Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
Sicherheitsmann im dunklen Anzug, der Bond gestern auf das Gelände eskortiert hatte.
    »Theron!«, rief Hydt genauso begeistert wie schon zuvor. »Wie kommen Sie voran?«
    »Ganz gut. Aber ich bin noch nicht fertig. Ich würde sagen, ich brauche noch fünfzehn oder zwanzig Minuten.« Er schaute zur Tür.
    Doch Hydt war wie ein Kind. »Ja, ja, aber zunächst mal möchte ich Sie mit den Leuten bekannt machen, mit denen Sie zusammenarbeiten werden. Ich habe ihnen von Ihnen erzählt, und sie möchten Sie gern kennenlernen. Insgesamt gibt es bei uns etwa zehn Investoren, aber das hier sind die drei wichtigsten.«
    Während Hydt sie einander vorstellte, fragte Bond sich, ob einer der drei stutzig werden würde, weil er noch nie von einem Mr. Theron gehört hatte. Doch Mathebula, Eberhard und Huang waren von den bevorstehenden Ereignissen abgelenkt und nickten ihm nur jeweils kurz zu, im Gegensatz zu Hydts Behauptung.
    In York war es fünf nach zehn.
    Bond wollte gehen. Doch Hydt sagte: »Nein, bleiben Sie.« Er deutete auf den Fernseher, den Dunne eingeschaltet hatte. Als Programm lief Sky News aus London. Er stellte den Ton leiser.
    »Das dürfte Sie interessieren, unser erstes Projekt. Lassen Sie mich Ihnen einen kurzen Überblick geben.« Hydt setzte sich und erklärte Bond, was diesem bereits klar geworden war: dass es bei Gehenna um die Abtastung und Rekonstruktion vertraulicher Dokumente ging, zwecks Verkauf oder Erpressung.
    Bond zog eine Augenbraue hoch und tat beeindruckt. Wieder ein Blick zum Ausgang. Er kam zu dem Schluss, dass er nicht einfach zur Tür hinausrennen konnte; der einschüchternd große Sicherheitsmann stand nur wenige Zentimeter daneben.
    »Sie sehen also, Theron, ich war nicht ganz ehrlich, als ich Ihnen die Aktenvernichtung geschildert habe, die Green Way seinen Kunden anbietet. Aber das war, bevor wir unseren kleinen Test mit dem Gewehr durchgeführt hatten. Ich entschuldige mich.«
    Bond tat es mit einem Achselzucken ab. Er schätzte die Entfernung und die Stärke des Gegners ein. Das Resultat gefiel ihm nicht.
    Hydt fuhr sich mit den langen gelblichen Fingernägeln durch den Bart. »Sie sind sicher schon neugierig, was heute passieren wird. Anfangs sollte Gehenna lediglich der Beschaffung und dem Verkauf geheimer Informationen dienen. Doch dann wurde mir klar, dass es eine lukrativere … und für mich befriedigendere Möglichkeit gab, diese Geheimnisse zu nutzen. Man konnte sie als Waffen einsetzen. Um zu töten und zu zerstören … Vor einigen Monaten habe ich mich mit dem Leiter eines Arzneimittelkonzerns getroffen, dem ich rekonstruierte Firmengeheimnisse der Konkurrenz verkauft hatte – R and K Pharmaceuticals in Raleigh, North Carolina. Er war recht zufrieden gewesen, hatte aber noch einen anderen, etwas extremeren Vorschlag für mich. Er erzählte mir von einem brillanten Forscher, einem Professor in York, der ein neues Krebsmedikament entwickelt. Wenn es auf den Markt käme, würde das für die Firma meines Kunden den Bankrott bedeuten. Er war bereit, für den Tod dieses Forschers und die Zerstörung seines Büros Millionen zu zahlen. Da erwachte Gehenna vollends zur Blüte.«
    Dann bestätigte Hydt auch Bonds restliche Schlussfolgerungen: Sie benutzten den Prototyp einer serbischen Bombe, den sie selbst gebaut hatten. Die Pläne und Blaupausen waren in Hydts Belgrader Filiale zusammengesetzt worden. Auf diese Weise würde es so aussehen, als wäre ein anderer Professor derselben Universität das eigentliche Ziel gewesen – ein Mann, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien ausgesagt hatte. Er hielt in dem Raum neben dem Vortragssaal des Krebsforschers einen Kurs über die Geschichte des Balkans ab. Alle würden glauben, der Anschlag habe dem Slawen gegolten.
    Bond schaute zu der eingeblendeten Zeit des Nachrichtensenders. In England war es Viertel nach zehn.
    Er musste unbedingt sofort hier raus. »Hervorragend, absolut hervorragend«, lobte er. »Aber lassen Sie mich meine Notizen holen, damit ich Ihnen mein Konzept umfassend vorstellen kann.«
    »Bleiben Sie, und genießen Sie das Spektakel.« Ein Nicken in Richtung des Fernsehgerätes. Dunne stellte den Ton lauter. »Wir wollten die Vorrichtung ursprünglich um zehn Uhr dreißig Ortszeit zünden«, sagte Hydt zu Bond, »aber da uns gemeldet wurde, dass beide Kurse schon laufen, brauchen wir nicht länger zu warten. Außerdem bin ich ziemlich gespannt auf die Wirkung der Bombe.«
    Noch bevor

Weitere Kostenlose Bücher