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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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begeistert davon, dass die Streifenpolizisten wissen würden, wann Rook ihre Wohnung verließ, selbst wenn es bald sein würde. „Das ist wirklich nett von Ihnen, Captain, aber ich bin ein großes Mädchen. Ich befinde mich sicher in meiner Wohnung, die Tür und sämtliche Fenster sind verschlossen, ich bin bewaffnet, und ich denke, es wäre besser für unsere Stadt, wenn sie diesen Wagen vor meiner Tür an einem anderen Ort einsetzen würden.“
    „Also gut“, gab er nach. „Aber verriegeln Sie die Tür doppelt. Sie lassen heute Abend keine fremden Männer in Ihre Wohnung, klar?“
    Sie sah zu Rook, der an der Küchentheke lehnte und sich ein Geschirrtuch voller Eiswürfel gegen das Gesicht hielt, und sagte: „Keine Sorge, Captain. Ach, und danke.“ Sie beendete das Gespräch und meinte: „Die brauchen mich heute Abend nicht.“
    „Also hat Ihr offensichtlicher Versuch, meinen Besuch abzukürzen, nicht funktioniert.“
    „Halten Sie den Mund und lassen Sie mich das mal ansehen.“ Sie ging zu ihm, und er ließ das Handtuch sinken, damit sie einen Blick auf seinen verletzten Kiefer werfen konnte. „Es ist keine Schwellung zu erkennen, das ist ein gutes Zeichen. Wenn Sie nur zweieinhalb Zentimeter näher an meinem Fuß gewesen wären, hätten Sie die nächsten zwei Monate Suppe durch einen Strohhalm getrunken.“
    „Moment mal, das war Ihr
Fuß
?“
    Sie zuckte mit den Schultern und sagte: „Ja?“ Dann legte sie ihre Fingerspitzen auf seinen Kiefer. „Bewegen Sie ihn noch mal.“ Rook gehorchte. „Tut das weh?“
    „Ich glaube, bis auf meinen Stolz wurde nichts verletzt.“
    Sie lächelte, ließ ihre Finger für einen Moment auf seinem Gesicht verweilen und streichelte über seine Wange. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, und er sah sie auf eine Weise an, die ihr Herz zum Rasen brachte. Nikki wich zurück, bevor sie der magnetischen Anziehung nicht mehr widerstehen konnte. Sie machte sich plötzlich Sorgen, dass sie tief im Inneren eine Art Freak sein könnte, den Tatorte antörnten. Zuerst auf Matthew Starrs Balkon und nun hier in ihrer Küche. Es gab Schlimmeres, als ein Freak zu sein, fand sie, aber warum ausgerechnet Tatorte? Das war eindeutig der gemeinsame Nenner. Nun ja, das und Rook.
    Er ließ das Eis aus dem Handtuch ins Spülbecken fallen, und während er damit beschäftig war, rasten ihre Gedanken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, ihn mit in ihre Wohnung zu nehmen? Vielleicht maß sie seinem Besuch zu viel Bedeutung bei. Manchmal ist eine Zigarre eben nur eine Zigarre, oder? Und manchmal kam man eben nur wegen etwas Eis mit rauf in die Wohnung, weil man etwas Eis brauchte. Ihr Atem ging allerdings immer noch ein wenig zu schnell, weil sie ihm so nahe gewesen war. Und dieser Blick.
Nein
, sagte sie sich und traf ihre Entscheidung. Die beste Vorgehensweise war, nichts zu forcieren. Er hatte sein Eis und sie hatte ihr Versprechen gehalten. Ja, das Klügste wäre wohl, an dieser Stelle einen Schnitt zu machen und ihn wegzuschicken. „Wollen Sie noch auf ein Bier bleiben?“, fragte sie.
    „Ich bin nicht sicher“, sagte er in ernstem Tonfall. „Ist Ihr Bügeleisen ausgesteckt? Moment, der Strom ist ja ausgefallen, also muss ich nicht befürchten, dass mein Gesicht gebügelt werden könnte.“
    „Sie sind echt witzig. Wissen Sie was? Ich brauche dieses blöde Bügeleisen gar nicht. Ich habe da drüben einen Bagelschneider und Sie wollen nicht wissen, was ich damit anstellen kann.“
    Er schluckte kurz und sagte dann: „Bier klingt gut.“
    Es war nur noch ein Samuel Adams im Kühlschrank, also beschlossen sie, es sich zu teilen. Rook meinte, es mache ihm nichts aus, aus der gleichen Flasche zu trinken, doch Nikki holte ihnen Gläser. Während sie sie aus dem Schrank nahm, fragte sie sich, was sie dazu bewogen hatte, ihn zum Bleiben zu überreden. Sie verspürte einen unanständigen Nervenkitzel und lächelte bei dem Gedanken daran, wie Stromausfälle und heiße Nächte eine gewisse Gesetzlosigkeit förderten. Vielleicht brauchte sie wirklich Schutz – vor sich selbst.
    Rook und sein virtuelles Feuerzeug verschwanden mit dem Bier im Wohnzimmer. Nikki durchsuchte die Küchenschublade unterdessen nach ein paar Kerzen. Als sie ins Wohnzimmer kam, stand Rook vor der Wand und rückte den gerahmten John-Singer-Sargent-Druck hin und her. „Sieht das für Sie gerade aus?“
    „Oh …“
    „Ich weiß, das ist ein wenig dreist. Aber wir wissen doch beide, dass ich Probleme damit habe,

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