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Carlottas Kerker

Carlottas Kerker

Titel: Carlottas Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgeben, denn es war einfach nichts zu machen. Die Tür ließ sich nicht bewegen.
    »Zu!«
    »Versuch’s noch...«
    Das letzte Wort wurde mir von den Lippen gerissen, weil ich einen Schrei hörte. Eine Frau hatte geschrien, und für mich kam dabei nur Purdy Prentiss in Frage.
    Ich hätte mich am liebsten durch das feuchte Türholz gefressen wie eine Riesenratte. Nur war das nicht möglich.
    Suko hatte jetzt beide Hände um den verrosteten Knauf gelegt. Auf seinem Gesicht lag eine maskenhafte Starre, als er es mit dem nötigen Druck versuchte.
    Wir hörten beide das Knirschen. Es war ein erster Erfolg, der mein Herz schneller schlagen ließ. Ich hielt nur noch die Lampe fest. Die Anstrengung hatte den Schweiß auf Suko’s Gesicht getrieben. Er biss die Zähne zusammen, machte weiter, ein erneutes Knirschen, ein winziger Ruck, die Tür bewegte sich auf uns zu, und ich löschte das Licht.
    Dann vertauschte ich die Lampe mit der Waffe. Suko nahm sich noch die Zeit und machte seine Dämonenpeitsche einsatzbereit.
    Ein kurzes Nicken. Ein Blick auf den Spalt, durch den das rosige Licht sickerte.
    Dann der fürchterliche Angstschrei, der unsere Ohren erreichte. Es wurde allerhöchste Zeit.
    Gemeinsam rissen wir die Tür auf und waren bereit, uns mitten in die Hölle zu stürzen...
    ***
    Die Staatsanwältin sah nur die Pranken mit den langen Krallen und zwischen ihnen dieses grässliche Reptiliengesicht.
    Dann prallte sie gegen die Gestalt!
    Für einen Moment kam sie sich wie tot vor. Sie konnte an nichts mehr denken, denn bei ihr war all das ausgeschaltet, was einen Menschen ausmacht. Sie war zu einem Gegenstand geworden, der nun von zwei Krallen gepackt wurde.
    Sie schlugen in ihren Rücken. Sie spürte die Spitzen, die auch durch ihre Kleidung drangen, und aus ihrem Mund löste sich automatisch ein Schrei.
    Er ging unter im Gebrüll des Monsters, das seinen Triumph nicht verbergen konnte. Für einige Augenblicke wurde Purdy festgehalten, als läge sie in den Armen ihres Geliebten. Sie nahm den alten und stinkenden Geruch der Kreatur auf. Sie hatte das Gefühl, selbst keine Luft mehr zu bekommen, weil sie so hart gegen den Körper gepresst wurde, und sie fürchtete, dass diese Kreatur der Finsternis wie ein Gebirge über ihr zusammenbrechen würde.
    Da irrte sie sich.
    Das Monster stieß sie wieder zurück, aber es hielt sie fest. Aus einer gewissen Entfernung starrte es mit seinen kalten, gefühllosen Glotzern in ihr Gesicht, und Purdy hatte den Eindruck, als wäre sie von ihren eigenen Gedanken völlig verlassen worden.
    Der Blick dieser Augen schien sie vernichten oder fressen zu wollen. Hinzu kam das geöffnete Maul, in dem eine graue Zunge schwamm, und urplötzlich schleuderte die Kreatur sie zur Seite und ließ sie zugleich wieder los.
    Den Schwung konnte sie nicht mehr abfangen. Purdy lief zwar noch, stolperte aber dann auf dem unebenen Boden über die eigenen Füße.
    Der harte Boden raste auf sie zu. Sie hätte sich das Gesicht aufgeschlagen, wenn es ihr nicht gelungen wäre, die Arme auszustrecken. So konnte sie den Aufprall abbremsen.
    Dennoch schlug sie ziemlich hart auf den Boden. Stechende Schmerzen zogen von den Knien hoch in die Oberschenkel, doch schlimmer war das verdammte Lachen der Psychologin. Sie stand irgendwo hinter Purdy und hatte ihren Spaß. Das Lachen verwandelte sich in ein Geifern, bevor sie die richtigen Worte fand, die sie noch weiter antörnten.
    »Hol sie dir, Lucas! Los, pack sie! Dieses Weib gehört dir. Du kannst es zerreißen...«
    Die Worte pushten Purdy Prentiss auf. Sie wollte ihren Feinden nicht mehr den Rücken zudrehen. Sie warf sich herum und kam dabei auf die Knie. Mit den Händen stützte sie sich ab, doch den Schrei der Angst unterdrückte sie nicht mehr.
    Das Gebirge hatte gehorcht.
    Es kam auf sie zu. Es ging auf seinen Beinen, mit rollenden Bewegungen, und sein Maul klaffte weiterhin auf wie ein kleines Scheunentor. Der helle Geifer rann hervor und am Kinn entlang nach unten.
    Böser und grauenvoller konnte nichts auf der Welt mehr sein. Die überlangen Arme schlenkerten beim Gehen von einer Seite zur anderen. In den Augen stand die Gier, der Hunger.
    Purdy konnte sich vorstellen, dass die drei Gewinner des Spiels dem Wahnsinn verfallen waren und nicht mehr zurück in ihr normales Leben konnten. Auch sie stand bereits an der Schwelle dazu, aber es steckte auch noch immer Überlebenswillen in ihr.
    Auch wenn sie sich vorkam wie ein Käfer, der auf den Tritt eines großen

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