Cashkurs
gleich wieder«, sollte man sich schon VOR dem Kauf von Aktien eine kristallklare Ausstiegsmarke setzen und diese konsequent einhalten.
Ein erfolgreicher Trade, wie in Regel 2 beschrieben, gleicht Ihnen viele kleine Fehlgeschäfte aus, bei denen Sie vielleicht auch einmal 10 Prozent des Aktienwertes verloren haben. Aber einen Riesenverlust von 90 Prozent – und es gibt nicht wenige Aktien mit einer solchen Historie – können Sie nur sehr schwer wieder wettmachen.
2) Gewinne laufen lassen (Play the trend right to the end)
Wenn Sie endlich einmal mit einer Aktie im Gewinn sind, dann verkaufen Sie sie nicht nach 10 Prozent Zuwachs mit dem Gedanken: »Dann hab ich auch endlich mal was gewonnen!« Lassen Sie einen Trend laufen, solange er anhält. Silber explodierte binnen weniger Monate von 10 US -Dollar auf 47 US -Dollar (aktueller Stand während des Schreibens). Wie hätten Sie sich geärgert, wenn Sie beim Stand von 11 US -Dollar glücklich verkauft hätten. Nehmen Sie den anfänglichen Stopp-Kurs immer wieder ein Stückchen weiter mit nach oben, am besten, indem Sie sich an neuen Chartmarken orientieren. Je weiter Sie im Gewinn liegen, umso mehr »Luft« können Sie dem Kurs auch für kleinere Korrekturen nach unten gönnen, ohne sich gleich von der Aktie zu trennen. Haben Sie einmal das Glück, einen großen Kursanstieg mitzumachen, und Ihre Aktie hat sich verdoppelt, verkaufen Sie doch einfach die Hälfte und lassen den Rest weiterlaufen. Sie können jetzt gar nichts mehr verlieren, aber jede Menge gewinnen.
3) Wählen Sie die richtige Positionsgröße
Wenn Sie morgens hektisch den Computer einschalten, bevor Sie die Kaffeemaschine bedient haben, wenn Sie im Büro alle zehn Minuten verstohlen im Internet nach Ihren Aktienkursen sehen und sich bei einem kleinen Rückgang des Dax in den Schlaf weinen, ist Ihre Position definitiv zu groß.
Achtung: Riskieren Sie an der Börse nur so viel Geld, wie Sie sich wirklich entspannt leisten können.
Beobachten Sie Ihre Position regelmäßig – bei engagierten Aktienfans kann das ruhig täglich sein, bei entspannten Langfristinvestoren sollte es aber ruhig nur einmal pro Woche sein. Wenn Sie schon zu Beginn des Aktienkaufs Ihre Strategie und Stoppkurse festgelegt haben, kann doch gar nichts Überraschendes passieren, auf das Sie nicht vorbereitet wären, oder!?
Doch Achtung: Auch eine zu kleine Position kann falsch sein, denn es besteht die Gefahr, dass Sie die Position nicht ernst nehmen. »Wenn das Geld weg ist, isses halt weg, ich kümmere mich da gar nicht drum.« Wenn Sie so denken, heben Sie das Geld lieber ab und geben es der Dame mit der Büchse für die Bahnhofsmission.
Ihr Merkspruch: Nur wenn man eine Aktienposition konzentriert, aber ohne Emotionen wie Gier, Angst oder gar Panik steuern kann, hat man die Chance, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Ed Seykota (zu ihm gleich mehr) bringt es auf den Punkt: »Die Positionsgröße ist dann richtig, wenn wir viel Geld verdienen und dennoch dabei gut schlafen.« Das sind bei jedem andere Beträge, das müssen Sie für sich selbst auswürfeln.
Wenn Sie eine heiße Nachricht bekommen: Schmeißen Sie sie weg! (»Dash the flash right in the trash!«)
Wenn jemand bei Ihnen anruft und Ihnen die tolle Neuigkeit erzählt, dass Sie mit der Pfefferminzia-Aktie garantierte 1000 Prozent Gewinn machen: Legen Sie auf. Sie sind mit Sicherheit einer der Letzten, der davon erfahren hat, wenn es überhaupt stimmt.
Stattdessen verlassen Sie sich an der Börse – wie auch sonst meist in Ihrem Leben – besser auf Ihren eigenen gesunden Menschenverstand. Kaufen Sie Aktien von Unternehmen, deren Produkte Sie vielleicht sogar selbst verwenden und für gut erachten. Kaufen Sie Aktien von Spezialthemen aus den Bereichen, in denen Sie sich auskennen und von denen Sie wissen, dass dieses oder jenes Unternehmen in Ihrer Branche einen guten Ruf hat und dem wohl bald der Durchbruch bei der Erfindung der niemals klemmenden Einkaufswagenrolle gelingen wird.
Vielleicht sind gerade deshalb Frauen oft die besseren Investoren (ja, ich schreibe das in der Hoffnung, dass meine liebe Frau diese Zeilen nicht lesen wird), da sie mehr ihrem (Bauch-)Gefühl, man könnte auch sagen: ihrem gesunden Menschenverstand vertrauen als irgendwelchen Kennziffern und Formeln.
Wenn Ihnen all das zu kompliziert ist, sind Sie mit einem guten Aktienfonds oder ETF bestens bedient. Macht Ihnen der Gedanke, an der Börse mitzumischen, aber Spaß –
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