Carries ruhmreichen Tage
nicht hätte passieren sollen. Der wunderbare Moment löst sich in Luft auf. Carrie stirbt fast vor Angst. Sie schämt sich, allerdings ging sie noch niemals mit einem fremdartigen Geschlechtsakt so konform, wie gerade eben. Das Wort schämen wäre auch nicht der richtige Ausdruck. Sie fühlt sich benutzt aber gleichzeitig genießt sie es schrecklich, die Hauptfigur der Nacht zu sein.
Der Mann nippt an seinen Glas. Jetzt redet er nicht mehr. Er schweigt. Die Unterhaltung ist verstummt und es bleibt nur noch Carrie, die sich wie eine Schlange windet, ganz langsam. Es scheint, als ob ihre Lungen nicht nur ihre Brust beleben sondern ihren gesamten Körper füllen und wieder leeren.Die Zigarette ist zerfallen.... Man raucht jetzt nicht mehr....
An den Tischen, lassen sich einige von ihrem Partner berühren. Das heißt, sie berühren ihre Intimbereiche. Es ist ein besonderer Club, für besondere Leute. Dort kann alles passieren. Tatsächlich wechselt eines der Pärchen den Tisch und nimmt den Platz hinter Rocko ein, um zu erkunden, wie dieser den Slip der Frau belassen hat. Aufgerollt wie eine Seemannskordel. Er schiebt sie zur Seite, öffnet ihre Pobacken und penetriert sie weiter ohne sie von ihren Sitz zu drängen.
» Genies es....Genies es einfach nur... «
Fünftes Kapitel
Der Tag erwacht, wie in einem dieser Feenmärchen. Eine vom Dunst erfüllte Luft, hervorgerufen durch eine himmlische Aura. Es sind ihre verschlafenen Augen und ihre immernoch verträumten Pupillen. Carrie streckt sich unter der Seide, die weder warm aber auch nicht kühl ist, die sie umhüllt, wie der Schoß einer Mutter.
Was für fantastische Zimmer diese Gästehäuser haben. Riesig. Es ist Mode, robuste Möbel mit einem gewissen Hauch an höfischem Flair und die neueste Technologie zu kombinieren. Wie diese Lämpchen der Überwachungsgeräte und Sensoren deren Flackern einem überall ins Auge fällt. Es gibt Klimaanlage, Heizung, LEDs, Hintergrundmusik, Sensoren für die Vorhänge. Die Wasserhähne betätigen sich von alleine, das Badezimmerlicht kam ihren Füßen zuvor... Es ist alles surrealistisch aber zugleich fantastisch. Zuerst fühlt man sich in diesem Bett wie die Kaiserin Sissi in ihrem Palast. Dann, beinahe wie eine Astronautin der Zukunft, umringt von Schnickschnack, den man nicht erwartet, bis er sich unvermittelt in Szene setzt.
Nun ja, da sind Unmengen an frischer Bettwäsche. Verteilt auf zwei Schränke, die wie aus dem Nichts aus den Badezimmerwänden kommen und die Größe des Wohnzimmers einer Junggesellenwohnung haben. In einem Karton befinden sich allerlei verpackte Zahnbürsten, diese teuren, die Carrie im Supermarkt immer zur Seite schieben muß. Dann wären da noch unterschiedliche Arten von Hygienetüchern, fast aller Marken, verschiedene Slipeinlagen, Cremes, Schminke, Körperpflegeprodukte... Alles im Überfluss, deutlich im Überfluss. Dafür sind sie da, um sie einmal zu benutzen und sicherlich kein zweites Mal.
Sie zieht sich nochmal die Sachen vom Vortag an. Obwohl sie die Schränke durchstöbert hat und in dem einzigen, der nicht verschlossen war herrliche Nachtgewänder vorgefunden hatte, von denen der Gastgeber sicherlich erwartet, daß man sie trug.
» Du kannst mich mal « , sagt Carrie verwirrt, während sie sich in ein Chaiselongue setzt. Wie ein Geistesblitz spielen sich die Bilder der letzten Nacht nochmals vor ihren Augen ab. Sie kuschelte sich wie ein kleines Kind in den Ferrari und stellte sich schlafend, also nahm Rocko sie wie eine Feder auf seine Arme und trug sie ins Bett. Das war sehr behaglich....das war wunderschön... Sie ließ sich zu Bett bringen, etwas, das sie das Leben schon vergessen ließ. Gefühle aus der Kindheit, die im Laufe des Erwachsenendaseins, durch andere ersetzt wurden, viel... leidenschaftlicher.
...Aber sie hatten sie genommen. Auch das war in ihren Gedanken. Gelassen. So bemächtigten sie sich ihrer, gelassen aber ebenso unbarmherzig. Sie erinnert sich, daß die Hand dieser Frau, die sie letzte Nacht kennenlernte, sich in keinem Moment von der ihren löste, während Rocko Fortuny sie nahm. Dann ihr Begleiter, der immer wieder routinemäßig an seinem Glas schlürfte. Als Rocko fertig war, trank dieser ebenfalls an seinem Glas. Carrie spürte, wie er nach ihren Schultern griff und sie sanft streichelte. Unterdessen, nachdem sich die Zeit wieder den Tatsachen angepasst hatte, waren sie es, die
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