Cashkurs
ebensolche Produkte gekauft haben, weniger Zinsen bezahlen zu müssen. Bislang sind es nur Untersuchungen, aber was es nicht alles für Sauereien gibt …
In Verbindung mit einer meist recht geringen Grundverzinsung bieten viele Banken eine Prämie an, die je nach Spardauer steigt. Dieses Terrain eignet sich hervorragend zum Schönrechnen von Angeboten, denn mit ein paar einfachen Tricks kann eine niedrige Rendite mit eindrucksvollen Prozentzahlen garniert werden.
Nehmen wir mal als Beispiel einen Ratensparplan, der mit einer Grundverzinsung von 1,0 Prozent ausgestattet ist. Dafür wirbt die Bank mit einer »Zinsprämie«, die in den ersten beiden Jahren jeweils 30 Prozent und in den beiden Folgejahren jeweils 40 Prozent beträgt. Wahnsinn! – denkt der geneigte Kunde und hört schon die Kasse klingeln. Doch welche tatsächliche Jahresrendite streicht der Anleger nach vier Jahren ein? Ernüchternde 1,37 Prozent …
Der Trick dabei ist, dass mit der Prämie nur die Grundverzinsung im jeweiligen Jahr erhöht wird. Steigt der Zins von 1,0 Prozent um 30 Prozent an, ergibt das nicht 31 Prozent, sondern 1,3 Prozent. Merke: Wenn sich Prozente auf Prozente beziehen, kommen dabei meistens nur Promille heraus. Prost!
Auch bei den Sparprämien, die sich auf das eingezahlte Kapital beziehen, steht die tatsächliche Rendite in keinem Verhältnis zu den schönen Prämienprozenten. Grund dafür ist, dass es in den ersten Jahren nur minimale Prämienzahlungen gibt. Dieses Manko schleppen Sie als Anleger natürlich in den Folgejahren mit, so dass der reale Ertrag längst nicht so schnell ansteigt wie die Prämien.
Tipp Lassen Sie sich von Prämienprozenten nicht blenden, und verlangen Sie, dass die Bank für die in Frage kommende Spardauer den Effektivzins ausweist. Bei variabler Verzinsung achten Sie darauf, dass die Bank von einem konstanten Basiszins ausgeht, damit die einzelnen Angebote vergleichbar bleiben.
Sparen und Anlegen mit Bundeswertpapieren
Schätzchen oder Schulden – es kommt auf den Blickwinkel an: Was privaten Anlegern in Form von Bundesschatzbriefen (auch als »Schätzchen« bezeichnet), Finanzierungsschätzen des Bundes, Bundesobligationen oder Tagesanleihen angeboten wird, das sind die Schulden von Vater Staat. Allerdings nur ein kleiner Teil davon, denn nach Expertenschätzungen halten private Sparer nur etwa ein Prozent der Bundesschulden. Den überwiegenden Rest borgt sich die Bundesrepublik Deutschland über Anleihen und Kredite bei Banken, Investmentfonds, Versicherungen, Pensionskassen und anderen Großinvestoren.
Wenn Sie Geld in Bundeswertpapiere investieren, leihen Sie dem Staat Geld. Ihr Risiko als Gläubiger hält sich dabei in Grenzen, denn seit ihrer Gründung hat die Bundesrepublik ihre Schulden brav und pünktlich zurückgezahlt. Gut, das sind nun gerade einmal etwas mehr als 60 Jahre, und die Geschichte aller Staaten ist seit Beginn des Schuldenmachens von Staatspleiten durchzogen. In den letzten 300 Jahren war Deutschland sechsmal pleite, alleine im letzten Jahrhundert zweimal. Im Schnitt also alle 50 Jahre eine deutsche Pleite. Jetzt sind schon wieder 60 Jahre um … Daher kann man auch hier immer nur von relativer Sicherheit sprechen. Doch was bleibt uns übrig, das einzig Sichere ist nun mal der Tod, und das ist nun wirklich keine Investmentalternative.
Immerhin sind die Zinszahlungen auf die Staatsschulden inzwischen der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt. 2010 waren das beeindruckende 39 Milliarden Euro. Da sind die Bundesländer und Gemeinden noch nicht mal mit einbezogen. Das bezahlen Sie mit Ihren Steuern, na ja, zumindest einen kleinen Teil davon. Was liegt also näher, als sich diese Zinsen vom Staat wieder auszahlen zu lassen.
Ob sich die Bundesschulden als Geldanlage auch finanziell für Sie rechnen, hängt davon ab, wie die Konditionen im Vergleich zu ähnlich gestrickten Bankangeboten sind. Denn die Bundesrepublik muss sich hier dem Wettbewerb stellen und hat dabei längst nicht immer die Nase vorn. Grund dafür ist die im Jahr 2000 gegründete Deutsche Finanzagentur, deren alleiniger Zweck es ist, als zentrale Stelle die Plazierung von Bundesschulden am Kapitalmarkt zu verwalten: Ziel sei es, so hieß es damals, bis zum Jahr 2014 die Zinskosten um 500 bis 750 Millionen Euro zu senken. Und das funktioniert nur, wenn man die Investoren nicht mit üppigen Zinsen verwöhnt.
Immerhin zeigt sich die Deutsche Finanzagentur noch bescheiden, wenn es um das
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