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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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Möglichkeit gegeben hat, dein Handy ans Ladegerät zu hängen und ein paar große, luftige Waffeln für meinen Mr. Danny zu machen.» Er tänzelt auf Zehenspitzen zu mir und gibt mir einen Klaps auf den Hintern. «Mach du dich fertig, und Onkel Calhoun stellt unterdessen diese Köstlichkeiten hier warm.»
    Ich setze mich in Bewegung, aber der gesamte mittlere Bereich meines Körpers – von Oberschenkeln bis Unterleib – fühlt sich so geschmeidig an wie eine Dachlatte. Also schlurfe ich ins Bad und suche mein Vicodin. «Fein, fein. Waffeln. Fein. Ich muss nur in zwanzig Minuten im Auto sitzen.»
    Calhoun hüpft vor Freude herum und tanzt in seinem Bariton singend den Flur hinunter. «Danny’s gonna get his waffles on», und dann im hohen Tenor,
«Danny’s gonna get his waffles on.»
    Duschen unter massivem Schlafentzug hat einen Haken: Es dauert ewig. Das Hirn ist langsamer, und der Körper arbeitet nur mit halbem Tempo, schmiegt sich in die kuschlige Wärme. Das kann ich mir heute nicht leisten, also lasse ich kaltes Wasser über mich prasseln, bis ich jaule und winsele und bibbere.
    Als ich die Tür der Dusche öffne, werde ich von einem gewaltigen Stück feuchter Waffel erwartet, von der in langen Fäden butteriger Sirup tropft. Calhoun macht ein Flugzeug-Geräusch und sagt in Babystimme: «Schön weit aufmachen für Mr. Waffle.»
    Es gibt wirklich Schlimmeres, also nehme ich den Bissen an. Calhoun tänzelt mit seinem Waffelteller vor mir hin und her. «Sag mir, dass sie nicht absolut köstlich ist.»
    Ich schnappe mir mein Handtuch, wickle mich darin ein und schlucke. «Gib mir eine Sekunde, ja?»
    Calhoun folgt mir, als ich einen Klecks Gel in mein Haar reibe, mir Deo unter die Achseln sprühe und zurück in mein Zimmer watschle. Langsam steige ich in eine schwarze Stoffhose, suche mir ein Paar schwarze Halbschuhe aus und dazu ein dunkelblaues Hemd. Ich schnappe meinen Blazer, nehme mir ein dickes Bündel Scheine aus meiner Spardose aus Zedernholz, die auf der Kommode steht, und sehe mich im Zimmer nach meiner Reisetasche um, in der sich das Aufnahmegerät befindet.
Ach ja. Hab sie im Van vor dem Haus liegen lassen.
    Calhoun kommt angeschossen und schaufelt mir Waffel in den Mund.
    «Calhouuun.» Ich greife mir meine Aktentasche, suche meine Schlüssel, versuche zu schlucken. «Gönuuuck.»
    Im Wohnzimmer klingelt mein Handy. Calhoun flitzt aus dem Zimmer, rennt gegen irgendwas und kommt mit meinem Telefon zurückgaloppiert. Ich nehme es, sehe aufs Display. Es ist Fitzroy.
    «Hi, Stephen.»
    «Bereit für unseren Trip, Danny?»
    «Natürlich.»
    Calhoun schiebt sich heran, lacht leise in sich hinein und schiebt mir mehr Waffel in den Mund.
    «Ich bin mir da nicht so sicher.»
    Ich kaue schnell, schlucke. «Nein, mir geht’s gut. Es ist nur ein –»
    «Ich habe mir angesehen, was Sie für diese Präsentation morgen geschrieben haben.»
    Calhoun schiebt mir sein Gesicht vor die Nase und macht das Flugzeuggeräusch, während er mir ein weiteres Stück reinzwingt.
    «Hmmm-hmmmmmm.»
    «Und es gefällt mir nicht.»
    Calhoun beobachtet mich, lacht durch den geschlossenen Mund. Seine Titten wackeln.
    Großer Schluck. «Okay, wir können –»
    «Es ist nicht der richtige Ansatz.» Seine Stimme hebt sich, die Gereiztheit ist unüberhörbar. So benimmt er sich immer vor einer Ansprache. «Diese Burschen erwarten was Innovatives, nicht ständig dasselbe alte Gesülze.» Er sammelt sich. «Lassen Sie uns das mit dem Neuen im Jet austüfteln. Er hat ein paar gute Ideen, die wir verwenden können.»
    Neue. Genau. Der Neue.
    «Okay, Stephen. Tut mir leid. Wir werden die Sache im Flieger sauber hinbekommen.»
    Calhoun nähert sich mit mehr Waffel. Ich wedle seine Hand weg, wodurch alles quer durch den Raum fliegt. Calhoun stampft mit dem Fuß auf, schnalzt verärgert mit den Lippen und kichert.
    Fitzroy klingt amüsiert. «Aber wenn’s Ihnen nicht gut geht – Sie wissen schon, falls Sie nach dem gestrigen Fiasko zu Hause mit ein paar Problemen zu kämpfen haben –, können Sie diesen Trip auch gern ausfallen lassen, Danny. Der Neue und ich können die Sache im Flieger zusammen ausarbeiten.»
    «Nein, mir geht’s gu–»
    «Okay», murmelt er und beendet das Gespräch.
    Calhoun tänzelt auf mich zu, drängt mich in eine Ecke und befingert ein Stück Waffel. «Diesmal entkommst du mir nicht …» In gespielter Verärgerung setzt er eine böse Miene auf. «… du kleiner Racker.»
     
    Ich verziehe mein Gesicht

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