wie von einem Stromstoß überspringen. Oder bildet sie sich das nur ein?
    „Wollt ihr heute im Stehen essen?“ Niko hebt belustigt eine Augenbraue.
    „Wie? Was?“ Carlotta spürt, dass sie rot wird, und rettet sich in ein verlegenes Lachen. „Nee, natürlich nicht!“
    Mit einem Augenzwinkern geht Niko weiter, schnappt sich ein Tablett und verschwindet in dem Gedränge vor der Essensausgabe.
    Carlotta sieht seine wilden Dreadlocks zwischen den Köpfen der anderen Jungs und unterdrückt den Impuls, sich ihm anzuschließen. Viel lieber als mit dem Marsianer würde sie das Abendessen mit Niko verbringen, das Gespräch über Fotografie fortsetzen, verbotene Ausflüge auf Rathaustürme planen und sich vielleicht ganz nebenbei für die Disco am Freitagabend verabreden.
    Schön wär’s, denkt sie und wendet sich an Sofie: „Sieht aus, als hätten wir Plätze.“
    Manu winkt hektisch und deutet auf den Tisch. Während Julian sich wieder seiner Suppe widmet, macht sie das Victory-Zeichen und grinst.
    Leider kann Carlotta aus der Entfernung nicht erkennen, ob der Neue wirklich so attraktiv ist, wie Sofie behauptet. Er sitzt halb mit dem Rücken zu ihr. Dass er sehr modisch gekleidet ist, sieht sie trotzdem auf den ersten Blick. Er trägt ein hellblaues Hemd, dazu eine sandfarbene Hose und dunkelblaue Segelschuhe. Um seine Schultern hat er einen Polopullover drapiert. Todschick, lässig und bestimmt sehr teuer – aber ganz und gar nicht Carlottas Geschmack. Besonders nicht diese scharfe Bügelfalte, die sie an einem seiner Beine erspäht. Wie kann man freiwillig Hosen bügeln? Die sind doch eh gleich wieder kraus, sobald man sie anzieht!
    Neben ihr stöhnt Sofie leise auf.
    „Wir können uns doch nicht einfach an seinen Tisch setzen!“, jammert sie.
    „Klar können wir das“, erwidert Carlotta ungerührt. „Oder willst du lieber hier stehen bleiben und ihn von weitem anschmachten?“
    Sie nimmt ein Tablett von einem hohen Stapel, legt Besteck und eine Serviette darauf und reiht sich in die Schlange vor dem Büfett ein.
    Sofie folgt ihr mit glühenden Wangen.
    Vor ihnen in der Reihe stehen drei fast identisch aussehende Mädchen. Sehr groß, sehr schlank, sehr blond und sehr modisch gekleidet. Während die Schlange sich in Zeitlupentempo vorwärtsbewegt, stecken sie ihre Köpfe zusammen und tuscheln miteinander. Carlotta kann gar nicht anders, als dem Gespräch zuzuhören.
    „Habt ihr den Neuen schon gesehen?“, wispert die eine. „Ich hab gehört, er kommt aus Wales. Er soll mit dem britischen Königshaus verwandt sein.“
    „Unglaublich!“, quietscht die zweite Blonde.
    Das dritte Mädchen begnügt sich damit, dem Neuankömmling einen neugierigen Blick zuzuwerfen.
    Carlotta unterdrückt ein Aufstöhnen. Dass die Barbies auf den Neuen abfahren, wundert sie kein bisschen. Die haben wirklich nichts anderes im Kopf als Klamotten, Make-up, Jungs und jede Menge Stroh.
    „Hi, Mädels!“ Manu hat es geschafft, sich bis zu ihnen durchzukämpfen. Sie bohrt einem der Mädchen die Kante ihres Tabletts in den Rücken. „Habt ihr noch was vor oder warum seid ihr so aufgebrezelt?“
    Vicky, Nadine und Simone drehen ihre Köpfe so synchron herum, als hätten sie es einstudiert. Manu grinst. „Es geht weiter“, sagt sie freundlich und macht mit dem Kinn eine entsprechende Geste.
    Die Barbies mustern sie mit einem abschätzigen Blick.
    „Einfach ignorieren“, sagt Nadine.
    „Was sonst“, stimmt Vicky ihr zu.
    Simone

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