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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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Aufsichtsräte ja meist selbst Aktionäre und wollen auch im laufenden Jahr wieder schöne Weihnachtsgeschenke kaufen …
    Merke: Wenn ein Unternehmen über mehrere Jahre eine stabile Dividende bezahlt hat, dann muss es in den nächsten Jahren schon mächtig reinregnen, bevor es von dieser guten Sitte Abstand nimmt.
    Die wichtigsten Aktienstrategien
    Hier wird es wieder richtig spannend … und ich kann verstehen, wenn Sie die letzten Seiten über Bilanzkennzahlen übersprungen haben. Hätte ich wahrscheinlich auch gemacht, wenn ich das Buch nicht geschrieben hätte. Denn buchstäblich jeder, der die ersten Gehversuche an der Börse hinter sich hat, begibt sich sehr bald unweigerlich auf die Suche nach dem Stein der Weisen, also jener magischen Formel, mit deren Hilfe man unfehlbar Gewinne macht. Die MUSS es einfach geben. Die einen sind sich sicher, dass die Formel bereits gefunden ist. Sie laufen von Guru zu Guru, zahlen Unsummen für Fachliteratur, Computerprogramme und Seminare, nur um immer wieder enttäuscht zu werden. Nach vielen Jahren und teuren Selbsthilfetherapien kommt dann die Phase, in der sie vielleicht erkennen: »Die Formel ist noch gar nicht gefunden, ICH werde sie entdecken.« Und damit beginnt eine Phase, die so manche harmonische Beziehung gefährden kann. Monate vor dem PC folgen, in denen jede noch so verquaste Formel durchprobiert wird. »Die siebte Ableitung vom Aktienkursdurchschnitt der letzten 94 Tage verknüpft mit der Bohlenvariante des MACD in Abgleichung mit der aktuellen Mondphase, aber nur, wenn die japanischen Candlesticks keine Doji in der letzten Periode vorweisen.« So oder so ähnlich klingt es dann am heimischen Küchentisch, bevor die Freundin verzweifelt ihren Kopf an die Schranktür schlägt.
    Ich kann Ihnen von einem sehr guten Freund berichten, der das bereits seit 20 Jahren zelebriert. Stets berichtet er enthusiastisch, jetzt endlich das Geheimnis gelüftet zu haben, gefolgt von einer mehrminütigen Beschreibung der Ableitung und der unumstößlichen Erkenntnis, dass diese Variante im »Backtesting« (man rechnet anhand alter Kurse durch, was passiert wäre, wenn man auf diese Erleuchtung schon vor zwei Jahren gekommen wäre) ihn zum mehrfachen Millionär gemacht hätte.
    Doch einige Wochen später auf diese Gelddruckformel angesprochen, muss er einlenken: »Das konnte ja nicht gehen, ich habe … vergessen zu berücksichtigen … und außerdem …« Seit 20 Jahren gefolgt von den Sätzen: »… aber diesmal weiß ich, woran’s gelegen hat!« Und stets ergänzt unser gemeinsamer Freund Frank mit den Worten: »Ich kann’s abwarten …« Um es kurz zu machen: Sparen Sie sich den Aufwand. Es gibt diese Zauberformel nicht. Es gibt auch an der Börse nur Disziplin, harte Arbeit und wenige wichtige Grundlagen, um einigermaßen erfolgreich zu sein. Diese Grundlagen sind so simpel, dass es schon fast schmerzt. Und doch ist es mir ein Vergnügen, sie Ihnen zu verraten.
    Hier meine goldenen Regeln für ein erfolgreiches Handeln an der Börse, ohne sich zum seelischen Wrack zu machen:
    Bevor Sie eine Aktie kaufen, machen Sie sich einen klaren Schlachtplan. Der sieht wie folgt aus:
    1) Verluste rigoros begrenzen
    Machen Sie sich bereits vor dem Aktienkauf klar, was Ihr maximaler Verlust sein soll. Wer mit Charts arbeitet (diese mehr oder weniger bunten Bildchen, auch »Malen nach Zahlen für Erwachsene« genannt, von denen Sie auch hier im Buch welche finden), wählt zum Beispiel einen Ausstiegskurs kurz unter dem letzten erreichten Tiefpunkt der Aktie. Sie kaufen doch, weil Sie glauben, dass diese Aktie steigt. Wenn sie stattdessen aber fällt, müssen Sie sich schnellstmöglich eingestehen, dass Sie sich geirrt haben. Der Kauf war ein Fehler! Also sofort korrigieren und die Aktie verkaufen. Der erste Verlust ist der kleinste. Wenn Sie jedoch die Augen verschließen in der Hoffnung »Die erholt sich schon wieder«, begehen Sie einen der größten Fehler eines Aktienanlegers.
    Merke: Selbst eine Aktie, die 50 Prozent gefallen ist, kann weiter fallen.
    Am Parkett heißt es richtigerweise: »Schluss ist erst bei null.« Eine Aktie, die 50 Prozent gefallen ist (von 100 Euro auf 50 Euro), muss um 100 Prozent steigen, um wieder auf das ursprüngliche Niveau zu kommen (von 50 Euro auf 100 Euro)! Da die Psychologie einem hier gerne einen Streich spielt und man sich vielleicht zu beruhigen sucht mit Gedanken wie »Ich warte nur noch ein kleines bisschen, die steigt bestimmt

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