Carries ruhmreichen Tage
missachtet, aber schon daß er es dreht und wendet, bis man es zu Gunsten seines Mandanten auselegen kann.
» Uns bleibt nichts anderes übrig « , beharrt Carrie. » Ich werde dir die Unterlagen zurückgeben. Ich habe sie mir gründlich angesehen und werde dir nicht helfen können, denn das Verhältnis Anwalt/Mandant ist gescheitert. «
Und das Ganze macht auch weiterhin keinen Sinn.
» Aber... wenn wir Freunde sind, wenn wir uns gut kennen, kann ich doch annehmen, daß du mit noch mehr Enthusiasmus für mich kämpfen wirst. «
» ...Inmitten unserer Hassliebe? «
Rocko schweigt. Dann spricht er mit Nachdruck:
» In Ordnung, du hast mich überzeugt « , akzeptiert er. Es ist alles gesagt.
» Gut, um auf etwas anderes zurück zu kommen; Wie hat eigentlich dein Vater die Sache mit dem Auto aufgenommen? «
» Das mit dem Auto... Das werd' ich dir schon noch erzählen « , sagt Rocko nicht sehr aufrichtig » ....wenn ein Arzt in der Nähe ist « , murmelt er vor sich hin.
» Gut, und jetzt reden wir bitte über meine Angelegenheit « , sagt Carrie. » Mit was zum Teufel beschäftigt ihr Fortunys euch eigentlich, um auf eine so merkwürdige Art Sex zu haben. «
Da es sich bei dieser Cafeteria um einen konventionellen Ort handelt, ist dieses Gespräch etwas fehl am Platz. Rocko schaut sich um, jedoch ohne dabei den Kopf zu bewegen; es genügt ihm, die Leute in den Spiegeln, sowie durch die Reflexion des „Schaufensters“ zu sehen.
» Kannst du mir das etwas näher definieren? «
» Ja klar. Denkt ihr denn nicht an die Frauen mit denen ihr schlaft? «
Rocko zuckt mit den Schultern:
» Definiere es noch konkreter. «
» Nun, ihr habt euren Orgasmus und das war´s. Danach geht alles zum Teufel. «
» So sind die Dinge eben. «
» Klar, für euch. «
» Wie auch immer. Ich verstehe nicht genau, was dein Problem ist. Kommst du zu kurz? «
» Offensichtlich... Ich weiß nicht, aber ich hatte mich nie besonders solidarisch mit aufblasbaren Sexpuppen gefühlt, bis ich euch kennenlernte. «
Rocko antwortet nicht, zumindest nicht jetzt. Er wird es irgendwann schon noch tun. Aber sich in diesem Moment einer Art Psychopathin zu offenbaren, scheint ihm zu gewagt.
» Komm, wir machen einen kleinen Ausflug « , sagt er.
* * *
Es ist ein anderer Ferrari. Rocko hat eine Vorliebe für sie, insbesondere für jene, ohne Dach.
Carrie ist anders. Der Wagen ist schön, in einem kristallklaren Blau. Die Sessel im Innenraum, nicht annähernd als Sitze zu bezeichnen, sind karamellfarben und mit Nähten, wie die eines Baseballs verziert. Sehr hübsch. Das, was man sieht. ...Was das hören angeht, wird Carrie nach dem ersten Adrenalinschub des vielen Lärms schnell überdrüssig. Es ist ein unangenehmes auffallen. Sie findet auch das vom Wind durcheinander gewehte Haar weniger amüsant. Während sie aus der Hauptstadt in die Vororte fahren, wird der Tag, der eigentlich normal ist, gewittrig.
Barbarisch... Sie ist nicht an eine Achterbahn gewöhnt. Außerdem ist es unbequem. Die Sessel sind wie aus Stein und tun ihr weh.....
Alles aus “Liebe”
» Wohin fahren wir? « , fragt sie schließlich.
» Wir besuchen ein paar wunderschöne Bodegas einiger Freunde. «
» Ihr habt auch überall Freunde. «
» Psss... Das ist etwas gegenseitiges, obwohl es überflüssig ist, das zu erwähnen. «
Carrie schweigt. Sie sucht nach Gesprächsstoff.
» Und werden wir auch Wein trinken? «
» Den Besten aus der ganzen Region, dafür garantiere ich. «
» Ich mag eigentlich keinen Wein. «
» .... Du magst auch das Auto nicht « , bemerkt Rocko treffend.
» Nein, es ist schon okay... Etwas angeberisch vielleicht... «
» Bist du verrückt? Das ist eine limitierte Auflage. Davon wurden nur vierhundertachtundvierzig produziert. «
» Genau, weil es nämlich unbequem ist. «
Rocko lächelt.
» Ich verspreche dir für das nächste Mal Vorkehrungen zu treffen und mit etwas zivilisierterem zu fahren « , sagt er.
» Und bring mir ja keine Blumen wenn du mit einem Flittchen wie Madeleine unterwegs bis. «
» Flittchen? Madeleine? Sie ist eine Teilhaberin der Firmengruppe. Eine Investorin. «
» Also ich kann sie nicht ausstehen. «
» Offensichtlich « , wiederholt Rocko; er hat diese simplen Worte bereits aus dem Mund von Carrie vernommen und benutzt sie nun für sich. » Frauen können sich gemeinhin nicht ausstehen, insbesondere, wenn sie so hübsch sind. «
» Das ist Chauvinismus. «
» Das Gegenteil zu
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