Castle 1 - Castle, R: Castle 1
Windschutzscheibe. Alles, was er sagte, war: „Grün.“
„Hey, Mann, allein der Gedanke zählt“, sagte Raley. Rook, Roach sowie einige andere Detectives und Streifenpolizisten hatten sich im Pausenraum des Reviers versammelt. Sie standen um die geöffnete Cupcakes-Schachtel herum, die er auf der Fahrt so sorgfältig festgehalten hatte. Die Auswahl an Buttercremezuckerguss, Sahnecremes und Schokolade war geschmolzen und zu etwas zusammengelaufen, das man mit viel gutem Willen als Cupcake-Matsch bezeichnen konnte.
„Nein, so einfach ist das nicht“, widersprach Ochoa. „Der Mann hat uns Cupcakes versprochen. Ich will keinen Gedanken, ich will einen Cupcake.“
„Ich sage Ihnen doch, dass die hier völlig in Ordnung waren, als wir die Bäckerei verließen“, beharrte Rook, aber der Raum leerte sich um ihn herum, ohne dass jemand seine gute Tat würdigte. „Es liegt an der Hitze, die lässt einfach alles schmelzen.“
„Lassen Sie sie noch ein wenig länger draußen liegen. Ich komme mit einem Strohhalm wieder“, sagte Ochoa. Dann gingen er und Raley in den Hauptraum hinüber. Als sie dort ankamen, aktualisierte Detective Heat gerade das Mordfallbrett.
„Es füllt sich langsam“, bemerkte Raley. Wenn dieser Punkt in einer Mordermittlung erreicht war, gab es immer gemischte Gefühle. Man empfand Zufriedenheit beim Anblick des Bretts, das voller Fakten und Daten war, doch sie wurde durch die offensichtlichste Tatsache gedämpft: Nichts auf dieser Tafel hatte zur Aufklärung des Falls beigetragen. Aber sie alle wussten, dass es sich um einen voranschreitenden Prozess handelte, und jede noch so kleine Information, die sie der Tafel hinzufügten, brachte sie einen Schritt näher an die Lösung heran.
„Also“, sagte Nikki zu ihrem Team, „Morgan Donnellys Alibi wurde von den Verantwortlichen des Tribeca Filmfestivals bestätigt.“ Als Rook den Raum betrat und mithilfe eines Löffels einen Cupcake aus einem Pappbecher aß, fügte sie hinzu: „Um ihrer Cupcakes willen hoffe ich, dass die Hitzewelle bis April vorbei ist. Roach, haben Sie mit Kimberly Starrs Schönheitschirurgen gesprochen?“
„Ja, und ich denke darüber nach, mir demnächst etwas Hässliches entfernen zu lassen, das mich schon seit zwei Jahren stört.“ Raley machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Ochoa.“
„Sehen Sie, Detective Heat?“, sagte sein Partner. „Ich opfere mich für ihn auf, und zum Dank muss ich mir so was den ganzen Tag anhören.“ Dann wandte sich Ochoa seinen Notizen zu. „Das Alibi der Witwe stimmt. Sie hatte einen kurzfristigen Termin für eine ‚Beratung‘ und tauchte um Viertel nach eins in der Praxis auf. Das passt zu ihrem Aufbruch von dem Eisladen in der Amsterdam Avenue um eins.“
„Sie hat es in fünfzehn Minuten rüber auf die East Side geschafft?“, fragte Heat erstaunt. „Da muss sie sich aber sehr beeilt haben.“
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, meinte Rook.
„Also gut“, fuhr Nikki fort, „Mrs. Starr hat tatsächlich die Wahrheit gesagt, als sie uns erzählte, dass sie sowohl ihren Ehemann als auch Barry Gable mit Dr. Botox betrogen hat. Aber damit wissen wir nur, wo
sie
sich zum Zeitpunkt des Mordes aufgehalten hat. Überprüfen Sie sämtliche Telefonate, die sie und der Arzt getätigt haben, und finden Sie heraus, ob Anrufe an Miric oder Pochenko darunter sind, nur im sicherzugehen.“
„Geht klar“, sagten Roach gleichzeitig und lachten dann.
„Siehst du? Ich kann dir einfach nicht lange böse sein“, sagte Ochoa.
An diesem Abend versuchte sich die Dunkelheit durch die schwüle Luft außerhalb des Reviers in der Zweiundachtzigsten Straße West zu drängen. Nikki Heat trat nach draußen und trug den Karton aus dem Museumsladen des Metropolitan mit ihrem John-Singer-Sargent-Kunstdruck darin. Rook stand an der Bordsteinkante. „Ich habe einen Fahrdienst gerufen. Soll ich Sie nach Hause bringen?“
„Nein, schon in Ordnung. Und danke noch mal hierfür. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.“ Sie machte sich in Richtung Columbus Avenue zur U-Bahn-Station in der Nähe des Planetariums auf. „Aber Sie werden feststellen, dass ich es trotzdem behalte. Gute Nacht.“
Als sie die Ecke erreichte, lief Rook neben ihr her. „Wenn Sie schon darauf bestehen, Ihre Unerschrockenheit unter Beweis zu stellen, indem Sie zu Fuß gehen, dann lassen Sie mich das wenigstens für Sie tragen.“
„Gute Nacht, Mr. Rook.“
„Warten Sie.“ Sie blieb stehen, machte aber
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