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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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in seinen Armen. Ich wandte ihm meinen Kopf zu, und nun waren sich unsere Gesichter so nahe, daß sich unsere Lippen beinahe berührten. Ich verspürte ein warmes Glühen, das ein zauberhaft sanftes Kribbeln auslöste.
    »So könnte ich dich immer und ewig halten«, flüsterte Luke. Sein Blick war so durchdringend, daß es mir vorkam, als blickte er mir in die Seele.
    »Was wäre, wenn ich das von dir verlange? Mich für immer und ewig so zu halten?« sagte ich kokett.
    Er lächelte und küßte mich auf die Stirn. Ich schloß die Augen.
    »Ich werde dich nicht absetzen, bevor du es mir nicht befiehlst.«
    »Laß uns spielen«, schlug ich vor. »Laß uns so tun, als ob ich in Farthy in diesem schrecklichen Zimmer schlafen würde und mich der leibhaftige Teufel verflucht hätte. Setz mich wieder aufs Bett«, befahl ich. Er lächelte und gehorchte. Ich legte meine Arme an die Seite und schloß die Augen.
    »Ich stürme zur Tür herein!«
    »Ja«, sagte ich und freute mich, daß er die Herausforderung angenommen hatte. »Und dann siehst du mich, und es bricht dir das Herz.« Ich hielt meine Augen fest verschlossen.
    »Ja, weil ich glaube, daß du nie mehr aufwachen wirst und ich dich für immer und ewig verloren habe.«
    »Aber du erinnerst dich an den Zauber. Vor langer Zeit wurde dir prophezeit, daß du die schlafende Prinzessin wachküssen mußt. Und dein Kuß muß aufrichtig sein«, fügte ich hinzu.
    Er antwortete nicht, und einen Augenblick lang dachte ich, das Spiel sei zu Ende. Ich wagte allerdings nicht, die Augen zu öffnen. Und dann geschah es. Erst spürte ich, wie er sich über mich beugte… dann fühlte ich sein Gesicht näher und näher kommen… und dann… berührten sich unsere Lippen zu einem langen Kuß…
    »Er sollte aufrichtig sein«, flüsterte Luke, und ich öffnete die Augen. Ich wollte ihn zu mir herunterziehen, aber der Ausdruck in seinen Augen nahm mir den Atem, so daß ich mich nicht bewegen konnte.
    Dann lächelte er.
    »Es hat geklappt! Du bist wach.«
    Er hob mich wieder auf seine Arme.
    »Mein Prinz«, sagte ich und umarmte ihn noch fester.
    »Und nun bleibt nur noch, dich hinaus- und davonzutragen.« Er hielt mich auf diese Weise einige Zeit lang. Falls es ihm Mühe machte, so zeigte er es zumindest nicht. Schließlich mußte ich lachen.
    »In Ordnung, mein Prinz, setz mich in den Stuhl. Ich glaube dir.« Ich befürchtete, jemand könnte ins Zimmer kommen und uns in dieser Stellung vorfinden.
    Er ließ mich unendlich sanft herab und trat dann zurück.
    »Wie findest du, daß ich aussehe? Sag die Wahrheit«, fuhr ich hastig fort. Ich fürchtete tatsächlich, ich könnte durch die ganzen Aufregungen meine Schönheit eingebüßt haben!
    »Nun ja… Du bist dünner. Und an diese Haarfarbe kann ich mich kaum gewöhnen, fürchte ich.«
    »Ab morgen werde ich wieder meine natürliche Haarfarbe haben.«
    »Abgesehen davon… siehst du nicht anders als sonst aus. Genauso hübsch wie immer.«
    »Luke Toby Casteel, du würdest mich sogar als hübsch bezeichnen, wenn mein Gesicht mit Windpocken übersät wäre«, scherzte ich, um meine Erleichterung zu verbergen.
    »Ich erinnere mich noch daran, als das wirklich so war. Ich fand dich damals trotzdem hübsch… und später fand ich dich entzückend.« Er konnte nicht stillsitzen. »Soll ich dich irgendwo hinfahren?«
    »Nein, ich werde eine Weile hierbleiben.«
    Er nickte und richtete seine dunkelblauen Augen auf mich.
    »Als ich dich vorhin betrachtete, wie du die Augen geschlossen hattest, da… da wollte ich nicht nur so tun als ob. Es sollte ein echter Kuß sein, Annie«, gestand er.
    »Es war ein echter Kuß«, sagte ich, »ein wunderbarer Kuß.«
    Er nickte und blickte dann hastig zur Seite, als hätte er bereits zu viel gesagt.
    »O Luke, ich habe dich so vermißt.«
    Er schob die Zähne vorsichtig über seine Unterlippe und nickte leicht. Ich bemerkte, daß in seinen Augen Tränen standen.
    »Ah, du bist ja schon auf. Das ist gut.« Plötzlich stand Fanny in der Tür. »Soll ich dir beim Waschen helfen?«
    »Ja, Tante Fanny.«
    »Okay. Luke, du verziehst dich am besten; und ich helf Annie beim Aufstehen.«
    »Ich werde ihr das Frühstück heraufbringen«, erbot er sich und ging zur Tür.
    »Luke«, rief ich. Er drehte sich blitzschnell um. »Danke, aber von jetzt an wird nicht mehr im Bett gegessen. Es gibt keine Invaliden mehr in diesem Haus.«
    Er lächelte. »Großartig. Wir werden, sooft du willst, das Gehen mit dir üben.« Er sah zu

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