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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Grenzen zu akzeptieren, nicht wahr? Sie können es auch woanders hinhängen, ganz wie Sie wollen. Ich dachte mir nur, ich tausche Ihr Andrew-Wyeth-Poster mal schnell dagegen aus, damit Sie es sich besser vorstellen können.“
    „Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Es gefällt mir dort. Lassen Sie mich etwas mehr Licht machen, damit ich es mir besser ansehen kann. Es könnte tatsächlich seinen Platz gefunden haben.“ Nikki entzündete ein Streichholz, und die kleine Flamme hüllte ihr Gesicht in einen goldenen Schein. Sie nahm ein kleines gläsernes Windlicht vom Bücherregal und zündete den Docht der Kerze an.
    „Welches davon sind Sie?“, fragte Rook. Als sie aufsah, deutete er auf den Kunstdruck. „Die kleinen Mädchen mit den Lampions. Sie machen gerade das Gleiche, und ich frage mich, ob Sie sich selbst als eines der beiden sehen.“
    Sie ging zum Couchtisch und stellte ein Paar Kerzen auf. Als sie sie anzündete, sagte sie: „Ich bin keines der beiden. Ich mag einfach nur die Atmosphäre, die das Bild ausstrahlt. Die Stimmung, die es einfängt. Das Licht, die Festlichkeit, ihre Unschuld.“ Sie setzte sich aufs Sofa. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Sie es für mich gekauft haben. Das war sehr aufmerksam.“
    Rook ging um die andere Seite des Couchtisches herum und nahm ebenfalls auf dem Sofa Platz. Er setzte sich jedoch nicht direkt neben sie, sondern in die Ecke und lehnte den Rücken gegen die Armlehne. Er ließ bewusst etwas Raum zwischen ihnen. „Haben Sie mal das Original gesehen?“
    „Nein, es befindet sich in London.“
    „Ja, in der Tate Gallery“, sagte er.
    „Dann haben Sie es also tatsächlich gesehen, Sie Angeber.“
    „Mick, Bono und ich sind zusammen hingefahren. In Elton Johns Bentley.“
    „Wissen Sie was, das kaufe ich Ihnen beinahe ab.“
    „Tony Blair war total sauer, weil wir an seiner Stelle Prinz Harry eingeladen haben, uns zu begleiten.“
    „Beinahe“, betonte sie kichernd und warf einen Blick auf das Bild. „Ich habe mir Sargents Gemälde früher immer im Boston Museum of Fine Arts angesehen, als ich auf die Northeastern ging. Dort gibt es auch einige Wandgemälde von ihm.“
    „Sie haben mal Kunst studiert?“ Bevor sie antworten konnte, hob er sein Glas. „Hey, seht alle her, Nikki und Jamie in geselliger Zweisamkeit.“
    Sie stieß mit ihm an und trank einen Schluck. Die Luft war so warm, dass das Bier bereits Raumtemperatur angenommen hatte. „Mein Hauptfach war Englisch, aber ich wollte zu Schauspiel wechseln.“
    „Sie müssen mir auf die Sprünge helfen. Wie sind Sie von dort zu einer Karriere bei der Polizei gekommen?“
    „Das ist gar kein so großer Schritt“, meinte Nikki. „Was ich jetzt mache ist doch zu einem Teil auch Schauspielerei und Geschichtenerzählen.“
    „Stimmt. Aber das ist das Was. Mich interessiert das Wie.“
    Der Mord.
    Das Ende der Unschuld.
    Die lebensverändernde Erfahrung.
    Sie dachte darüber nach und sagte schließlich: „Das ist was Persönliches. Vielleicht erzähle ich es Ihnen, wenn wir uns besser kennen.“
    „Was Persönliches. Ist das ein geheimer Code für ‚wegen eines Typs‘?“
    „Rook, wie viele Wochen begleiten Sie mich jetzt schon bei meiner Arbeit? Sie müssten mich mittlerweile eigentlich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich eine solche Entscheidung nicht wegen eines Typs treffen würde.“
    „Die Geschworenen werden meine Frage außer Acht lassen.“
    „Nein, das ist gut, jetzt bin ich neugierig“, sagte sie und rutschte näher an ihn heran. „Würden Sie das, was Sie tun, für eine Frau ändern?“
    „Das kann ich nicht beantworten.“
    „Das müssen Sie aber. Das hier ist ein Verhör. Würden Sie das, was Sie tun, für eine Frau ändern?“
    „Momentan … kann ich mir das nicht vorstellen.“
    „Also gut.“
    „Aber“, fuhr er fort und hielt dann inne, um seine Gedanken in Worte zu fassen. „Für die richtige Frau? … Ich denke, dass ich für die richtige Frau so ziemlich alles tun würde.“ Er schien mit seiner Antwort zufrieden zu sein und bestätigte das sogar noch mit einem Nicken, wobei er die Augenbrauen hob. Und in diesem Moment sah Jamie Rook überhaupt nicht mehr wie der Globetrotter auf dem Titelbild eines Hochglanzmagazins, sondern eher wie ein kleiner Junge auf einem Norman-Rockwell-Bild aus – grundehrlich und frei von Arglist.
    „Ich glaube, wir brauchen besseren Alkohol“, beschloss sie.
    „Der Strom ist immer noch ausgefallen. Ich könnte einen

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