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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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ich spurlos verschwinden.»
    «Ja, Crazy Larry, Little Red und High Rider.»
    Er lacht, und ich lache mit ihm, bis uns die Tränen übers Gesicht rollen.
    Schließlich holt Oscar tief Luft und seufzt schwer. «Im Ernst, Alter. Geh nach Hause, du solltest mal ein Nickerchen machen.»
     
    Ich stehe vor Larrys Haus. Die Straße ist leer und verlassen. Kein Kombi weit und breit.
    Wo sind alle?
    Ich sehe zu meinem Haus hinüber. Inzwischen sind Kate und die Kids in der Stadt, sicher bei Rod, aber so ziemlich jeder andere könnte jetzt in diesem Haus auf mich warten. Der Glatzkopf? Der Schaufel-Mann? Crazy Larry? Crazy Larry zusammen mit Little Red? Jemand, den ich noch nicht kenne?
    Ich merke, dass ich schwanke.
    Oscar hat völlig recht, ich brauche eine Mütze Schlaf.
    Und, heilige Scheiße, was tun mir die Eier weh. Meine gesamte Bauchgegend schmerzt wie Sau.
    Irgendwas ist da unten ziemlich vermasselt. Todsicher.
    Ich greife in meine Tasche, ziehe das Fläschchen heraus, schmeiße eine weitere Vicodin ein, starre Larrys Garagentor an, sehe die Messerspuren. Crazy Larry. Wenn er heute bei mir durchdreht, habe ich in meinem gegenwärtigen Zustand auch nicht die geringste Chance gegen ihn.
    Mit einem Mal höre ich ein elektronisches Summen und Schnappen aus Larrys Garage.
    Scheiße, ist er da drinnen? Mit Little Red?
    Ich streiche mein Haar zurück, schaue links und rechts die Straße hinunter, versuche zu denken. Ich brauche einen Plan. Ich gehe rüber Richtung Garage, höre das Klopfen eines Hammers, metallische Geräusche, schweres Atmen. Dann wieder dieses Summen und Schnappen.
    Ein kaum wahrnehmbares Knurren.
    Irgendwas stürzt sich von hinten auf mich und verpasst mir einen mordsmäßigen Stoß. Ich schreie auf und drehe mich um, erkenne, dass es der kleine Luke Burns ist, ein Junge aus der Nachbarschaft, der auf seinem Razor Scooter angefegt kommt. Seine blonde Mähne steht in alle Richtungen ab.
    «Ich würd mich da nich hinstellen.»
    «Ach ja?», sage ich. «Wieso nicht?»
    Luke tritt von seinem Roller, beugt sich zu mir und flüstert: «Larry.»
    «Und?»
    Luke schaut sich um, fügt hinzu: «Heute ist er besonders durchgeknallt.»
    «Ach? Erzähl!»
    «Ich hab vorne gespielt, als Larry mit seinem Kombi ankam und hier hielt.»
    «Hm-hmh?»
    «Aber es war komisch.»
    «Komisch?»
    «Die Heckscheibe war mit Karton beklebt.»
    «Das ist tatsächlich merkwürdig.»
Hatte er Little Red da hinten drin?
    «Und dann hat er ihn in seine Garage zurückgesetzt. Rückwärts.» Luke unterbricht sich, sieht mich mit ernsten Augen an. «Larry fährt sein Auto nie rückwärts in die Garage.»
    Er hat recht.
    «Hat Larry dich gesehen?»
    Luke nickt. «Ja, aber ich hab weiter zugesehen, und da hat er so seinen Kopf gesenkt und mich böse angefunkelt. Dann bin ich weg.»
    «Hast du das deiner Mom erzählt?»
    Nicken. «Sie hat gesagt, Larry ist eben Larry, und ich soll ihn einfach in Ruhe lassen.»
    «Kluger Rat, Luke. Hör auf deine Mom.»
    «Aber ich bin später so rumgefahren, und da ist er rausgekommen, also bin ich hin, und er hat einfach nur ins Leere gestarrt, mit diesem komischen Lächeln, so als würde sein Mund nur so tun, als wäre er glücklich.»
    «Hat er irgendwas gesagt?»
    Luke nickt. «Er hat mich nach dem Duft von gebratenem Bacon gefragt.»
    «Speck?»
    «Er hat gesagt: ‹Magst du das, Luke?› Und ich hab gesagt, ja. Und er hat gesagt: ‹Der Duft von gebratenem Speck im Wald macht mich wahnsinnig.› Dann sind seine Arme und Beine ganz steif geworden – ungefähr so.» Ben streckt die Arme aus und fängt an zu schielen. «Ich wusste nicht, was ich sagen soll …»
    «Kann ich verstehen, Luke.»
    «Und dann meinte Crazy Larry: ‹Tja, ich glaub, ich rieche Speck.›»
    «Und dann bist du gegangen?»
    Großes Nicken, ernster Blick. Flüstern. «Ich glaub, es ist gar nicht gut, wenn Crazy Larry Bacon riecht.»
    «Da hast du wahrscheinlich recht, Luke.»
    «Nach einer Weile bin ich dann aber wieder hergekommen.»
    «Du solltest dich wirklich von ihm fernhalten, Kleiner.»
    Er zuckt die Achseln. «Er hat mich ja nicht mal bemerkt. Es war so, als wäre er in seiner eigenen Welt.»
    «Hast du sonst noch was gesehen?»
    «Er hat das Garagentor aufgemacht, ist mit seinem Kombi rausgekommen und dann zum Laden gefahren.»
    «Zum Laden? Woher weißt du, dass er zum Laden gefahren ist?»
    Luke schnaubt verächtlich und hebt die Hände in die Luft. «Das ganze Zeugs, mit dem er zurückgekommen ist. Woher denn

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