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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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ihrem Computer betrachtete, die die Bilder von Barbara Deerfields Kamera zeigte. Die Qualität der Fotos war nicht unbedingt überragend. Es waren einfache Frontalaufnahmen von jedem Bild, jeweils einmal mit und einmal ohne Blitz.
    „Die waren eindeutig nur für interne Referenzzwecke gedacht. Solche Fotos würde man nicht in einen Katalog oder auf eine Website packen“, sagte sie.
    „Dann sind die Fotos also so was wie ihre Notizen von ihrem Treffen mit Matthew Starr.“
    „Ja. Und Lauren, meine, wie hast du sie genannt – meine makabre Gerichtsmedizinerfreundin –, hat angerufen und bestätigt, dass ihr Todeszeitpunkt etwa um die Mittagszeit dieses Tages liegt.“ Nikki klickte die Bilder weiter.
    Rook musste ihre Stimmung richtig gedeutet haben, denn statt sich an seinem Sieg zu ergötzen, betrachtete er einfach eine Weile lang schweigend den Monitor. Doch eben nur für eine Weile, bevor er schließlich fragte: „Hast du heute Abend schon was vor?“
    Sie klickte weiter auf die Maustaste, behielt einen gleichmäßigen Rhythmus bei und genoss ihre private Kunstausstellung, oder die Suche nach Hinweisen, oder beides. „Ich werde heute Abend arbeiten.“
    „Mein Vorschlag hat etwas mit deiner Arbeit zu tun. Wie fändest du es, New Yorks berühmtesten Kunstdieb kennenzulernen? Na ja, Kunstdieb im Ruhestand.“
    Nikki verspürte ein winziges aufgeregtes Kribbeln, und sie drehte sich mit dem Stuhl zu ihm herum. „Casper?“
    „Du kennst ihn?“
    „Ich habe von ihm gehört. Ich kenne den Artikel, den du vor ein paar Jahren für die
Vanity Fair
über ihn geschrieben hast.“ Sie bereute die Worte, sobald sie ihren Mund verlassen hatten. Aber es war zu spät, um sie zurückzunehmen.
    „Du hast meinen Artikel gelesen?“
    „Rook, ich lese. Ich lese alles Mögliche. Bilde dir bloß nichts darauf ein.“ Sie versuchte, es herunterzuspielen, aber sie hatte die Karten auf den Tisch gelegt.
    „Wie dem auch sei“, sagte er. „Ich dachte mir, dass Casper sicher Bescheid wissen würde, wenn jemand in dieser Stadt versucht, Kunstgegenstände zu transportieren.“
    „Und du kannst für mich ein Treffen mit ihm arrangieren?“
    Rook reagierte mit einem Ausdruck gespielter Geringschätzung.
    „Klar“, sagte sie, „wie konnte ich nur etwas anderes denken? Du bist ja mit jedem per Du.“
    Er zückte sein Handy und ging das Telefonbuch durch. Ohne aufzusehen, sagte er: „Dieser Artikel in der
Vanity Fair
ist vor fünf Jahren erschienen. Und trotzdem hast du dich daran erinnert?“
    „Er war gut. Informativ.“
    „Und du hast dich daran erinnert, dass ich ihn geschrieben habe?“
    „… Ja.“
    Dann sah er sie doch an. „Informativ.“
    Im Viertel der Antiquitätenläden südlich des Union Squares, nur einen Steinwurf weit vom Strand Bookstore entfernt, gingen Heat und Rook auf eine einfache Glastür zu, die sich zwischen einem Möbelgeschäft und einem Laden für seltene Landkarten befand. Ein Türschild auf Augenhöhe verkündete in verschnörkelten goldenen Buchstaben: C. B. Phillips – Kunstankauf. Nikki streckte eine Hand aus, um auf den in den Metallrahmen eingelassenen Klingelknopf zu drücken. „Das würde ich nicht tun“, sagte Rook.
    „Warum nicht?“
    „Beleidige den Mann nicht.“ Er hielt einen Zeigefinger hoch, um „Warte eine Sekunde“ zu sagen. Tatsächlich dauerte es zwei Sekunden, bis der Türöffner summte. Rook erklärte: „Er ist Casper. Er wusste Bescheid, er weiß immer Bescheid“, und drückte die Tür auf.
    Sie stiegen eine polierte helle Holztreppe hinauf. Die Luft im Haus roch ein wenig abgestanden wie in einer alten öffentlichen Bücherei. Auf dem Treppenabsatz ließ Nikki den Raum auf sich wirken und wurde an eine der Wahrheiten über New York City erinnert: Man kann anhand einer Tür nicht beurteilen, was sich dahinter verbirgt.
    Der stille Ausstellungsraum von C. B. Phillips – Kunstankauf befand sich eine Treppenflucht weit vom Broadway entfernt, doch er bot eine Zeitreise, die sich über ganze Breitengrade erstreckte. Dahinter lag ein riesiger Salon, in dem sich keine Menschenseele aufhielt. Er strotzte nur so vor dunklen schweren Möbeln mit Samtbezügen und Gobelinstickereien, die dank der mit Quasten versehenen rotbraunen Lampenschirme der kleinen Tischlampen sowie der ockerfarbenen Wandleuchter nur schwach beleuchtet wurden. Klobige Gemälde mit maritimen Szenen, Bulldoggen in Militäruniformen und pummeligen Engelchen schmückten die Wände und die mit Schnitzereien

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