Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
Vom Netzwerk:
gehen können.“ Er legte sein Klemmbrett auf die Motorhaube. „Also, Detective, ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich will jetzt einen Blick in diesen Lieferwagen werfen.“
    Marr und Heat führten die anderen auf den Hof hinaus, wo ihnen die Hitze, die der Truck ausstrahlte, wie aus einem Pizzaofen entgegenschlug. Der Lieutenant gab den Befehl, und einer seiner Streifenpolizisten stieg auf die hintere Stoßstange, um die Doppeltüren zu öffnen. Als sie sich teilten, schwand Nikkis Zuversicht.
    Bis auf einen Haufen Transportdecken war das Innere des Lieferwagens leer.

DREIZEHN
    Im Vernehmungsraum des Reviers schien der Biker, dessen Name Brian Daniels war, mehr an dem Verband an seinem Oberarm als an Detective Heat interessiert zu sein. „Ich warte“, sagte sie. Doch er ignorierte sie und verdrehte stattdessen umständlich den Kopf, um den Verband unter dem zerrissenen Ärmel seines T-Shirts betrachten zu können.
    „Blutet das Scheißding immer noch?“, fragte er. Er veränderte seine Position, um im Spiegel einen Blick darauf werfen zu können, doch dieser war zu weit entfernt, sodass er schließlich aufgab und sich wieder auf den Plastikstuhl sinken ließ.
    „Was ist mit den Gemälden passiert, Brian?“
    „Doc.“ Er schüttelte sein eisengraues Haar. Als er durchsucht worden war, hatte man ihm sein Haargummi abgenommen, wodurch ihm sein Haar nun wie ein schmutziger Wasserfall über den Rücken hing. „Brian heiße ich nur bei der Steuerfahndung und der Verkehrsbehörde. Nennen Sie mich Doc.“
    Sie fragte sich, wann dieser Abschaum das letzte Mal seine Steuern oder einen Strafzettel bezahlt hatte. Doch Nikki schob den Gedanken gleich wieder beiseite und konzentrierte sich auf das eigentliche Thema. „Wo haben Sie die Kunstsammlung hinge-schafft, nachdem Sie letzte Nacht das Guilford verlassen hatten?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Lady.“
    „Ich rede von den Gegenständen, die sich in diesem Lieferwagen befanden.“
    „Die Decken? Die können Sie gerne haben.“ Er lachte schnaubend und verdrehte seinen Körper, um erneut einen Blick auf die Stacheldrahtwunde an seinem Arm zu werfen.
    „Wo waren Sie letzte Nacht zwischen Mitternacht und vier Uhr?“
    „Verdammt, das war mein Lieblings-T-Shirt.“
    „Wissen Sie was, Doc? Sie sind nicht nur ein schlechter Schütze, sondern auch noch ziemlich dumm. Nach Ihrer kleinen Zirkusvorstellung heute Morgen können wir Ihnen genug zur Last legen, um Sie für eine ganze Weile nach Sing Sing zu verfrachten, sofern Sie nicht kooperieren. Dagegen werden Ihre bisherigen Aufenthalte dort wie ein Urlaub wirken.“
    „Und?“
    „Und … wollen Sie Ihr Strafmaß tatsächlich bis zur Obergrenze ausreizen? Dann benehmen Sie sich ruhig weiter wie ein Arschloch.“ Heat stand auf. „Ich gebe Ihnen etwas Zeit, damit Sie in Ruhe darüber nachdenken können.“ Sie legte seine Akte zusammen. „Dem hier nach zu urteilen, wissen Sie ja, wie es im Gefängnis aussieht.“ Dann verließ sie den Raum, damit er dort sitzen und über seine Zukunft nachdenken konnte.
    Rook befand sich allein im Hauptraum, als sie hereinkam, und er sah nicht glücklich aus. „Hey, danke, dass du mich im malerischen Long Island City zurückgelassen hast.“
    „Nicht jetzt, Rook.“ Sie zwängte sich an ihm vorbei und ging zu ihrem Schreibtisch.
    „Ich musste die ganze Fahrt bis hierher auf dem Rücksitz eines Streifenwagens verbringen. Weißt du, wie sich das anfühlt? Die Leute, die an uns vorbeifuhren, haben mich angesehen, als sei ich ein verhafteter Verbrecher. Manchmal habe ich ihnen gewunken, nur um zu zeigen, dass ich keine Handschellen trage.“
    „Ich habe das zu deinem eigenen Schutz getan.“
    „Wovor wolltest du mich denn schützen?“
    „Vor mir.“
    „Warum?“
    „Fangen wir damit an, dass du nie zuhörst.“
    „Ich hatte keine Lust mehr, einfach so allein herumzustehen. Ich dachte, ihr wärt sicher schon fertig, also bin ich vorbeigekommen, um zu sehen, wie es gelaufen ist.“
    „Und hast dich in die Verfolgung meines Verdächtigen eingemischt.“
    „Oh ja, ich habe mich allerdings eingemischt. Der Kerl hat versucht, auf dich zu schießen.“
    „Ich bin Polizistin. Auf mich wird ständig geschossen.“ Sie fand die Akte, nach der sie gesucht hatte, und schob die Schublade geräuschvoll zu. „Du hast Glück, dass du nicht getroffen wurdest.“
    „Ich hatte eine Weste an. Und ganz nebenbei, wie hältst du es nur aus, diese Dinger zu tragen?

Weitere Kostenlose Bücher