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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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vor allem um den Dax dreht. Dabei könnte es je nach Markt- und Unternehmenslage gute Gründe geben, sich statt Aktien der Deutschen Telekom mal ein paar Papiere von British Telecom ins Depot zu legen oder sich mit Toyota statt mit Daimler zu befassen. Ein gut gestreutes Depot sollte die Wirtschaftsräume Europa, Nordamerika und Ostasien abdecken und je nach Gusto mit ein paar Schwellenländern garniert sein.
    Tipp  In diesem Zusammenhang wird häufig dazu geraten, zur Reduzierung des Risikos die in fremder Währung notierenden Aktien gegenüber dem Euro abzusichern. Ich bin kein allzu großer Freund dieser Lehre, denn die Absicherung kostet Geld, und das mindert die Rendite. Umgekehrt können Aktien außerhalb der Eurozone auch zusätzliche Devisenkursgewinne bringen, wenn der Euro schwächelt. Da Aktien ohnehin ein langfristiges Investment sind, sollte ein internationaler Währungsmix auf Dauer eher zusätzliche Stabilität als zusätzliche Risiken bringen.
    Nun müssen Sie nicht befürchten, dass Sie mit 50 Einzelaktien aus aller Welt herumjonglieren müssen. Zu viel Diversifikation führt eher dazu, dass Sie den Überblick verlieren und auch mal den rechtzeitigen Ausstieg verpassen. Die ideale Depotgröße liegt irgendwo zwischen 7 und 15 Einzeltiteln – aber die sollten, wie schon erwähnt, sowohl branchenmäßig als auch regional gut gemischt sein.

Investieren im Club
    Börsenfieber und Vereinstradition – das lässt sich durchaus unter einen Hut bringen. Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen, aber bundesweit existieren nach Schätzungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ( DSW ) rund 7000 private Investmentclubs. Die Mitgliederstruktur ist so vielfältig wie die Einwohnerschaft Deutschlands: Vom Studenten bis zum Rentner, von der Hausfrau bis zum Manager finden sich ganz unterschiedliche Menschen zum gemeinsamen Investment zusammen.
    Ob spekulativ oder sicherheitsorientiert investiert wird, ob lieber auf Aktien oder Anleihen gesetzt wird, ob man Gewinne weiterlaufen lässt oder schnell Kasse macht – über all diese Fragen wird in regelmäßigen Sitzungen gemeinschaftlich entschieden, die meistens ein bis zwei Mal pro Monat stattfinden. Ebenso einträchtig werden die Gewinne aufgeteilt, und auch bei missglückten Spekulationen trägt jedes Clubmitglied sein Scherflein zum Verlustausgleich bei. Mit dem gemeinsamen Investment können nicht nur ähnlich wie bei der Fondsanlage auch kleine Beträge gut diversifiziert werden. Die Verwaltung der Papiere auf einem einzigen Depot sorgt überdies dafür, dass der Nebenkostenanteil für den einzelnen Teilhaber nur gering ausfällt.
    Finanziert werden die Börsengeschäfte von den regelmäßigen Mitgliedsbeiträgen. Die Verteilung von Gewinn und Verlust auf die einzelnen Mitglieder erfolgt bei professionell abrechnenden Clubs in ähnlicher Weise wie beim Aktienfonds. Mit dem Start des Investmentclubs wird festgelegt, wie vielen Anteilen eine Monatseinzahlung entspricht. Im monatlichen Rhythmus werden dann die aktuellen Kurswerte ermittelt, und Gewinne werden entsprechend ihrem Verhältnis zum alten Kontostand als neue Anteile gutgeschrieben. Vorteil dieser Vorgehensweise: Unterschiedliche Einzahlungssummen sowie Eintritt und Ausstieg von Mitgliedern können problemlos und buchhalterisch korrekt abgerechnet werden.
    Clubgründer sollten nicht nur beim Abrechnungsverfahren die richtige Auswahl treffen – bei der Rechtsform des Investmentclubs kann die falsche Entscheidung zu steuerlichen Verlusten führen. Wird die Rechtsform des eingetragenen Vereins gewählt, ist mangels Gemeinnützigkeit Körperschaftsteuer fällig. Die bessere Alternative stellt die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) dar, wobei jedoch immer Abgeltungsteuer fällig wird.
    Doch Vorsicht: Es gibt auch sogenannte Aktienclubs, die sich als einfache Interessensgruppe Gleichgesinnter tarnen und in Wirklichkeit eine ganz normale – wenn auch raffinierte – Finanzvertriebsfirma sind. Die schaffen es, dass die Kunden sogar noch Mitgliedsbeiträge bezahlen und glauben, einem Club anzugehören. Das ist in etwa so, als wenn die Deutsche Bank sich morgen zum »Geldclub« ernennt und Ihnen neben den üblichen Gebühren noch einen monatlichen Mitgliedsbeitrag abknöpft, mit dem dann Seminare – oder besser Verkaufsveranstaltungen – für Sie organisiert werden. Also wie immer: Vorsicht ist die Mutter der Schatzkiste.
    Tipp  Wenn Sie einen Investmentclub gründen wollen,

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