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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Teppich würgte. Sie hustete und rang nach Luft, bis ihr Keuchen schließlich zu einem Schluchzen wurde. Nikki setzte sich neben sie, berührte sie aber nicht. Nach einem Moment wandte sich Kimberly ab, vergrub ihr Gesicht in den Händen und erzitterte unter heftigen Weinkrämpfen.
    Zehn lange Minuten später griff Kimberly, ohne auf die anderen Anwesenden zu achten, nach ihrer Handtasche, nahm ein Medikamentendöschen heraus und schluckte mit dem restlichen Wasser eine Tablette herunter. Sie putzte sich die Nase, was jedoch nicht viel brachte, und knetete das Taschentuch, wie sie es auch vor wenigen Tagen getan hatte, als sie die Nachricht von der Ermordung ihres Mannes verdauen musste.
    „Mrs. Starr?“ Heats Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber Kimberly zuckte zusammen. „Ich werde Ihnen irgendwann ein paar Fragen stellen müssen, aber das kann warten.“
    Sie nickte und wisperte: „Danke.“
    „Wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen, würden Sie sich dann umsehen und nachschauen, ob sonst noch etwas gestohlen wurde? Es wäre gut, wenn Sie das heute noch tun könnten.“
    Ein weiteres Nicken. Ein weiteres Wispern. „Das werde ich.“
    Im Auto auf dem kurzen Weg zurück zum Revier sagte Rook: „Ich habe heute Morgen nur halb gescherzt, als ich meinte, ich würde dich zum Brunch ausführen. Was würdest du zu einem gemeinsamen Abendessen sagen?“
    „Ich würde sagen, du übertreibst es ein wenig.“
    „Komm schon, hast du die letzte Nacht nicht auch toll gefunden?“
    „Nein, das habe ich nicht. Ich fand sie großartig.“
    „Wo liegt dann das Problem?“
    „Es gibt kein Problem. Also lass uns auch keins schaffen, indem wir zulassen, dass diese Sache meinen Job beeinflusst, okay? Denn falls es dir nicht aufgefallen ist, ich bearbeite zurzeit nicht nur einen, sondern gleich zwei ungeklärte Mordfälle und jetzt auch noch einen Kunstdiebstahl, bei dem Werke im Wert von mehreren Millionen Dollar entwendet wurden.“
    Nikki parkte den Crown Victoria in zweiter Reihe zwischen zwei Streifenwagen, die ebenfalls in zweiter Reihe vor dem Revier in der Zweiundachtzigsten Straße standen. Sie stiegen aus, und Rook sprach über das heiße Metalldach des Wagens mit ihr. „Wie kannst du bei diesem Job jemals eine Beziehung führen?“
    „Ich führe keine Beziehung. Das solltest du mittlerweile bemerkt haben.“
    Dann hörten sie Ochoa rufen: „Schließen Sie noch nicht ab, Detective.“ Raley und Ochoa kamen mit vier uniformierten Polizisten im Schlepptau vom Parkplatz des Reviers Richtung Straße gelaufen.
    „Was ist los?“, wollte Heat wissen.
    Roach erreichten sie an der offenen Wagentür, und Ochoa sagte: „Die Einheit des Einbruchsdezernats hat bei ihren Befragungen im Guilford etwas herausgefunden.“
    „Ein Augenzeuge, der von einer Geschäftsreise nach Hause kam, sah ein paar Kerle, die heute Morgen gegen vier Uhr das Gebäude verließen“, fuhr Raley fort. „Es kam ihm seltsam vor, also notierte er sich das Nummernschild ihres Lieferwagens.“
    „Und er hat den Vorfall nicht gemeldet?“, fragte Rook.
    „Mann, Sie sind echt ein ziemlicher Anfänger, was?“, erwiderte Ochoa. „Jedenfalls haben wir es überprüft, und der Lieferwagen ist auf eine Adresse drüben in Long Island City zugelassen.“ Er hielt einen Notizzettel hoch, und Heat schnappte ihn sich.
    „Steigen Sie ein“, sagte sie. Doch Raley und Ochoa wussten, um was es hier ging, und saßen bereits halb im Wagen. Nikki ließ den Motor an, schaltete das magnetische Blaulicht ein und trat aufs Gas. Rook hatte die Rücksitztür noch nicht ganz geschlossen, als sie bereits die Columbus Avenue erreichten und die Sirene losplärrte.

ZWÖLF
    Die drei Detectives und Rook verharrten in angespanntem Schweigen, während Nikki sie quer durch die Stadt bis zur Brücke an der Neunundfünfzigsten Straße manövrierte. Sie ließ Ochoa ihre Position per Funk durchgeben, und als sie die Auffahrt unter der Roosevelt-Island-Schwebebahn erreichten, hatten die Kollegen von der Verkehrskontrolle die Zufahrtsstraßen bereits gesperrt, damit sie ungehindert weiterfahren konnte. Die Brücke gehörte nur ihr und den beiden Streifenwagen, die sie begleiteten.
    Nachdem sie den Queensboro Plaza und den Northern Boulevard hinter sich gelassen hatten, schalteten sie die Sirenen aus, um ihre Ankunft nicht frühzeitig zu verraten. Ihr Ziel war eine Karosseriewerkstatt in einem Industriegebiet, nicht weit vom Rangierbahnhof der Long Island Rail Road entfernt.

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