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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zu halten, dachte ich mir. Troy war tot und Jillian nur noch ein Schatten ihrer selbst. Wir waren alles, was er noch hatte. Ich konnte verstehen, daß er auf alles eifersüchtig war, was meine Aufmerksamkeit von Farthy ablenkte. Tony war anders als Luke. Trotz all seiner Macht und all seinem Geld konnte er nicht die Vergangenheit ausschalten, die Erinnerungen löschen und ganz von neuem anfangen. Ich mußte einfach seine standhafte Hingabe und Loyalität bewundern, obwohl sicher einige sagen würden, daß mein weitaus ärmerer Vater, der jetzt der Besitzer eines Zirkus war, sich einfacher tat.
    »Magst du noch einen Brandy, ehe du schlafen gehst?« fragte Tony, als wir uns Farthy näherten. »Ich brauche immer ein bißchen Zeit, bis ich zur Ruhe komme.«
    Ich stimmte zu, und wir gingen direkt in das Wohnzimmer, wo Curtis schon ein Feuer im Kamin angezündet hatte. Er brachte uns Drinks, und Tony und ich sprachen noch über das Stück, über einige Leute, denen er mich vorgestellt hatte, und über weitere Pläne für die Tatterton-Spielzeugwerke. Schließlich war ich so müde, daß ich mich entschuldigte und zu meinem Zimmer ging. Er blieb noch sitzen, trank Brandy und starrte in das Feuer.
    Oben am Treppenabsatz blickte ich in die Richtung von Jillians Zimmer und sah, daß Martha Goodman mir zuwinkte. Sie trug einen Bademantel und Hausschuhe und wirkte mehr als verstört.
    »Sie hat eine schlechte Nacht«, flüsterte sie. »Immer, wenn das Wetter so ist wie heute, geht es ihr schlecht.«
    »Haben Sie ihr die Medikamente gegeben?«
    »Ja, aber sie wirken heute nacht nicht richtig.« Sie runzelte die Stirn und schüttelte dabei den Kopf.
    »Ist sie ruhelos?« Der Wind, der von der See kam, frischte auf, und selbst in den tiefsten Nischen des großen Hauses konnte man ihn hören, wie er über das Dach fegte und an den Fensterläden rüttelte.
    »Ja, sie redet über Abdulla Bar. Sie behauptet, gehört zu haben, wie das Pferd um das Haus herumgaloppiert sei und gewiehert habe. Sie war so fest davon überzeugt, es gehört zu haben, daß ich mich zugegebenermaßen habe davon einfangen lassen. Vorhin habe ich tatsächlich Curtis losgeschickt, der feststellen sollte, ob sich irgendein Pferd losgerissen hat. Natürlich waren alle im Stall.«
    »O je. Soll ich Mr. Tatterton rufen? Vielleicht können wir…«
    »Nein, nein, ich wollte nur mit jemand anderem reden als mit den Dienstboten. Manchmal gehen sie mir mehr auf die Nerven als Mrs. Tatterton.« Sie drückte meine Hand. »Es ist schon in Ordnung. Es wird schon wieder. Gehen wir besser schlafen. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Rufen Sie mich, wenn es Probleme gibt. Zögern Sie nicht.«
    »Vielen Dank, Mrs. Stonewall. Ich bin so froh, daß Sie sich entschlossen haben, hier zu bleiben. Es ist beruhigend, Sie am anderen Ende des Flurs zu wissen«, sagte sie erleichtert.
    »Gute Nacht, Martha.« Ich streichelte ihre Hand und ging dann in mein Zimmer.
    Als ich zu Bett ging, begann es heftig zu regnen. Hart schlugen die Tropfen gegen die Scheiben. Für mich klang es, als würden viele winzig kleine Geschöpfe an den Fenstern hin und her eilen. Beim Hinausblicken war es, als wenn ich gegen einen schwarzen Samtvorhang schauen würde. Nur gelegentlich machte ein zur Erde zuckender Blitz Wahrnehmungen in dieser Dunkelheit möglich, und wenn solch ein Ausbruch himmlischer Elektrizität den kalten, pechschwarzen Himmel aufriß, verzerrte sein Licht alles Erkennbare. Alles sah aus, als wäre es im Fluß, änderte seine Form, dehnte sich und wogte. Es war eine Welt aus einem Alptraum. Es war eine Nacht, in der man leicht Geister sehen konnte. Ich zog meine Vorhänge fest zu und schlug die Patchworkdecke auf meinem Bett zurück. Ich konnte es nicht abwarten, endlich einzuschlafen und in der warmen hellen Morgensonne wieder aufzuwachen.
    Ich löschte das Licht, zog die Decke bis zu den Schultern hoch, kuschelte mich tief in ihre Wärme und schloß die Augen. Glücklicherweise schlief ich sofort ein.
    Ich hatte noch nicht lange geschlafen, als ich plötzlich wieder erwachte. Es war stockdunkel in meinem Schlafzimmer. Aber ich spürte, daß jemand da war. Ich war durch das leise Klicken des Türschlosses aufgewacht. Einen Moment lang starrte ich in die Dunkelheit und erkannte undeutlich eine Gestalt.
    »Wer ist da?« fragte ich mit einem rauhen Flüsterton. Mein Herz begann heftig zu schlagen. Ich fühlte, wie das Entsetzen in mir hochkroch. »Ist dort jemand? Tony?«
    Ich hörte

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