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Carlottas Kerker

Carlottas Kerker

Titel: Carlottas Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abzurutschen.
    Bisher war alles gut gegangen, obwohl wir nichts mehr sahen, denn je höher wir kletterten, umso finsterer war es geworden. Wir stiegen praktisch in ein Nichts hinein, und es dauerte einige Sekunden, bis wir begriffen, dass das Brüllen verstummt war.
    Ich hielt an und gab Suko kurz zuvor Bescheid, damit auch er stoppen konnte.
    »Was ist, John?«
    »Ist dir aufgefallen, dass das Brüllen verstummt ist?«
    »Ja, und?«
    Ich atmete tief aus und kämpfte gegen meine schlimmsten Befürchtungen an.
    »Gehst du davon aus, dass das Monster sein Ziel erreicht hat?«, vermutete Suko.
    »Ja. Und ich befürchte noch etwas.«
    »Was?«
    »Das wir das Ziel kennen!«
    »Und was oder wer ist dieses Ziel?«
    »Purdy!«
    Er schwieg. Dann wollte er mich beruhigen und sagte mit leiser Stimme: »Noch ist es nicht sicher.«
    »Das weiß ich, und deshalb werden wir auch weiterklettern. Los, es ist so...« Mir fehlten einfach die Worte, denn die Furcht um Purdy Prentiss hatte meine Kehle eng werden lassen.
    Weiter ging der Aufstieg in diese finstere unbekannte Welt. In diesen lichtlosen Schlauch hinein, in dem wir nicht die Hand vor Augen sahen, was sich aber änderte, obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Stufen gar nicht mehr aufhörten.
    Ein sehr schwacher Schein war zu sehen, wie hoch über mir, konnte ich nicht sagen, aber er war da und hatte, wenn ich mich nicht täuschte, eine leicht rosige Farbe.
    Ich berichtete Suko davon, und er lachte leise. »Ich wusste, dass wir es schaffen würden.«
    Die Luft in dieser verdammten Röhre war immer schlechter geworden. Nun sah ich im wahrsten Sinne des Wortes Licht am Ende des Tunnels, und auf einmal fand meine rechte Hand keine Sprosse mehr. Ich griff ins Leere, und ein wilder Schock durchschoss meinen Körper, der mein Herz fast zum Stillstand brachte.
    Zwei Sekunden später war der kleine Schock vorbei, denn da erwischte ich den Rand dieses Aufgangs, den man auch mit einem tiefen Brunnen vergleichen konnte.
    Ich kletterte darüber hinweg und gab Suko bekannt, dass wir es geschafft hatten.
    » Du hast es geschafft, Alter.«
    Wenig später war das auch bei ihm der Fall. Ich hatte meine Lampe eingeschaltet, und in deren Licht erschienen zuerst sein Kopf und danach der Oberkörper.
    Beide blieben wir neben dem kreisrunden Ausstieg stehen, der durch nichts abgesichert war. Wir befanden uns in einem Gang mit recht niedriger Decke. Ich konnte soeben stehen. Die alten Wände aus Stein und fest gebackenem Lehm schwitzten die Feuchtigkeit aus. An einigen Stellen glitten schmale Rinnsale nach unten, die sich am Boden zu kleinen Pfützen sammelten.
    »Schalt mal die Lampe aus, John!«
    Ich tat es. Die Dunkelheit fiel wieder über uns zusammen. Das heißt: nicht ganz, denn Suko hatte eine bestimmte Idee verfolgt.
    Ein Streifen Helligkeit war zu sehen. Und er besaß sogar eine rötliche Farbe.
    Es war Zufall, dass wir genau in diese Richtung schauten und jetzt auch mit beiden Lampen hinleuchteten.
    »Da ist eine Tür«, flüsterte Suko. »Und ich denke, dass wir dahinter einiges entdecken werden.«
    »Das meine ich auch.«
    Beide spürten wir, dass wir kurz vor dem Ziel standen. Aber wir gehörten auch zu den Menschen, die in einer derartigen Situation nichts überstürzten, und so bewegten wir uns mit vorsichtigen Schritten auf die Tür zu. Es war nichts zu hören, doch das besagte nichts. Das Leben hatte uns gelehrt, vorsichtig zu sein.
    Man hatte den Boden mit Steinen bedeckt, die unterschiedlich hoch aus ihm hervorragten, und als wir noch drei Schritte von der Tür entfernt waren, da sahen wir, dass sie verdammt alt war, aus Holz bestand, das an dieser Seite die Feuchtigkeit aufgesaugt hatte.
    Suko erreichte sie vor mir und untersuchte sie. Es gab keine Klinke, sondern nur einen Knauf, der natürlich Rost angesetzt hatte. Eine alte Metallplatte, die ein Schlüsselloch umgab, hatte sich durch die Veränderung des Holzes gelöst und war zur Seite gerutscht. Für mich sah das Schloss nicht so aus, als wäre es unüberwindbar.
    »Und?«
    Suko legte einen Finger auf die Lippen. Danach trat er noch näher an die Tür heran und presste sein Ohr gegen das Holz.
    »Da ist was...«
    »Geräusche, Stimmen...?«
    »Beides.«
    »Purdy?«
    »Kann sein.«
    Es wurde Zeit, dass wir uns um die Tür kümmerten. Wenn eine Tür einen Knauf besitzt, dann musst er gedreht werden, und genau das tat mein Freund.
    Er legte die rechte Hand darum, er stemmte sich dabei auch gegen die Tür – und musste

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