Carlotta, Band 4: Carlotta - Internat und Prinzenball (German Edition)
Dass sie sich anders entschieden hat, hat sie ihrem Sohn zu verdanken. Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Mittlerweile sind etliche Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen.
Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.
Obwohl sie es sich sehr spannend vorstellt, wäre sie als junges Mädchen nicht gerne in ein Internat gegangen. Lieber schreibt sie darüber. Ein reales Vorbild für Schloss Prinzensee gibt es übrigens nicht, obwohl die Autorin einige Internate entdeckt hat, die Carlottas neuem Zuhause verblüffend ähnlich sind.
Wenn du mehr über Carlotta, ihre Welt und ihre Bücher erfahren möchtest: Auf der Homepage www.mitten-im-web.de/CarlottaPrinz gibt es Infos, Bilder, ein Gästebuch und eine Gummibärchengalerie mit ihren schönsten Fotos.
Leseprobe
Das nächste Abenteuer mit Carlotta erscheint im Herbst 2014.
Es bleibt spannend auf Schloss Prinzensee.
Hier könnt ihr schon mal in den nächsten Band reinlesen:
Carlotta balanciert den Pappkarton mit ihren Siebensachen auf beiden Händen, während sie versucht Manu auf den Fersen zu bleiben. Die Treppe hinunter, an Farbeimern, pfeifenden Handwerkern und Werkzeugkoffern vorbei, quer durch die Halle und über den Vorplatz hinaus in den Park. Es ist ein warmer Sommertag. Das Internatsleben spielt sich im Freien ab. Schülergrüppchen liegen oder sitzen in der Sonne und genießen die freie Zeit bis zum Abendessen. Manche dösen, andere unterhalten sich oder lesen. Zwei Jungs spielen Frisbee. Carlotta würde gerne mit einem von ihnen tauschen.
Das Nebengebäude, in dem die Oberstufe untergebracht ist, liegt am anderen Ende des Parks. Carlotta kennt diesen Teil des Internats nicht besonders gut. Als Unter- und Mittelstufenschüler hat man dort nichts verloren. Das externe Oberstufenhaus ist ihr bisher immer wie eine andere Welt vorgekommen. Eine geheimnisvolle, unerreichbare Welt, deren Bewohner zwar nett wirken, die es Gerüchten zufolge aber nicht gerne sehen, wenn Außenstehende ihre Kreise stören.
Zwei Neuntklässlerinnen wie Manu und ich fallen garantiert unter die Rubrik Außenstehende, denkt Carlotta. Sie fühlt sich jetzt schon wie ein Eindringling.
„Hoffentlich lassen die uns überhaupt rein“, schnauft sie.
Manu winkt ab. „Wir kommen schon rein. Mach dir keine Sorgen.“
„Woher nimmst du deinen Optimismus?“, fragt Carlotta.
Manu antwortet nicht.
Am Ende des Wegs taucht ein Gebäude auf. Es ist ein ehemaliger Pferdestall, dessen dicke, weiß getünchte Mauern sich unter dem Reetdach wie unter einer Mütze zu ducken scheinen. Aus einem geöffneten Fenster dringen Gelächter und laute Hip-Hop-Musik. Hellgelbe Vorhänge bauschen sich und flattern im Wind. Neben dem Haus schaukelt eine Hängematte zwischen zwei Bäumen hin und her, als hätte gerade noch jemand darin gelegen.
Carlotta stolpert über eine Baumwurzel und bleibt stehen.
Sieht eigentlich ganz nett aus, denkt sie. Vor allem sind weit und breit keine Bauarbeiter zu sehen. Und den Lärm hört man hier garantiert auch nicht.
Sie überlegt, ob sie ihre Kamera aus dem Karton holen und ein paar Fotos schießen soll, als eine Mädchenstimme ruft: „Was wollt ihr denn hier?“
„Wir sollen uns hier melden!“, ruft Manu zurück.
Das Mädchen tritt aus dem Haus und kommt näher. Carlotta kennt es vom Sehen. Es ist einen Kopf kleiner als sie, wirkt sehr drahtig und hat kurze, schwarze Haare, die strubbelig in alle Himmelsrichtungen stehen.
„Stimmt.“ Das Mädchen bleibt stehen und stemmt die Hände in die Hüften. „Du bist Charlotte König, stimmt’s?“
Meint die mich?, denkt Carlotta und runzelt die Stirn.
„Carlotta Prinz“, stellt sie klar. Sie versucht das Gewicht des Kartons zu verlagern. Wenn sie die Sachen nicht bald irgendwo abstellen kann, kriegt sie todsicher einen Krampf im Arm!
„Ich bin Manu“, stellt Manu sich vor. „Nicht Manuela, nicht Ela, nur Manu. Und du bist?“
„Cilli.“
„Silly? Mit S wie silly, verrückt?“ Manu grinst.
Das Mädchen hebt eine Augenbraue und lächelt.
„Nein. Mit C wie Cäcilie.“
Cilli dreht sich um und stößt die Haustür auf. „Dann kommt mal rein in die gute Stube! Seid ihr sonst nicht immer zu dritt unterwegs? Wo ist denn die Magersüchtige? Heißt sie nicht Sofie?“
„Sofie, ja.“ Carlotta nickt. „Aber sie ist
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