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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Bitte“, sagte Casper. „Freunde von mir könnten in diese Geschäfte verwickelt sein.“
    „Ich verstehe. Der Käufer interessiert mich nicht so sehr.“
    „Natürlich. Sie wollen den Dieb.“ Er wandte seine Aufmerksamkeit Rook zu. „Die Zeiten haben sich nicht geändert, Jameson. Sie wollen immer noch denjenigen, der das ganze Risiko auf sich genommen hat.“
    „Der Unterschied in diesem Fall ist, dass derjenige, der hierfür verantwortlich ist, vermutlich mehr getan hat, als nur Kunstwerke zu stehlen. Womöglich hat er einen Mord begangen, vielleicht sogar zwei.“
    „Das können wir nicht mit Gewissheit sagen“, warf Heat ein. „Um ehrlich zu sein.“
    „Du meine Güte. Eine von den Anständigen.“ Der elegante alte Dieb warf Nikki einen bewundernden Blick zu. „Also gut. Ich kenne ein oder zwei unorthodoxe Kunsthändler, die in dieser Angelegenheit vielleicht behilflich sein könnten. Ich werde mich aus Gefälligkeit für Jameson ein wenig umhören. Außerdem kann es nie schaden, sich das Wohlwollen der Gendarmerie zu sichern.“
    Nikki beugte sich vor, um nach ihrer Tasche zu greifen, und schickte sich an, ihm zu danken, doch als sie aufsah, war er verschwunden.
    „Wovon redet er nur?“, wunderte sich Rook. „Ich finde, er legt immer noch einen starken Abgang hin.“
    Nikki stand im Pausenraum des Reviers und starrte durch das Beobachtungsfenster der Mikrowelle auf die sich drehende Schachtel mit gegrilltem Schweinefleisch und gebratenem Reis. Nicht zum ersten Mal kam ihr in den Sinn, wie viel Zeit sie in diesem Gebäude damit verbrachte, durch Fenster zu starren und auf Ergebnisse zu warten. Wenn es sich bei dem, was sie anstarrte, nicht um Verdächtige im Vernehmungsraum handelte, waren es aufgewärmte Reste in der Mikrowelle.
    Das Signal erklang, und sie nahm die dampfende rote Schachtel heraus, auf der zwei Mal Detective Raleys Name einschließlich dreifacher Ausrufezeichen stand. Wenn es ihm wirklich ernst wäre, hätte er sein Essen mit nach Hause genommen. Und dann dachte sie über den Zauber des Polizistenlebens nach. Man beendete den Arbeitstag mit noch mehr Arbeit und aß zum Abendessen Reste, die einem nicht einmal gehörten.
    Natürlich hatte Rook versucht, sie dazu zu überreden, den Abend mit ihm zu verbringen. Der offensichtliche Vorteil seines großzügigen Angebots, ein Treffen mit Casper zu arrangieren, bestand darin, dass besagtes Treffen zufällig zur Abendessenszeit endete. Selbst an einem schwülen, drückenden Abend gab es nichts Schöneres, als im Außenbereich des Boat Basin Cafés zu sitzen, einen gegrillten Burger und ein paar eisgekühlte Coronas zu genießen und die Segelboote auf dem Hudson zu beobachten.
    Sie sagte Rook, sie hätte bereits eine Verabredung. Als er daraufhin das Gesicht verzog, erklärte sie, dass diese Verabredung auf dem Revier mit dem Mordfallbrett stattfinden würde. Nikki wollte ihn nicht foltern. Doch, eigentlich wollte sie es, aber nicht auf diese Weise.
    In den ruhigen Stunden nach Feierabend, in denen sie weder von klingelnden Telefonen noch von Besuchen unterbrochen wurde, dachte Detective Heat einmal mehr über die Fakten nach, die sich vor ihr auf der riesigen weißen Emailletafel erstreckten. Vor gerade einmal einer halben Woche hatte sie ebenfalls spät am Abend genau auf diesem Stuhl gesessen und auf das Mordfallbrett gestarrt. Dieses Mal gab es mehr Informationen, die sie sich ansehen konnte. Das Brett war voller Namen, Zeitlinien und Fotos. Seit der ersten Nacht, die sie hier mit Grübeln verbracht hatte, waren zwei weitere Verbrechen hinzugekommen. Drei, wenn man Pochenkos Angriff auf sie mitzählte.
    „Pochenko“, sagte sie. „Wo hast du dich versteckt?“
    Nikki verfiel in einen meditativen Zustand. Sie war alles andere als mystisch veranlagt, aber sie glaubte an die Kraft des Unterbewusstseins. Nun ja, zumindest an die ihres eigenen. Sie stellte sich ihren Geist als Mordfallbrett vor und wischte es leer. Auf diese Weise öffnete sie sich für das, was vor ihr lag und für die Muster, die sich bisher in den Beweisen gebildet hatten. Ihre Gedanken glitten dahin. Sie verscheuchte die verirrten Gedankenfetzen aus ihrem Bewusstsein und konzentrierte sich auf den Fall. Sie wollte sich einen Eindruck verschaffen. Sie wollte herausfinden, was mit ihr sprach. Und sie wollte wissen, was sie übersehen hatte.
    Sie ließ sich treiben, glitt über die Tage und Nächte des Falls hinweg und benutzte das große Brett als Reiseführer. Sie

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