Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
Vom Netzwerk:
im Guilford eingebrochen wurde?“
    „Im Ernst?“ Er leckte sich über die Lippen und fuhr sich mit dem Handrücken über seine Trinkernase. „Hing vermutlich mit dem Stromausfall zusammen, was?“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Na ja, ich weiß nicht. Sie wissen schon. Ist nicht politisch korrekt, so was zu sagen, also sage ich einfach, dass ‚gewisse Personen‘ gerne ausflippen, sobald das Licht ausgeht.“ Er spürte ihren Blick auf sich und schien nicht zu wissen, wo er hinsehen sollte, also konzentrierte er sich darauf, an einer alten Kruste auf seinem Handrücken herumzuknibbeln.
    „Warum haben Sie letzte Nacht Ihre Schicht im Guilford abgesagt?“
    Er hob langsam den Blick und traf den ihren. „Ich verstehe die Frage nicht.“
    „Das ist doch eine ganz einfache Frage. Sie arbeiten als Portier fürs Guilford, richtig?“
    „Ja.“
    „Letzte Nacht riefen Sie den diensthabenden Portier, Henry, an und sagten, Sie könnten Ihre Schicht nicht antreten. Warum haben Sie das getan?“
    „Was meinen Sie mit warum?
    „Genau das. Warum?“
    „Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Es gab einen Stromausfall. Sie wissen doch, dass sich diese Stadt in ein verdammtes Irrenhaus verwandelt, wenn die Lichter ausgehen. Glauben Sie etwa, ich würde mich unter solchen Umständen auf die Straße wagen? Keine Chance. Also rief ich an und sagte meine Schicht ab. Warum machen Sie daraus so eine große Sache?“
    „Weil es einen bedeutenden Einbruch gab, und wenn in solchen Fällen etwas Unregelmäßiges passiert, wie Routinen, die nicht eingehalten werden, oder Angestellte, die im betroffenen Gebäude arbeiten und nicht zu ihrer Schicht erscheinen, dann erregt das meine Aufmerksamkeit. Das, Gerald, ist die große Sache.“ Sie starrte ihn an und wartete. „Beweisen Sie mir, wo Sie letzte Nacht waren, und ich schüttle Ihnen die Hand und öffne diese Tür für Sie.“
    Gerald Buckley rümpfte zwei Mal die Nase und atmete mit einem scharfen Schnupfgeräusch ein, wie sie es schon bei vielen Kokainabhängigen gesehen hatte. Er schloss ganze fünf Sekunden lang die Augen, und als er sie wieder öffnete, sagte er: „Ich will meine Anwältin sprechen.“
    „Natürlich.“ Sie war verpflichtet, diesem Wunsch nachzukommen, aber sie wollte, dass er zuerst noch ein wenig mehr ausplauderte. „Gibt es einen Grund, warum Sie eine Anwältin zu benötigen glauben?“ Dieser Kerl war strohdumm und ein Kokser. Wenn er einfach weiterredete, würde sie ihn irgendwann dazu bringen, sich zu verraten, das wusste sie. „Warum haben Sie die Schicht abgesagt? Waren Sie zusammen mit dem Einbrecherteam in dem Lieferwagen, oder hatten Sie zu viel Angst, dass Sie am nächsten Morgen nicht in der Lage sein würden, den Unschuldigen zu spielen, wenn die Sache während Ihrer Schicht stattgefunden hätte?“
    „Ich sage kein Wort mehr.“ Verdammt, sie war so nah dran gewesen. „Ich will meine Anwältin.“ Und damit verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück.
    Aber Nikki Heat hatte einen Plan B. Ah, die Macht des Koosh-Balls.
    Fünf Minuten später stand sie zusammen mit Ochoa in der Beobachtungskabine. „Wo haben Sie und Raley ihn hingebracht?“, fragte sie.
    „Er sitzt auf der Bank neben dem Schreibtisch der Abteilung für Gemeindeangelegenheiten in der Nähe des Treppenhauses.“
    „Perfekt“, erwiderte sie. „Ich ziehe die Sache in zwei Minuten durch.“
    Ochoa verließ die Kabine, um seine Position einzunehmen, während Nikki zu Gerald Buckley in den Vernehmungsraum zurückkehrte.
    „Haben Sie meiner Anwältin Bescheid gegeben?“
    „Sie dürfen gehen.“ Er sah sie misstrauisch an. „Wirklich“, versicherte sie ihm.
    Er stand auf, und sie hielt ihm die Tür auf. Als Nikki mit Buckley in den äußeren Bürobereich des Reviers hinaustrat, schaute sie zwar nicht zur Abteilung für Gemeindeangelegenheiten hinüber, konnte aber dennoch Raley und Ochoa erkennen, die Gerald Buckley die Sicht auf Doc den Biker versperrten, der dort auf der Bank saß. Die Idee war, dass Doc Buckley sehen sollte, nicht umgekehrt. Am Treppenaufgang positionierte Nikki den Portier so, dass er sich mit dem Rücken zu Doc befand, und blieb dann stehen. „Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, Mr. Buckley“, sagte sie gerade laut genug. Hinter Buckleys Schulter traten Roach ein wenig zur Seite, damit die Sicht nicht mehr blockiert war. Sie taten so, als würden Sie nicht merken, wie der Biker seinen Hals reckte, um festzustellen, ob Heat

Weitere Kostenlose Bücher