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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Schritte, und dann sah ich, wie die Tür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Von der Gestalt, die hereingekommen und wieder gegangen war, hatte ich nur einen Blick erhaschen können. Dieser mysteriöse Mensch war im Dunkeln geblieben, so daß ich ihn nicht hatte erkennen können.
    Ich sprang aus dem Bett und schaltete die kleine Nachttischlampe an. Dann zog ich meinen Bademantel über und ging zur Tür. Die Lichter im Flur waren gedämpft, so daß die Schatten, die sie warfen, größer und länger waren. Ich glaubte zu hören, wie eine Tür geschlossen wurde, und ging weiter, um zu lauschen und nachzusehen, aber ich sah niemanden. Konnte es Jillian gewesen sein? fragte ich mich. Hatte sie die schlafende Martha überlistet und war zu meinem Zimmer gekommen? Oder war es Tony, der gekommen war, um mir etwas zu erzählen, und der dann seine Meinung geändert hatte? Ich lauschte noch eine Zeitlang und drehte mich dann um, um in mein Zimmer zurückzugehen. Da fühlte ich Feuchtigkeit unter meinen Füßen. Ich kniete mich nieder und befühlte den Teppich. Wer es auch gewesen war, er hatte den Regen mit ins Haus gebracht.
    Besorgt und verwirrt ging ich wieder ins Bett. Bis jetzt hatte ich es nicht für nötig gehalten, meine Schlafzimmertür abzuschließen, aber nun tat ich es. Trotzdem blieb ich noch lange wach. Als ich endlich einschlief, war es wie eine Erleichterung für mich. Am Morgen erwachte ich von den typischen Geräuschen eines Hauses, das allmählich wieder belebt wird – Dienstboten eilen hin und her, Fenster und Vorhänge werden geöffnet, das Frühstück wird bereitet. Ich horchte einen Augenblick lang darauf; dann setzte ich mich schnell im Bett auf.
    Hatte ich mir meinen nächtlichen Besucher nur eingebildet? Oder geträumt? Ich zog den Bademantel und die Hausschuhe an und ging zu meiner Schlafzimmertür. Sie war abgeschlossen. Wenn ich das nicht geträumt hatte, war alles andere auch kein Traum gewesen. Ich öffnete die Tür und schaute mir den Teppich im Flur an. Die Feuchtigkeit war zwar nicht mehr zu sehen, aber es gab andere Spuren. Irgend jemand hatte ein bißchen Schmutz hinterlassen. Wer war das gewesen?
    Ich zog mich schnell an, fest entschlossen, das Rätsel zu lösen. Tony konnte ich nicht fragen. Er hatte früh gefrühstückt und war schon längst zur Arbeit gefahren. Deshalb schnappte ich mir im Eßzimmer Curtis und fragte ihn, ob er etwas wüßte. Aber das war nicht besonders klug von mir. Der Mann war fürchterlich entsetzt und dachte wohl, ich hätte eine Bestätigung von Rye Whiskeys Erzählungen von übernatürlichen Dingen erlebt.
    »Nein, Mrs. Stonewall«, sagte er. »Ich bin nicht herumgelaufen und habe auch niemanden gesehen. Aber es ist nicht das erste Mal, daß man jemanden durch das Haus hat wandern hören. Rye Whiskey sagt, das muß wohl einer von Mr. Tattertons Vorfahren sein. Er meint, daß vielleicht einmal einer ermordet worden ist und daß nun dessen Seele Erlösung sucht.«
    »Das ist ja lächerlich. Sagen Sie Rye, daß ich mit ihm reden möchte.«
    »Sehr wohl, gnädige Frau«, sagte Curtis und verschwand. Ein paar Minuten später kam Rye. Der stämmige, grauhaarige, schwarze Mann sah aus, als wenn er selbst die ganze Nacht wach gewesen wäre.
    »Wie ist das mit dem ermordeten Vorfahren, der nachts durch unsere Hallen wandelt? Glaubst du nicht, daß du mit deinen Geschichten allmählich ein bißchen zu weit gehst, Rye? Curtis glaubt dir schon, und Martha Goodman sagt, den anderen Dienstboten zittern schon die Knochen.«
    Er lächelte mich an und schüttelte den Kopf.
    »Sie haben ihn letzte Nacht gehört, nicht wahr, Miss Heaven?« Er nickte, als ob er mich damit zu einer Antwort zwingen könnte.
    »Ich habe etwas gehört und habe einen Blick auf jemanden werfen können, aber das war kein Geist«, sagte ich.
    »Ich habe ihn auch gehört«, sagte Rye.
    »Und du hast deine Ängste ertränkt, hast dich in den Schlaf getrunken?« fragte ich. »War es nicht so?« Er mußte es mir nicht bestätigen, ich sah es an seinem Gesicht. »Die Dienstboten werden richtig verstört, Rye. Möchtest du Mr. Tatterton erzählen, was hier los ist?«
    »Er weiß es schon, Miss Heaven«, sagte Rye und beugte sich zu mir vor. »Ich habe ihn schon selbst des Nachts herumlaufen sehen, wie er gelauscht hat und gesucht. Wer weiß«, Rye richtete sich wieder auf, »vielleicht hat Mr. Tatterton seinen toten Verwandten schon getroffen?«
    Einen Moment lang schaute ich ihn nur an.
    »Das ist doch

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