Castle 1 - Castle, R: Castle 1
zu schätzen, Gerald?“
„Warum nehmen Sie meine Wohnung auseinander? Wonach suchen Sie?“
„Nach allem, was Ihnen das Leben schwer machen kann“, antwortete Heat. Raley erschien in der Tür, hielt eine Handfeuerwaffe hoch und setzte seine Suche fort. „Das könnte schon ausreichen. Ich hoffe, Sie haben einen Waffenschein dafür, sonst könnte dieser Besuch ganz schön unangenehm für Sie werden.“
„Miststück.“
„Was Sie nicht sagen“, erwiderte sie mit einem Lächeln. Er wandte sich ab und saß einfach nur da. „Es gibt so vieles, worüber wir reden müssen.“
Ochoas Stimme erklang aus dem Wohnzimmer. „Detective Heat?“ Raley kam in die Küche, um ihren Platz an der Seite des Gefangenen einzunehmen, und Nikki entschuldigte sich.
Buckley starrte Rook an und schnauzte: „Was glotzen Sie mich denn so an?“
„Ich kann einfach nicht fassen, wie man so tief in die Scheiße geraten kann.“
Ochoa stand am anderen Ende des Sofas, wo die Tür des Spirituosenschränkchens offen stand. Er deutete hinein und sagte: „Die hier hab ich hinter dem Pfefferminzschnaps und den Ginflaschen gefunden.“ In seinen behandschuhten Händen hielt er eine Kamera. Eine teure, hochwertige Spiegelreflexkamera.
„Schauen Sie mal.“ Er drehte die Kamera um, damit Nikki den kleinen rechteckigen Inventuraufkleber mit dem Strichcode und der Seriennummer auf der Unterseite sehen konnte. Über den Strichcode standen die Worte: Eigentum von Sotheby’s.
FÜNFZEHN
Jameson Rook stand in der Beobachtungskabine des Reviers und starrte in den Vernehmungsraum, wo Gerald Buckley wartete und voll und ganz damit beschäftigt war, in der Nase zu bohren. Die Tür öffnete und schloss sich hinter Rook. Nikki Heat erschien dicht neben ihm und schaute mit ihm durch den Einwegspiegel. „Reizend“, kommentierte sie.
„Weißt du, was noch schlimmer ist? Ich kann mich nicht von dem Anblick abwenden.“ Tatsächlich starrte Rook weiterhin in den Vernehmungsraum, während er hinzufügte: „Wissen die Verdächtigen nicht, dass sie von der anderen Seite des Spiegels beobachtet werden? Und der Kerl scheint wirklich leidenschaftlich gern in der Nase zu bohren, denn mit den Handschellen ist das sicher nicht leicht.“
„Bist du fertig?“
„Ja.“
„Sotheby’s hat die Seriennummer als die von Barbara Deerfields Kamera bestätigt. Der Speicherchip ist voller Fotos, die sie von Starrs Sammlung gemacht hat.“
„An dem Morgen, an dem sie ermordet wurde?“, hakte er nach. „Die Bilder müssten einen Zeitstempel haben.“
„Oooh, unheimlich gut. Da hat wohl jemand langsam den Dreh raus.“ Er deutete eine Verbeugung an, und sie fuhr fort. „Ja, sie stammen von dem besagten Morgen. Raley kopiert gerade sämtliche Fotos auf seine Festplatte.“
„Raley ist der neue König aller Medien.“
„Die korrekte Bezeichnung lautet Zar.“
„Das bedeutet also, dass Buckley entweder dabei war, als sie getötet wurde, oder er bekam die Kamera später von Pochenko.“ Er wandte sich zu ihr. „Oder beleidige ich deine methodische Vorgehensweise mit meinen wilden Spekulationen?“
„Nein, tatsächlich bin ich dieses Mal ganz deiner Meinung, Schreiberling. Wie es auch gewesen sein mag, diese Kamera stellt eine Verbindung zwischen Buckley und Pochenko her.“ Sie ging zur Tür, um sich in den Vernehmungsraum zu begeben. „Schauen wir mal, ob ich ihn dazu bringen kann, mir zu verraten, wie diese Verbindung genau aussieht.“
Sie wollte gerade nach der Türklinke greifen, als Ochoa aus dem Flur hereinkam. „Seine Anwältin ist soeben eingetroffen.“
„Dachte ich doch, dass ich den Müllwagen gehört habe.“
„Ein wenig Zeit haben Sie vielleicht noch. Irgendwie ging ihre Aktentasche verloren, als sie sich der Sicherheitsüberprüfung unterzog.“
„Ochoa, Sie Hund.“
„Wuff.“
Buckley schnellte in eine aufrechte Position, als Detective Heat den Raum betrat. Demnach wusste er, dass dieses Verhör nicht so harmlos verlaufen würde wie sein erstes, das hier vor Kurzem stattgefunden hatte. Er bemühte sich, eine trotzige Miene aufzusetzen, doch es gelang ihm nicht ganz. Er war zu sehr auf Nikki konzentriert und versuchte, in ihrem Gesicht einen Hinweis darauf zu finden, wie tief er in der Scheiße steckte. Sie hegte keinen Zweifel, dass sie ihn irgendwann knacken würde. Vielleicht nicht während dieser Befragung, aber er würde nachgeben. Sobald sie diesen Blick sah, knickten sie alle irgendwann ein.
„Das Miststück ist
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