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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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vertraut, ich habe Sie mit den Chancen und Risiken des jeweiligen Kapitalmarktsegmentes bekannt gemacht – und nun widme ich dieses Kapitel der anspruchsvolleren Frage der Direktanlage.
    Warum anspruchsvoll? Nun, Sie müssen Ihren individuellen Ansprüchen bei der Auswahl der Einzeltitel Rechnung tragen. Und dafür muss man sich erst einmal auskennen …
    Und warum ich gerade die Baufinanzierung erst so spät abhandle? Sie sind immerhin schon auf Level 3 angekommen, während Sie im Bekanntenkreis wahrscheinlich etliche Häuslebauer mit nicht allzu viel tiefer gehendem Finanzwissen aufzählen könnten …
    Sagen wir es mal in aller Klarheit: Die Tatsache, dass jemand etwas tut, bedeutet noch lange nicht, dass er sich aller Konsequenzen auch bewusst ist. Immer wieder stelle ich fest, dass Menschen mit einer bemerkenswerten Unbekümmertheit den Schritt in die eigenen vier Wände wagen. Häufig geht das glücklicherweise gut, aber viel zu oft endet der Traum vom Eigenheim als finanzieller und sogar familiärer Alptraum.
    Deshalb halte ich es für ungemein wichtig, dass beim Kauf einer Immobilie ein solider Grundstock an Allgemeinwissen zum Thema Finanzen vorhanden ist und dass die zentralen Fragen der Finanzplanung – nämlich die der Liquiditätsreserve, des Sparens auf Anschaffungen und der Altersvorsorge – geklärt sind.
    Natürlich kommt in diesem Abschnitt auch zur Sprache, wie Sie mit dem sorgfältigen Vergleich von Finanzierungsangeboten viel Geld sparen können und welche Kriterien eine solide durchgeplante Baufinanzierung erfüllen sollte. Aber das ist nur ein Teil des Ganzen: Die Entscheidung für die eigenen vier Wände beeinflusst ein Leben auf Jahrzehnte hinaus, und zwar nicht nur in finanzieller Hinsicht. Und mit genau diesem Aspekt geht es los, bevor ich mich den kredittechnischen Fragen widme.

Die Mär von der eingesparten Miete
    Wer sich so früh wie möglich vom Mieterdasein verabschiedet und in die eigenen vier Wände zieht, spart langfristig Geld – so behaupten es zumindest viele Anbieter aus der Immobilien- und Baufinanzierungsbranche. »Eigenheim statt Mietwohnung ist die ideale Vorsorge«, werben Banken und Bausparkassen und rechnen vor, wie viele hunderttausend Euro ein Mieter im Lauf der Jahrzehnte an den Wohnungs- oder Hauseigentümer überweist.
    Um es gleich knallhart auf den Punkt zu bringen: Vergessen Sie diesen Blödsinn! Das sind nichts anderes als Werbesprüche, die man nur zu gerne glaubt, um eine Rechtfertigung für sich und meist auch den skeptischen Lebenspartner zu haben, bevor man endlich den eigenen Traum in die Realität umsetzt.
    Doch der Reihe nach: Wenn Ihnen der Kauf eines Hauses billig erscheint angesichts der Tatsache, dass sich die Mietzahlungen im Lauf von 30 Jahren auf insgesamt 300000 Euro oder noch mehr summieren können, haben Sie sich schon aufs mathematische Glatteis begeben. Bei der finanziellen Vergleichsrechnung ist nämlich entscheidend, welche Zahl am Ende herauskommt. Dabei zeigt sich, dass schon kleine Änderungen bei den verschiedenen Einflussgrößen das Pendel mal zugunsten des Mieters und mal zugunsten des Eigentümers ausschlagen lassen.
    So sind beim Kauf eines Eigenheims die Finanzierungszinsen und die Wertentwicklung die wichtigsten Einflussgrößen. Während die Kreditzinsen auf Basis einer langen Zinsbindung verlässlich kalkuliert werden können, ist die Wertsteigerung eines Hauses mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Wichtig dabei: Der Wertzuwachs bezieht sich fast ausschließlich auf den Grundstückspreis und nicht auf die Bausubstanz – denn aus dem einstigen Neubau wird im Lauf der Zeit ein renovierungsbedürftiger Altbau.
    Denken Sie an ein Haus, das vor 20 oder 30 Jahren nach den damals üblichen Maßstäben gebaut wurde. Wärmedämmung war eine ökologische Spinnerei, Wasserzisternen und Solaranlagen weitgehend unbekannt. Elektrische Bussysteme, automatische Rollläden und Fußbodenheizung, die heute fast zur Grundausstattung gehören, waren damals kaum ein Thema oder gänzlich unbekannt. Wenn Sie heute ein 25 Jahre altes Haus verkaufen wollen, können Sie sich schon mal auf solche Sätze des potenziellen Käufers einstellen: »Kann ich mal den Energiepass sehen? Wie? Keine zwanzig Zentimeter Wärmedämmung? Die Fenster entsprechen aber schon längst nicht mehr dem Dämmstandard. Wissen Sie, was da an Heizkosten auf mich zukommt? Da muss ich ja Zigtausende nachinvestieren. Das werde ich natürlich vom Kaufpreis abziehen,

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